85436 Erding, Deutschland
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08122 / 89 20 20 | |
st-johann-erding.de |
Stadtpfarrkirche St. Johannes Erding
Quelle: Landkreis Erding, Autor: Ida-Maria Fetscher
Foto: Ida-Maria Fetscher, Landkreis Erding
Beschreibung
Baulich fällt am spätgotischen Kirchenbau (1464) der freistehende Turm auf, der gleichzeitig der Stadtturm ist. Die Kirche zeigt heute eine neugotische Ausstattung aus dem 19. Jahrhundert. Das bedeutendste Kunstwerk ist ein überlebensgroßes Chorbogen-Kreuz des Landshuter Künstlers Hans Leinberger aus dem Jahr 1525.
Weiterführende Informationen finden Sie hier:
Pfarrbüro St. Johannes, Tel: 08122 / 93 557, www.st-johann-erding.de
„D’Ardinger Turmschiaba“
Die Erdinger waren stolz auf ihre neu erbaute Kirche, die Stadtpfarrkirche St. Johannes. Nun hatten sie aber kein Geld mehr für den Turmbau. So beschlossen sie den alten Kirchturm zur neuen Kirche zu schieben. Ganz Erding kam zum Turm, um fest mitzuhelfen. Genügend Bier war auch bereitgestellt. Man stärkte sich und alle schoben kräftig.
Nach einer Weile sahen sie nach, wie weit sie schon geschoben hatten, konnten es aber nicht feststellen, da sie nicht mehr wussten, wie weit der Turm vorher von der Kirche entfernt gewesen war. Um anzumerken, wie weit sie geschoben hatten, legte der Bürgermeister seinen Mantel zwischen Turm und Kirche. Die Turmschieber stärkten sich wieder und schoben aus Leibeskräften. Währenddessen stahl ein fremder Handwerksbursche den Mantel und verschwand unbemerkt. Nach einiger Zeit sahen die Erdinger wieder nach und stellten fest, dass der Mantel schon unter dem Turm war. Nun stellte ein anderer seinen Mantel zur Verfügung. Doch mit größter Anstrengung ließ sich der Turm nicht über den Mantel schieben. Da meinte der Kupferschmied: „Der Turm rechnet sich zu den Großen, deshalb steigt er nicht über den Mantel eines Kleinen.“ So holte der alte Stadtpfleger seinen Mantel, der ganz aus Samt und Seide war. Die Turmschieber nahmen wieder einen kräftigen Schluck und schoben und schoben. Der Turm ließ sich jedoch nicht verrücken. Nun gab einer dem anderen die Schuld am Nichtgelingen und schon waren sie mitten in einer Rauferei, mit dem Turmschieben war es vorbei.
Der Handwerksbursche war mittlerweile nach Moosburg gekommen. Da er kein Geld hatte, aber Hunger, verkaufte er den gestohlenen Mantel. Der Wirt erkannte ihn. Der Handwerksbursche erzählte die Geschichte und die Moosburger lachten über die Dummheit der Erdinger.