Vorhang auf für das Quatuor Ebène

Pressemeldung - Das Ensemble eröffnet am 1. September die Traunsteiner Sommerkonzerte

Das Ensemble Quatuor Ebène eröffnet am 1. September die Traunsteiner Sommerkonzerte

Vorhang auf für das Quatuor Ebène - Das Ensemble eröffnet am 1. September die Traunsteiner Sommerkonzerte

Sieben Tage, sieben Konzerte. Vom 1. bis zum 7. September erwartet das Publikum im Kulturforum Klosterkirche in Traunstein eine Reihe kammermusikalischer Werke, in der sich einige der bekanntesten Interpreten unserer Zeit versammelt finden. Der Reigen an Werken ist höchst abwechslungsreich und reicht vom Barock bis ins Hier und Jetzt.

Der neue Intendant und Weltklasse-Cellist Maximilian Hornung hat „Wasser“ als Thema für die diesjährigen Sommerkonzerte ausgewählt.  In den nächsten drei Jahren werden die Elemente Feuer, Luft und Erde folgen. Als ästhetische Idee zieht sich das „Wasser“ durch das gesamte Programm. Neben ganz konkreten Bezügen bei einigen Werken steht das Wasser hier vor allem für die nie versiegende schöpferische Kraft von Kunst und Musik.

Das Programm des ersten Konzertes am Donnerstag, 1. September um 19.30 Uhr, widmet sich der wohl wichtigsten Gattung der Kammermusik: Dem Streichquartett. Gewagte Werke und nie gehörte Komponisten werden in den späteren Konzerten folgen – dieses hier gehört mit Haydn, Schumann und Schostakowitsch ganz den „Großen“ der Musikgeschichte, dargeboten vom „großen“, weltberühmten Quatuor Ebène.

Den Auftakt des Konzerts und damit der gesamten Reihe macht „der Vater des Streichquartetts“ Joseph Haydn. 1772 entstanden, zeugt das Quartett op. 20 Nr. 4, ebenso wie auch die anderen fünf Quartette dieses Opus, von einem enormen Fortschritt innerhalb der Gattung. Spätestens hier wurde der Musikwelt klar, dass der 40-jährige Meister ausgetretene Pfade verlassen hatte und das Streichquartett von Grund auf erneuern würde.

In Form und Sprache nicht zu vergleichen, aber nahezu ebenso präsent in den Konzertsälen ist das darauffolgende Streichquartett von Dmitri Schostakowitsch (Nr. 8, op. 110 in fis-Moll). Dieses 1960 komponierte Werk widmete der Komponist seinem eigenen Andenken, die nachträgliche Widmung „den Opfern von Faschismus und Krieg“ war gemäß dem Zeugnis seiner Tochter Galina erzwungen.

Robert Schumanns Streichquartett op. 41 Nr. 2 beschließt das Konzert. Er schenkte es seiner Frau Clara zu ihrem 23. Geburtstag und flocht unüberhörbare biografische Züge ein: „Nimm sie hin denn, diese Lieder“ aus Beethovens „An die ferne Geliebte“ ist plötzlich ganz deutlich im Finale dieses Quartetts zu hören. Viel mehr als ein bloßes Ornament ist dieses Zitat zum einen als Zeichen der Verbundenheit mit der ehemals „fernen Geliebten“ Clara zu verstehen, zum anderen aber auch als Hommage an sein großes Vorbild Beethoven.

Die Interpreten des Abends sind die Musiker des Quatuor Ébène, die bereits zum sechsten Mal in Traunstein zu Gast sind. Vor Kurzem zelebrierten die vier Franzosen ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum mit einer Aufnahme der 16 Streichquartette Beethovens in einem weltumspannenden Projekt auf sechs Kontinenten und krönten es mit Aufführungen des kompletten Zyklus in großen Sälen Europas, wie der Philharmonie de Paris oder der Alten Oper Frankfurt. Auch Einladungen aus der Carnegie Hall New York, vom Verbier Festival und dem Wiener Konzerthaus standen auf der Agenda.

Mit dem beispiellosen und herausragenden Sieg beim ARD Musikwettbewerb 2004 begann der Aufstieg des Quatuor Ébène, der in zahlreiche weitere Preise und Auszeichnungen mündete. So wurde das Quartett 2005 mit dem Belmont-Preis der Forberg-Schneider-Stiftung ausgezeichnet, war 2007 Preisträger des Borletti-Buitoni Trusts, und wurde 2019 als erstes Ensemble mit dem Preis der Fankfurter Musikmesse geehrt. Mit Beginn der Saison 2022/2023 tritt das Quatuor Ébène gleich drei Residenzen an. Sie sind das Quatuor en résidence à Radio France, bestreiten ab dieser Saison einen gemeinsamen Zyklus im Wiener Konzerthaus und sind zudem noch Residenz-Quartett beim Beethovenfest Bonn.

Der freie Umgang des Quartetts mit diversen Stilen erzeugt eine Spannung, die jedem Aspekt ihreskünstlerischen Wirkens gut tut. Diese Vielschichtigkeit im musikalischen Œuvre wurde von Beginn an begeistert von Publikum und Kritikern aufgenommen. Mit ihrem charismatischen Spiel, ihrem frischen Zugang zur Tradition und dem offenen Umgang mit neuen Formen gelingt es den Musikern, einen weiten und jüngeren Zuschauerkreis zu begeistern und ihr Talent in regelmäßigen Meisterkursen im Conservatoire Paris zu vermitteln.

Das Konzert beginnt um 19.30, Einlass ist um 18.30 Uhr. Karten im Vorverkauf gibt es beim Traunsteiner Tagblatt, Marienstraße 12, 83278 Traunstein, sowie bei www.muenchenticket.de. Restkarten sind an der Abendkasse erhältlich.

Kontakt

Pressemeldung der Großen Kreisstadt Traunstein
Eva Schneider, Pressereferentin