Schwierigkeit |
schwer
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Aufstieg
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1850 hm |
Abstieg
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1850 hm |
Tiefster Punkt |
Parkplatz Fellhornbahn 901 m |
Höchster Punkt |
Trettachspitze 2589 m |
Dauer
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11:30 h |
Strecke
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21,9 km |
Trettachspitze 2595m
Quelle: DAV Sektion Wangen, Autor: Rainer Willibald
Die Tour
Die Trettachspitze, im Allgäu kurz Trettach genannt, hat für viele heimische Bergsteiger etwas Verpflichtendes! Man muss nicht den eher hinkenden Slogan “Matterhorn des Allgäus“
bemühen – nein, allein die von vielen umliegenden Gipfeln gut zu erkennende schlanke Silhouette lässt in manchem den Wunsch entstehen: „…do will i mol ‘nauf!“
Aber, ganz leicht wird es einem nicht gemacht; die Lage im hintersten Stillachtal und die nicht zu unterschätzenden Höhenmeter machen aus dem Ansinnen eine ausgewachsene Unternehmung. Und - absolute Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind Grundvoraussetzung, den Allgäu-Kenner wird auch der nur bedingt solide Fels nicht überraschen.
Diese Tour ist als ambitionierte Eintagestour möglich, kann aber mit einer Übernachtung auf dem Waltenberger Haus deutlich entschärft werden.
Die klassische Route führt als Überschreitung über den NO-Grat hinauf und über den NW-Grat hinunter.
Schwierige Bergtour für "kletternde" Bergsteiger. Erfahrung im Alpinklettern absolut notwendig!
Etappendaten:
Tag 1: 1180 Hm / 0 Hm, 3.30 Std.
Tag 2: 670 Hm / 1850 Hm, 8.00 Std.
Übernachtung auf dem Waltenbergerhaus.
Autorentipp
Konditionsstarke, welche die Tour an einem Tag machen wollen, steigen auch über die Hintere Einödsbergalpe auf – von der Wegstrecke kann so einiges eingespart werden, die Höhenmeter aber bleiben!
Mit dem Fahrrad kann man bis zum Gasthof Einödsbach fahren.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Technik | |
Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Oberstdorf, Parkplatz Fellhornbahn, 901 m
Ziel
Oberstdorf, Parkplatz Fellhornbahn, 901 m
Weg
Tag 1:
Vom Parkplatzder Fellhornbahnwandert man südwärts auf Fahrwegen in etwa 45 Min. zum Gasthof Einödsbach (bis hierher auch Fahrrad möglich). Vom südlichsten ständig bewohnten Ort Deutschlands geht es links (südöstlich) in das Bacherloch, einem bis in den Hochsommer schneegefüllten engen Tal. Ständig zunehmend ansteigend und über einige ausgesetzte Stellen erreicht man in weiteren 2.45 Std. das Waltenbergerhaus, 2084 m. Hier sollte eine Übernachtung eingeplant werden.
Tag 2: Nun folgt man einer deutlichen Pfadspur nach Norden unter den Westabstürzen von Mädelegabel und Trettachspitze hindurch Richtung Wildengundkopf. Die Querung einiger westseitiger, schneegefüllter Rinnen kann im frühen Jahr einen Pickel und bei kalten Nächten und gefrorenem Altschnee auch Steigeisen erfordern. Vor Erreichen des Grasgrates auf etwa 2120 m steigt man rechts in Richtung des fast vollständig ausgeaperten Schneefelds in der Trettach-Nordflanke auf und erreicht den Beginn des Nordostgrats. Hier wenden sich die Bergsteiger nach rechts und kraxeln meist auf der Schneide in gestuftem Fels bis in eine kleine Nische kurz unter dem Gipfel und entweder links (leichter) oder rechts über ein kleines Wändchen zum Kreuz der Trettachspitze, 2595 m.Die Abstiegsroute nach Nordwesten verläuft meist rechts des Grates, einige Ringe als Sicherungs- und Abseilmöglichkeiten sind vorhanden. Nach einer kleinen Steilstufe wird der geneigte Grat nach Norden verlassen, über leichteres Gelände gelangt man zurück zum Einstieg.
Von hier geht es entweder über das Waltenbergerhaus wieder zurück nach Einödsbach
oder nach Norden dem Grat entlang bis zum Spätengundkopf. Dort folgt man Pfadspuren nach links hinunter zur Hinteren Einödsbergalpe. Von hier führt ein nicht markierter Steig nach Süden direkt hinunter nach Einödsbach. Der Ausgangspunkt bei der Fellhornbahn wird nach etwa 8 Std. erreicht.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
mit DB bis ins Zentrum Oberstdorf und mit Bus 7 zum Parkplatz Fellhorn, oder (besser) mit Fahrrad bis Gasthaus Einödsbach (erfordert allerdings anderntags Abstieg wieder hierher)
Weitere Informationen
Ausrüstung
normale Kletterausrüstung, 50-m-Seil, einige Bandschlingen
evtl Pickel zur Querung einiger westseitigen, schneegefüllten Rinnen (im Frühjahr, frühen Sommer, je nach Wetter)
Feste Bergschuhe, ausreichend Verpflegung für zwei Tage bzw. einen sehr langen Tag.
Sicherheitshinweise
Hüttenzustieg: teilweise ausgesetzt und absturzgefährdet. Überschreitung: im Aufstieg Stellen bis III, Abstieg II+, meist selbst abzusichern! Nur für vollkommen trittsichere, schwindelfreie und vor allem klettererfahrene Bergsteiger! Falls in Seilschaft gegangen wird: normale Kletterausrüstung, 50-m-Seil, einige Bandschlingen; keine Bohrhaken vorhanden; beim Abstieg über den Nordwestgrat gibt es einige Abseilstände.