Über die Dörlbacher Au nach Burgthann

Quelle: DAV Sektion Altdorf, Autor: Helmuth Gatti

Michaelskirche Rasch
Dörlbacher Au
"Zum Ludwigkanal" Schwarzenbach
Luudwigkanal mit "Elfriede"
Schleuse im Ludwigkanal
Schwarzenbach
Ludwigkanal
Burg Thann
Burg Thann
Auershäuschen
Prethalmühle
Löwengrube
Löwengrube

Die Tour

Die Wanderung führt vom Ausgangspunkt Parkplatz FC Altdorf hinunter ins Schwarzachtal nach Rasch. Von dort hoch über die Dörlbacher Au zum  Ludwigskanal.  Wir zweigen vom Kanal ab und wandern zur Burg Thann in Burgthann . Der Rückweg erfolgt durch das Schwarzachtal zur Prethalmühle und Löwengrube und zurück zum Ausgangspunkt.

Rasch: Wahrscheinlich bereits im 7./8. Jhdt. als eine frühe Flussufersiedlung mit erster Missionskirche in der Region entstanden; vermutlich der Vorläufer der heutigen St. Michaelskirche. Das Areal um Kirche und die Schäferkapelle wurde zu einer Kirchenburg mit Gräben, Mauern und Torturm ausgebaut. Zusammen mit dem heutigen Pfarrhaus, das ehemals als Herrensitz adliger Geschlechter diente, befinden wir uns auf einem der geschichtsträchtigsten Böden des Altdorfer Landes.

Die St. Michaelskirche war die Mutterkirche  Altdorfs und als Urpfarrei für Feucht, Kornburg, Mögeldorf und Leinburg zuständig. Der Bau stammt aus dem 11./12. Jhdt. Neben einigen Bronze-Epitaphien aus dem 16. Jhdt. und einem großen Fresko des Hl. Michael sind die Altarflügel besonders bemerkenswert. Die dargestellten Heiligen stammen sehr wahrscheinlich aus der Werkstatt von Michael Wohlgemuth, wo auch Albrecht Dürer gelernt hatte. Auch die Anbetung des Kindes durch die drei Weisen, die Verkündigung Mariens und das Pfingstwunder auf der Rückseite der Flügel sollte man nicht übersehen. Der Charakter der Wehrkirche ist heute nur noch an der Lage und den mächtigen Friedhofsmauern erkennbar.

Dörlbacher Au: Auf der Hochebene oberhalb von Dörlbach befindet sich in einer Kurve an der Verbindungsstraße zwischen Dörlbach und Westhaid ein Kriegerdenkmal. Das Denkmal ist etwa 2 Meter hoch und aus Burgsandstein gefertigt. Es ist mit einem Metallzaun gesichert. Auf dem Denkmal befindet sich eine Marmortafel mit einer Inschrift: Errichtet zum Andenken an die Glorreichen Siege der Deutschen in Frankreich in den Jahren 1870-71 und an das Friedensfest am 3. März 1871. Gestiftet von den Gemeinden Schwarzenbach und Dörlbach. Zum Gedenken an den Frieden wurden am Denkmal vier Friedenslinden gepflanzt.

Der Ludwigskanal (Ludwig-Donau-Main-Kanal) wurde von dem bayerischen König Ludwig I. angeregt und in 9 Jahren von 1836 bis 1845 gebaut. Planer und Leiter war Heinrich von Pechmann. Der Kanal hat von Bamberg bis Kelheim an der Donau eine Länge von 173 km und überwindet in 100 Schleusen einen Höhenunterschied von 183 m. Vor allem in unserem Gebiet wurde das Bauvorhaben durch Schleusen, Dämme, Einschnitte und Brücken sehr kostspielig. Der Brückkanal z.B. überspannt das Schwarzachtal in einem Bogen von 18 m Höhe und 80 m Länge. Oberhalb des Dörlbacher Einschnitts liegt die sogenannte Kaserne, eine Unterkunft für 300 Arbeiter, die beim Bau dieses Abschnittes beschäftigt waren. Der Kanal stand von Anfang an in Konkurrenz zur Eisenbahn und verlor bald seine wirtschaftliche Bedeutung. Heute ist er ein Paradies für Angler; das frühere Industriedenkmal ist heute eine echte Naturidylle geworden. Immer noch stehen am Kanal zahllose Obstbäume, deren Ertrag auch heute noch versteigert wird. An vielen Schleusen stehen Schleusenwärterhäuschen aus Sandstein.

Jeweils an einem Sonntag in den Monaten Mai bis September erfolgen Fahrten auf dem Treidelschiff Elfriede zwischen dem Dörlbacher Einschnitt und der Gaststätte „Zum Ludwigskanal“ in Schwarzenbach. (Fahrtbeginn: 13:00 / 14:00 / 15:00 / 16:00) Fahrzeit etwa 45 Min. mit Informationen über die Geschichte des Kanals.

Burg Thann, auch Burgthann genannt, ist die Ruine  auf einem 420 m ü. NN hohen Bergsporn über dem Tal der Schwarzach. Sie wurde im 12. Jhdt. von den Reichsministerialen von Thann mit Stammsitz in Altenthann erbaut. 1160 wurde erstmals ein Ritter von Thann genannt. 1287, nachdem die Thanner vermutlich ausgestorben waren, wurde die Burg erstmals urkundlich erwähnt. Als Besitzer der Folgezeit wurden Herzog Ludwig von Bayern, König Rudolf  I., Burggraf Friedrich III. von Nürnberg und andere genannt. Ab 1346 war die Burg Sitz eines hohenzollerschen Pflegamtes. 1381 war der in Franken bekannte Raubritter Eppelein von Gailingen in der Burg für eine Nacht gefangen, bevor er dem Neumarkter Scharfrichter übergeben wurde.

1460 wurde die Burg im Bayerischen Krieg zerstört und 1463 wieder aufgebaut. Während des Dreißigjährigen Krieges zerstörten 1635 kaiserliche Truppen den Südostflügel der Burg. 1648 wurde sie von schwedischen Truppen geplündert und nach 1652 wieder aufgebaut. Nach 1792 kam die Burg an verschiedene Besitzer.  Erste Sicherungsmaßnahmen fanden ab 1968 statt und wurden 1988 im großen Stil von der Gemeinde Burgthann fortgesetzt.

Heute beherbergt sie ein kleines Heimatmuseum, in dem unter anderem Fundstücke der archäologischen Grabungen von 1987 bis 1989 ausgestellt sind. Während der Öffnungszeiten kann der Bergfried bestiegen werden. Seit 1995 befindet sich hier auch das Bayerische Ludwig-Donau-Main-Kanal-Museum.

Prethalmühle: Die Prethalmühle hat ihren Ursprung in einem hochmittelalterlichen Reichsgut und wurde im Jahr 1360 erstmals urkundlich erwähnt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie 1635 zerstört. Das heutige Wohngebäude stammt aus dem Jahre 1643. Über Jahrhunderte diente die Mühle zum Mahlen von Mehl, wurde aber auch als Sägemühle genutzt. Im Laufe der Industrialisierung wurde sie umgerüstet auf die Produktion von Strom für den energieintensiven Betrieb einer Kupferfolienfabrik. Bis weit in die Mitte des 20. Jahrhunderts versorgte sie den nahen Ort Prackenfels mit Gleichstrom. Heute wird der ökologisch erzeugte Strom direkt ins Netz eingespeist.

Löwengrube: Ursprünglich ein alter Steinbruch, aus dem die Sandsteinquader für die Altdorfer Universität gebrochen wurden. Hier befinden sich verschiedene Höhlen, Stollen und Lagerkeller. 1686 hat der Hofmeister des Freiherrn von Löwenstern, daher der Name Löwengrube, den längs aufgelassenen, verwilderten Steinbruch wieder entdeckt und mit Studenten planiert und für kleinere Feste kultiviert. Hier duellierten sich auch die Studenten, obwohl es verboten war. Mit einem Sprung über die Schwarzach, der Landesgrenze zwischen dem Nürnberger und dem markgräflichen Territorium entzog man sich der polizeilichen Verfolgung.

Autorentipp

St. Michaelskirche

Treidelschiff "Elfriede"

Burg Thann: Heimatmuseum  / Ludwig-Donau-Main-Kanal-Museum.

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
179 hm
Abstieg
179 hm
Tiefster Punkt 363 m
Höchster Punkt 444 m
Dauer
4:00 h
Strecke
15,8 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Parkplatz Sportgelände des FC Altdorf

Ziel

Parkplatz Sportgelände des FC Altdorf

Weg

Vom Parkplatz des FCA-Sportgeländes gehen wir ostwärts auf dem Altdorfer Wanderweg Nr. 5 zunächst durch die BAB A3-Unterführung links Richtung Rasch. Nach ca. 400m biegt der Weg rechts ab und führt durch ein kleines Wäldchen und an Weideflächen vorbei nach Rasch. Dort biegen wir erst rechts und dann sofort links auf einen Pfad ein, der über einen Brückensteg der Schwarzach zu Michaelskirche in Rasch führt.

Der weitere Weg geht ab der Michaelskirche westwärts auf dem Altdorfer Wanderweg Nr. 9. Dieser führt uns über die Dörlbacher Au (wir treffen hier den "Eppeleinsweg" Rotes Kreuznauf weißem Grund) über Dörlbach direkt an den Ludwigkanal. Wir folgen diesem über das Gasthaus "Zum Ludwigkanal" bis rechts der Eppeleinsweg in Weg Richtung Schafhof abzweigt. 

In Schafhof über den Kanalweg, dann die Bergstrasse vor bis zum Rathausplatz und jetzt über die Burgstrasse zur Burg Thann.
Der Rückweg nach Altdorf führt von der Burg Thann hinab durch die Schwarzachtalstr. bis zur Kreuzung mit der Kreisstrasse nach Schwarzenbach. Wir überqueren die Kreuzung und gehen in der Gibitzenhofstr. auf dem Eppeleinsweg zunächst weiter bis dieser rechts nach Westhaid abzweigt. Wir bleiben jedoch auf dem Weg bis wir an der Brücke über die Schwarzach auf den Rascher Weg stoßen. Über die Brücke und danach rechts zur Prethalmühle (1643 erbaut) mit dem schönen Fachwerkgiebel und Rundbogenportal folgen. An zwei Felsenkellern von ehemaligen Altdorfern Brauereien vorbei gelangen wir zur Löwengrube. Der Weiterweg führt durch die begehbare Höhle über einen Wiesenhang  mit Obstbäumen hinauf bis zur BAB A3. Kurz davor biegt nach links der Altdorfer Wanderweg Nr. 3 ab; wir gehen jedoch geradeaus weiter und kommen dann rechts zur BAB A3-Unterführung am Lenzenberg. Von hier sind es nur noch weniger Meter zu dem Ausgangspunkt unserer Tour.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

S-Bahn ab Nürnberg nach Altdorf

durch die Stadt zum FC Altdorf-Sportgelände

Anfahrt

BAB A3  Abfahrt Altdorf / Burgthann; "Rieger"-Kreuzung; rechts in die Pfaffentalstr. bis rechts Mühlweg; links in die Weidentalstr. bis FCA-Gelände

Parken

Parkplatz beim FC Altdorf

Weitere Informationen

Einkehrmöglichkeiten:

Gaststätten in Burgthann:

"Zur Burgschänke" Burgbergweg 4  Tel. 09183 956380

"Goldener Hirsch" Burgstr. 2  Tel. 09183 93210

"Blaue Traube" Schwarzachstr. 7  Tel. 09183 7555

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