Schwierigkeit |
schwer
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Aufstieg
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1555 hm |
Abstieg
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1800 hm |
Tiefster Punkt |
Kaunertal/Bushaltestelle Kauns/Abzw. Kaltenbrunn 1060 m |
Höchster Punkt |
Wallfahrtsjöchl 2770 m |
Dauer
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7:45 h |
Strecke
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15,4 km |
Über das Wallfahrtsjöchl vom Pitztal ins Kaunertal
Quelle: Alpenverein Innsbruck, Autor: Josef Essl
Die Tour
Die Überschreitung vom Pitztal ins Kaunertal, über das Wallfahrtsjöchl, führt durch eine wilde Berglandschaft des Naturpark Kaunergrates. Und nur wenigen Wanderern und Bergsteigern wird man ab der Tiefentalalm begegnen. Das Wallfahrtsjöchl gilt als ein Geheimtipp. Imposant ist Berg- und Felszenerie mit den versteckten Gletschern. Beim Aufstieg zum Jöchl passiert man einen aktiven Blockgletscher, der von mächtigen Schuttblöcken überdeckt ist. Der kleine Gletscher unterhalb des Wallfahrtsjöchls (Pitztaler Seite) ist ist mittlerweile verschwunden und kann in den Sommermonaten nur noch als kleines Schnee- bzw. Firnfeld sichtbar sein. Die Kaunertaler Seite ist vom Landschaftscharakter sehr ähnlich. Besonders sehenswert ist die Wallfahrtskirche Kaltenbrunn.
Vom Orsteil Eggenstall/Bushaltest. Gh. Sonne der Gemeinde St. Leonhard, führt der Steig in zahlreichen Kehren hinauf zur Tiefentalalm. Der untere Abschnitt ist durchwegs von steilen Berghängen geprägt. Nach der Tiefentalalm führt der Steig zu Beginn in einigen Abschnitten recht steil durch schütteren Zirbenwald und in weiterer Folge über weitläufige Berghänge mit Zwergsträuchern. Wenige Minuten nach der Schäferhütte folgt ein kurzer steiler Abstieg. Entlang von rot markierten Punkten führt der Anstieg entlang von Steigspuren über alpine Rasen, Schutt und verblocktes Gelände. Kurz unterhalb vom Wallfahrtsjöchl ist, insbesondere im Frühsommer, häufig ein Schnee- bzw. Firnfeld (ehem. Gletscher) zu queren, bevor der steile und etwas ausgesetzte Anstieg zum Wallfahrtsjöchl erfolgt. Steil und rutschig ist der Abstieg vom Wallfahrtsjöchl ins Kaunertal über die ersten 50 Höhenmeter. Der anschließende Weiterweg führt unschwierig durch verblocktes Gelände und dann wieder über flache als auch etwas steilere alpine Weideflächen bis zur Gallruttalm. Der direkte Abstieg über den Steig hinunter zur Wallfahrtskirche Kaltenbrunn ist aufgrund einer möglichen Steinschlaggefahr nur eigenverantwortlich zu begehen. Den recht kurzen Waldabschnitt sollte man rasch durchqueren. Auf der Asphaltstraße angelangt, folgt man dieser hinunter zur Wallfahrtskirche Kaltenbrunn. Direkt beim Gasthaus Kaltenbrunn führt ein Steiglein auf die darunter gelegene Asphaltstraße. Direkt nach dem Fartlehn Bach und wenige Meter vor den ersten Häusern, zweigt man linkerhand ab und steigt über die Wieser auf der orographisch rechten Seite des Baches ab. Ein Steig führt dabei hinunter zur Bundesstraße. Nach der Lawinengalerie befindet sich die Bushaltestelle.
Autorentipp
Die Überschreitung über das Wallfahrtsjöchl wird selten unternommen, ist aber landschaftlich aufgrund der imposanten Felsberge des Kaunergrates besonders reizvoll.
Da der Anstieg zum Joch als auch der Abstieg ins Kaunertal steil ist und in diesem Bereich der Schnee lange liegen bleibt, sollte man die Tour erst ab Juli unternehmen. Auch als Herbsttour beeindruckend, jedoch sind vereiste Stellen (vor allem Abstieg vom Jöchl) auf der schattigen Westseite dann nicht auszuschließen.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Gefahrenpotential
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Technik | |
Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
St. Leonhard i. Pitztal/Orts. Eggenstall/Bushaltestelle Gh. Sonne (1340 m)
Ziel
Kaunertal/Bushaltestelle Kauns/Abzw. Kaltenbrunn (1060 m)
Weg
Von der Bushaltestelle Gh. Sonne im Ortsteil Ob. Eggensteil/Gem. St. Leonhard (1340 m) überqueren wir die Pitze. Wir folgen kurz dem Güterweg in nordwestlicher Richtung, bis linkerhand der Steig in Richtung Tiefentalalm abzweigt (Wegschild). Wir folgen diesem Steig, anfangs in gerader Linie nach Süden. Schon bald erfolgt rechterhand eine weitere Abzweigung. In zahlreichen Kehren führt uns der durchwegs steile Anstieg hinauf zum Wasserfall und anschließend weiter bis zur Einmündung in einen etwas breiteren Fußweg, der knapp 120 Höhenmeter unterhalb der Tiefentalalm in den Güterweg einmündet. Über diesen erreichen wir nach wenigen Minuten die bewirtschaftete Alm, die zu einer Einkehr einlädt. Wenige Meter vor der Alm, zweigt rechterhand (zahlreiche Wegschilder) der Steig Nr. 929 in das Becken der "Tiefentaler Alpe" ab. Bereits kurze Zeit später zweigen wir erneut rechts ab und folgen dem Steig Nr. 929 durchwegs steil und in gerader Linie durch einen lückigen Zirbenwald. Anschließend zieht sich der Steig über weitläufige alpine Rasen mit Zwergsträuchern hinauf zur Schäferhütte auf 2300 m. Die Schäferhütte lassen wir links liegen und folgen dem markierten Steig über schönes Almgelände zu einem Sattel, der auf der Westseite zwar nicht weit, aber durchwegs steil hinunterführt. Nach dem Abstieg überqueren wir noch einmal sanftes Almgelände, bevor die Hänge zusehends steiler werden. Wir orientieren uns in weiterer Folge ausschließlich an den roten Punkten, da für den weiteren Anstieg nur mehr Steigspuren zur Verfügung stehen. Wir halten uns rechts und steigen über Schutt und verblocktes Gestein steil durch die so genannte Sturzmahd bergan, wandern an einem von gewaltigen Schutt überdeckten Blockgletscher vorbei und gelangen, insbesondere im Frühsommer, zu einen Schnee- bzw. Firnfeld (ehem. Gletscherbecken). Dieses durchqueren wir von rechts nach links und orientieren uns erneut an den roten Markierungspunkten. Die letzten Meter zum Wallfahrtsjöchl (2770 m) sind sehr steil und etwas ausgesetzt, wobei hier rot-weiß-rote Markierungen zum Jöchl weisen. Nach einer ausgiebigen Rast, folgt auf der westlichen Seite zu Beginn ein steilr und etwas rutschiger 50 Höhenmeter Abstieg. Auch auf Steinschlag ist in diesem Abschnitt etwas zu achten. Haben wir diese etwas kritische Stelle überwunden, weitet sich der Schotterkegel und geht in ein schönes mit Fels- und Steinblöcken durchgesetzes Gelände über. Den Markierungen folgen wir einmal über flache, dann wieder über steilere Hänge auf Steigen und Steigspuren hinunter zur Gallruttalm (1980 m), die zu einer Einkehr einlädt. Für den Abstieg zur Wallfahrtskirche Kaltenbrunn folgen wir anfangs dem ausgebauten Fußweg hinunter zu den Speichern des Kaunerberger Wasserweges. Hier zweigen wir linkerhand ab und folgen den nicht immer ganz gut sichtbaren Markierungen über die Almwiesen. Bei dieser Abstiegsvariante ist zu betonen, dass dieser auf eigene Verantwortung erfolgt, da der Waldabschnitt auf ca. 1600 m Seehöhe steinschlaggefährdet ist (dieser Abschnitt sollte rasch durchquert werden). Nach den Almwiesen gelangen wir in einen Bereich mit Grünerlen und folgen diesem entlang des Gallruttbaches in direkter Linie talwärts. Auf ca. 1600 m Seehöhe zieht sich der Steig nun in den Waldbereich, den wir aufgrund der Steinschlaggefahr, wie oben bereits erwähnt, rasch durchquert werden soll. Flott haben wir diesen Abschnitt überwunden und gelangen zur Asphaltstraße, auf der wir knapp 200 Höhenmeter bis zur schön gelegenen Wallfahrtskirche Kaltenbrunn absteigen. Direkt hinter der Kirche befindet sich das gleichnamige Gasthaus mit einem schönen Gastgarten. Der letzte Abschnitt des Abstieges führt direkt unterhalb des Gasthaus anfangs über Stufen und dann entlang eines Weges durch einen schattigen Baum- und Strauchgürtel. Haben wir die Asphaltstraße erreicht, folgen wir dieser in nordwestlicher Richtung. Nach Überquerung des Fartlehn Baches macht die Straße einen Linksknick und schon nach wenigen Metern bzw. kurz vor dem ehemaligen Gasthaus Krone, zweigen wir linkerhand ab und folgen orograpisch rechts des Baches über die Wiese hinunter zum Baumgürtel. Dort münden wir in den Kreuzweg ein, der uns zur Bundesstraße hinunterführt. Auf dem Dach der Straßengalerie folgen wir dem Schotterweg bis zur Bundesstraße am Beginn des Tunnels, wo sich auch die Bushaltestelle Kauns/Kaltenbrunn befindet. Mit dem Postbus fahren wir anschließend über Kauns bis Prutz. Hier steigen wir um und nach einer kurzen Wartezeit geht es mit dem Postbus bis zum Bahnhof Landeck/Zams. Von dort folgt die Weiterfahrt mit der Bahn.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Eine Überschreitung vom Pitztal ins Kaunertal über das Wallfahrtsjöchl, ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut und problemlos machbar!
Mit der Bahn von Westen oder Osten kommend bis zum Bahnhof Imst. Anschließend mit dem Postbus 4204 ins Pitztal bis zur Haltestelle Gh. Sonne im Ortsteil Eggenstall der Gemeinde St. Leonhard.
Die Rückfahrt aus dem Kaunertal erfolgt von der Bushaltestelle Kauns/Abzw. Kaltenbrunn (Postbus Nr. 230) bis zur Haltestelle Prutz/Dorfmitte (umsteigen). Weiter mit dem Postbus Nr. 210 bis zum Bahnhof Landeck/Zams. Vom Bahnhof Landeck/Zams gibt es zahlreiche Anschlusszüge.
Anfahrt
Da es sich um eine Überschreitung vom Pitztal ins Kaunertal handelt, ist eine Anfahrt mit dem PKW nicht zielführend!
Weitere Informationen
Tiefentalalm (1880 m, Privat): Tel. +43/(0)664/5378050, E-mail: office@tiefentalalm-pitztal.at, geöffnet in den Sommermonaten, Übernachtungsmöglichkeit für 10-15 Personen
Gallruttalm (1980 m, Privat): Tel. +43/(0)650/5258897, E-mail: achenrainer.1991@gmail.com, www.kaunertal.com/de/Ihr-Kaunertal/Orte-Sehenswuerdigkeiten/Kaunertal-A-Z/Gallruthalm_i-3079, geöffnet von Anfang Juni bis Mitte September
Gasthaus Kaltenbrunn (1263 m, Privat): Tel. +43/(0)5475/433 oder 335, E-mail: pfarre.kaltenbrunn@dibk.at, www.kaltenbrunn.at, geöffnet von Mitte April bis Mitte November
Ausrüstung
Bergausrüstung: knöchelhohe Bergschuhe, Wechselwäsche, Jacke/Anorak, Jause, genügend Flüssigkeit; Stöcke optional
Sicherheitshinweise
Die Überschreitung vom Pitztal ins Kaunertal über das Wallfahrtsjöchl ist zwar durchgehend markiert, doch ab dem Sturzmahdkar (ab ca. 2350 m) muss man sich vorwiegend an den roten Markierungspunkten orientieren, da ausschließlich Steigspuren oder mitunter auch wegloses Gelände zu begehen ist.
Der Abstieg vom Wallfahrtsjöchl bis zur Gallrutalm ist ebenfalls durchgängig markiert, doch auch hier wechseln sich Steig, Steigspuren und mitunter auch wegloses Gelände ab. Ab der Gallrutalm führt ein durchgehend markierter Steig ins Tal.
Die letzten Meter hinauf zum Wallfahrtsjöchl als auch der Abstieg ins Kaunertal sind durchwegs steil und verlangen Trittsicherheit. Zudem ist vor allem beim Abstieg durch die Rinne (ca. 50 Höhenmeter) auf Steinschlag zu achten.
Der Abstieg von der Gallruttalm führt auf einem Wegabschnitt durch ein steinschlaggefährdetes Waldgebiet. Dieses Teilstück sollte man rasch durchqueren (Achtung: Diese Routenwahl erfolgt eigenverantwortlich). Alternativ kann auch durch den Stollen (Mitnahme einer Stirnlampe notwendig) abgestiegen werden, wobei dann ein längerer Abstieg über die Forst- und Asphaltstraße zur Wallfahrtskirche Kaltenbrunn einzuplanen ist.