Interreg-Projekt

AB0100008 - Projektzeitraum: 11/2022 – 10/2025

Entwicklung partizipativer Lösungen für einen nachhaltigen Tourismus im deutsch-österreichischen Alpenraum

Ziel des Interreg-Projekts (BA0100008) ist, eine partizipative Lösung für einen nachhaltigen Tourismus im deutsch-österreichischen Alpenraum zu erarbeiten. Dabei wird die regionale Bevölkerung, die Tourismus- und Freizeitwirtschaft sowie die regionale Politik mit einbezogen, in einem gemeinsamen, diskursiven Prozess den Tourismus nachhaltig zu entwickeln.

In grenzüberschreitender Zusammenarbeit zwischen Wissenschafts- und Technologiepartnern mit Projektpartnerregionen in OÖ. (Salzkammergut mit der Kulturhauptstadt Europas 2024) Oberbayern (Chiemgau) und Salzburg (Fuschlsee und darüber hinaus) soll ein Innovations-Netzwerk entstehen. Ziel ist, aktiv zu einer nachhaltigen Entwicklung im ländlichen Raum, im Sinne eines bürgernäheren Europas beizutragen.

Hintergrund des Projekts

Wie kann nachhaltiger Tourismus gelingen und welche Chancen birgt der Einsatz von technischen Innovationen, wie Virtual-Reality in Hinblick auf einen nachhaltigen Tourismus in der deutsch-österreichischen Alpenregion? Die Projektidee besteht darin, partizipative und digitale Lösungsansätze für einen nachhaltigen Tourismus im deutsch-österreichischen Alpenraum zu entwickeln. Dabei sollen die regionale Bevölkerung, die Tourismus- und Freizeitwirtschaft, sowie die regionale Politik aktiv mit einbezogen werden.

Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Technologie und den Projektregionen in Oberösterreich (Salzkammergut mit der Kulturhauptstadt 2024), Oberbayern (Chiemgau) und Salzburg (Fuschlsee und darüber hinaus), zielt das Projekt darauf ab, ein Innovationsnetzwerk zu schaffen. Dieses Netzwerk soll dazu beitragen, eine nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum zu fördern und den Tourismus in den Regionen in Einklang mit den Bedürfnissen der Bevölkerung zu entwickeln.

Die Relevanz des Projektes zeigt sich in seinem Ziel, einen nachhaltigen Tourismus in dieser stark frequentierten Region zu fördern, während gleichzeitig die Bedürfnisse der einheimischen Bevölkerung berücksichtigt werden. Die Integration von partizipativen, digitalen Lösungen und technologischen Innovationen trägt dazu bei, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Tourismuswachstum und lokaler Lebensqualität herzustellen. Durch die Vernetzung von Akteur*innen aus Wissenschaft, Technologie, Wirtschaft und Politik strebt das Projekt eine breite Akzeptanz für nachhaltige Veränderungen an, die zur Entwicklung des deutsch-österreichischen Alpenraums beitragen sollen.

Als umsetzungsorientiertes Projekt mit wissenschaftlicher Begleitung werden Befragungen und Workshops als partizipative Möglichkeit der Bürgerbeteiligung durchgeführt, Expert*innen in Kongressen einbezogen sowie eine digitale Implementierung zur Verbreiterung von kultur(touristischen) Angeboten umgesetzt. Dabei werden bestehende digitale Tools angepasst, erweitert und sogenannte „snackable Content-Elemente“ aufgenommen und mit Anwendungen aus den Bereichen Digitaler Zwilling, Augmented und Virtual Reality ergänzt.

Herausforderungen:
Touristische Spitzen mit den Bedürfnissen der regionalen Bevölkerung in Einklang zu bringen, um nachhaltig die Regionen zu entwickeln

Gesamtziel des Projektes und erwartete Veränderungen:
Akzeptanzerhöhung, durch nachhaltige, integrative Entwicklung des Tourismus durch Verbreiterung des Angebots.

Ziele

Das Interreg-Forschungsprojekt zielt auf die Entwicklung eines nachhaltigen Tourismus in den Projektregionen ab. Ziel ist es, ein Netzwerk zu schaffen, das einen nachhaltigen Tourismus im deutsch-österreichischen Alpenraum vorantreibt. Durch die Entwicklung digitaler Lösungen und innovativer Ansätze soll die Verteilung der Touristenströme optimiert werden, um Überlastungen in bestimmten Gebieten zu vermeiden und gleichzeitig neue, attraktive Angebote zu schaffen. Dies trägt dazu bei, die Umweltbelastung zu reduzieren und die Lebensqualität der lokalen Bevölkerung zu erhalten.

Unter breiter Beteiligung der regionalen Bevölkerung, Tourismus- und Freizeitwirtschaft und regionaler Politik möchten die Projektpartner Lösungen finden um touristische Spitzen mit den Bedürfnissen der ansässigen Bewohner in Einklang zu bringen und gleichzeitig die Regionen weiter zu entwickeln. Dazu werden Befragungen durchgeführt, Kongresse veranstaltet, Workshops abgehalten und bestehende digitale Tools angepasst. Tourist*innen sollen abseits von stark frequentierten Hotspots auf touristische Angebote aufmerksam gemacht werden.

Aufbauend auf Daten und Technologien bestehender digitaler Plattformen aus Bayern und Oberösterreich sowie unter Anwendung von Augmented bzw. Virtual Reality entstehen maßgeschneiderte Lösung für die Pilotregionen Bad Ischl – Salzkammergut und Chiemgau. Besonders von der Umsetzung während der Europäischen Kulturhauptstadt Bad Ischl – Salzkammergut 2024 erwarten die Projektpartner Rückschlüsse für andere Großevents in Hinblick auf Bevölkerungsbeteiligung und den Einsatz digitaler Medien ziehen zu können.

Projektablauf

Länderübergreifend arbeiten die Projektpartner*innen über drei Perioden hinweg an sechs Arbeitspaketen:

1. Erhebung des Status Quo
2. Kongresse in den Partnerregionen
3. Bottom-Up-Workshops mit einheimischer Bevölkerung
4. Netzwerktreffen zur Bildung grenzüberschreitender Innovationsnetzwerke
5. Digitale Implementierung
6. Whitepaper und Projektbericht

Als Technologiepartner arbeitet die Technische Hochschule Rosenheim an einer möglichen Erweiterung des kulturtouristischen Angebots mithilfe von innovativen Technologien. Ein Fokus wird auf den digitalen Zwilling im Tourismus gelegt. Dieser verbindet digitale Modelle von Kulturgütern mit digitalem Content (Veranstaltungen, Öffnungszeiten, etc.). Dabei werden fünf virtuelle Rundgänge von Kirchen, Museen und anderen kulturell wertvollen Einrichtungen erstellt. Der Zugang erfolgt im einfachsten Fall über die Plattform hey.bayern.

Darüber hinaus werden die digitalen Zwillinge mit den Technologien der Virtual Reality (VR) und der Augmented Reality (AR) zugänglich gemacht und je fünf Demonstratoren für die Bereiche VR und AR aufgebaut. Im Bereich VR sollen kollaborative virtuelle Besichtigungen der digitalen Zwillinge im Metaverse ermöglicht werden. Durch die Virtual Reality wird die Immersion in eine kulturelle Umgebung ermöglicht, die durch das Stereo sehen mit Virtual Reality Brillen und die intuitive Interaktion in einer solchen Umgebung erzeugt wird.

Im Bereich der AR soll mit Avataren ein Storytelling zu spezifischen Kulturgütern erfolgen. Eine historische Persönlichkeit könnte in Form eines Avatars im Bereich der Augmented Reality die jeweiligen Ereignisse eines spezifischen Schauplatzes schildern und die Nutzer zur Interaktion mit ihm einladen. Durch Überblenden von historischen Gebäuden und Bildern können die Gäste in der Zeit zurückreisen.

Innovation

Der innovative Ansatz des Projektes drückt sich zum einen darin aus, dass die regionale Bevölkerung, wie auch die Tourismus- und Freizeitwirtschaft und regionalen Politik, eng in den Arbeitsprozess mit einbezogen werden. Zum anderen werden innovative Technologien, wie digitale Zwillinge, Virtual- und Augmented Reality dafür eingesetzt, eine nachhaltige Tourismusentwicklung zu fördern und das kulturtouristische Angebot im deutsch-österreichischen Alpenraum zu erweitern. Durch diese Technologien können Kulturgüter nachhaltig verfügbar gemacht werden und Teil eines virtuellen Tourismus sein.

Virtuelle Touren bieten nicht nur den Vorteil, Nutzergruppen mit eingeschränkter Mobilität Zugang zu ermöglichen, sondern auch die Chance, Urlaubserlebnisse individuell, flexibel und ohne lange Anreise- und Wartezeiten zu erleben. Durch die Möglichkeit an einer geführten virtuellen Tour teilzunehmen, kann Overtourism vermieden und ein nachhaltiger Tourismus gefördert werden. Die zusätzlichen Angebote wirken sich somit positiv auf die Belastung von Umwelt und der heimischen Bevölkerung aus. Die Integration von E-Commerce-Angeboten der lokalen Geschäfte ermöglicht darüber hinaus neue Absatzmöglichkeiten und trägt zu einem grünen und digitalen Tourismus bei.

Von der Projektumsetzung profitiert die allgemeine Öffentlichkeit, da die Interessen der regionalen Bevölkerung aktiv mit einbezogen werden und ein wichtiger Bestandteil bei der Entwicklung partizipativer Lösungen für einen nachhaltigen Tourismus im deutsch-österreichischen Alpenraum darstellen.  

Die beteiligten Forschungspartner*innen profitieren von einem aktiven Austausch, der Vernetzung der verschiedenen Wissensstände sowie von der praxisrelevanten Umsetzung gemeinsam mit den Tourismuspartner*innen und dem Innovationsnetzwerk, das nachhaltig bestehen bleiben soll. 

Aktivitäten

  • Durchführung von Befragungen, Kongressen, Workshops und Netzwerktreffen um mit der lokalen Bevölkerung touristische Angebote zu entwickeln
  • Ergänzen digitaler Tools mit „snackable Content-Elementen“ und mit Anwendungen aus den Bereichen Digitaler Zwilling, Augmented und Virtual Reality

Ereignisse

  • Strategiepapier um die gesetzten Schritte und deren Wirkungen zu reflektieren und auf andere Regionen übertragen zu können
  • Virtueller Zugang zu (kultur)touristischen Stätten
  • Ansprechende Online-Plattform mit lokalen Angeboten abseits der bekannten Hotspots

Eckdaten

Projekt ID: BA0100008
Laufzeit: 01.11.2022 bis 31.10.2025
Budget: € 1.010.303,70 (Fördersatz: 75% EFRE)

Lead Partner: Johannes Kepler Universität Linz/Institut für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Tourismusmanagement

Projektpartner: Fachhochschule Salzburg, Technische Hochschule Rosenheim, hublz GmbH, hey.bayern UG, Chiemgau Tourismus e.V, Tourismusverband Inneres Salzkammergut

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