Totes Gebirge - Hüttentrekking von Bad Ischl nach Hinterstoder

Quelle: Alpenverein Linz, Autor: Thomas Poltura

Ischler Hütte
Ausblick vom Schönberg nach Osten über das Plateau
Totes Gebirge - Blick zum Rinnerkogel
Wildensee
Blumenpracht im Karst
Appelhaus
Karstformationen
Pühringer Hütte mit Elmsee
Versteinerungen im Karst
Blumen als Überlebenskünstler im kargen Fels
Prielschutzhaus von der Klinserschlucht
Schieder Weiher im Tal bei Hinterstoder

Die Tour

Die Überschreitung des westlichen Toten Gebirges führt in 4 - 5 Tagen durch den Süden Oberösterreichs bzw. Norden der Steiermark von Bad Ischl bis Hinterstoder. 1. Tag: Anreise ins Rettenbachtal und Aufstieg zur Ischler Hütte. 2. Tag: Über den Schönberg/Wildenkogel zum Wildensee und zum Appelhaus. 3. Tag: Vorbei am Wildgössl zur Pühringerhütte mit Elmsee. 4. Tag: Über den Temelbergsattel zum Prielschutzhaus. 5. Tag: hinunter ins Tal nach Hinterstoder und Heimreise.

Das Tote Gebirge ist eine Gebirgsgruppe der Nördlichen Kalkalpen in den Ostalpen in Oberösterreich bzw. der Steiermark. Diese Durchquerung führt durch Bergwald mit Fichten, Kiefern, Lärchen und Zirben, über große blumengeschmückte Almwiesen und im Bereich des Hochplateaus über eine stark verkarstete und teilweise vegetationslose Hochfläche mit versteinerten Muscheln, Schnecken und Korallen, Dolinen und Höhlen.

Zahlreiche Varianten und Gipfelbesteigungen sind möglich. Ein Start ist auch bei der Loserhütte am Loser (Altaussee) möglich. Im Osten kann eine Verlängerung in verschiedenen Varianten zur Zeller Hütte oder Dümler Hütte erfolgen.

Autorentipp

Viele Varianten möglich, so auch eine Verlängerung im östlichen Teil des Toten Gebirges. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist hat bezüglich Start und Ende der Tour alle Möglichkeiten offen.

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
3000 hm
Abstieg
3023 hm
Tiefster Punkt Hinterstoder
602 m
Höchster Punkt Schönberg / Wildenkogel
2084 m
Dauer
19:15 h
Strecke
44,7 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Rettenbachtal bei Bad Ischl

Ziel

Polsterlucke/Johannishof bei Hinterstoder

Weg

1. Etappe: Bad Ischl / Rettenbachalm, 629 m – Ischler Hütte, 1368 m

  Gehzeit : 2,5 Std. von der Rettenbachalm (von Bad Ischl 4,5 Std.)

Von der Rettenbachalm folgen wir der Markierung 211 nach Osten. Auf der Forststraße zuerst flach, dann mäßig steil bis zur Straßenabzweigung nach links. Nach weiteren 300 m Abzweigung des Weges nach rechts und wir steigen steil durch Wald und zuletzt über Almwiesen bis zum Beerensattel (1434 m). Vom Sattel gelangen wir in wenigen Minuten hinab zur Schwarzenbergalm mit der Ischler Hütte(1368 m).

 2. Etappe: Ischler Hütte, 1368m – Schönberg, 2093m – Wildensee, 1534m – Albert-Appel-Haus, 1638m

  Gehzeit : 6 – 7 Std.

Wir folgen der Markierung 211 ostwärts hinauf bis zu einer Gabelung und gehen über eine kurze Steilstufe (Weg 226) hinauf ins Wildkar und vorbei am Altarkögerl über den anfangs latschenbewachsenen Westhang zum Schönberg, 2093 m. Flache Wiesenkuppe am Gipfel mit 2 Kreuzen (Wildenkogel), nach Norden steiler Abbruch ins Feuertal. Über den Ostgrat steigen wir ein kurzes schmales Steilstück (Drahtseilversicherung) hinunter und gelangen südwärts am Kleinen Wehrkogel (Nr. 228) vorbei zum sogenannten Hintergras ca. 1760 m. Weiter gehen wir südseitig am Scheiblingkogel vorbei auf einen Sattel, ca. 1860 m vor dem Rinnerkogel (2012 m). Variante: unschwierige Besteigung des Rinnerkogels (zusätzlich ca. 60 Minuten). Nun folgen wir dem Weg 230 hinunter zum Wildensee und zur Wildensee Hütte (Selbstversorgerhütte; Weg Nr. 212), 1521 m und weiter auf Weg 235 durch lichten Lärchenwald zum Albert-Appel-Haus (1638 m).

 3. Etappe: Albert-Appel-Haus, 1638m – Pühringerhütte, 1638 m

  Gehzeit : 4,5 Std.

Vom Appel-Haus (201, Via Alpina E 4 alpin) marschieren wiri am Redenden Stein (1902 m) – Gipfelbesteigung möglich – vorbei und weiter zur Wies’lacke unterhalb vom Wildgössl. Nun gehen wir bis zum Ablasbühel (1840 m) und hinab zu den Jaghütten unterhalb des Salzofens. Bei der Wegkreuzung halten wir uns links (ostwärts) leicht bergauf zur Pühringerhütte (1638 m) mit Elmsee.

Variante: von der Wies’lacke auf Weg Nr. 239 zum Gipfel des Wildgössls (2066 m) und dann direkt nach Osten hinab zum Weg der vom Ablasbühel herunter kommt (ca. 45 Minuten länger); weitere Gipfel – Scheiblingkogel (2064 m) und Salzofen (2072 m).

4. Etappe: Pühringerhütte, 1638 m – Prielschutzhaus, 1420 m

Gehzeit : 4,5 Std.

Die Pühringer Hütte liegt am Weitwanderweg 201 und wir folgen dieser Markierung bis zum Prielschutzhaus. Von der Hütte geht es ostwärts Richtung Röllsattel und Rotgschirr, dann rechts zweigen wir rechts ab und gelangen über eine Steilstufe in den Rotkogelsattel (2000 m). Über das sog. Aufg’hackat im Karst gehen wir leicht bergab und wieder hinauf zu den Hohen Kögel. Wir steigen weiter über Felsplatten und Bänder zur Wegabzweigung (2000m) und in 10 Minuten zum Temelbergsattel (2060 m). Vom Sattel geht es hinunter in einen Kessel und zur Klinserscharte (1870 m). Nun wandern wir durch die Klinserschlucht hinab zum Prielschutzhaus (1422 m).

 Varianten:

1) von der Wegabzweigung bei 2000 m über die Pfaffenschneid Weg 263 auf den Schermberg (2396 m;  zusätzlich 90 Minuten) oder den Weg 215 leicht bergauf in den Fleischbanksattel verfolgen und a) über Weg 262 zur Brotfallscharte und Priel-Schutzhöhle ins Kühkar und weiter zum Prielschutzhaus oder b) auf den Großen Priel (2.515 m) und retour zur Brotfallscharte. Abstiegsvariante nach Norden: Über Fleischbanksattel zur Welser Hütte (1786 m) und zum Almtalerhaus (710 m) hinunter (ca. 3 Stunden) und nach Grünau (Bus/Bahn).

2) vom Temelbergsattel auf Weg unschwierig auf den Temelberg (2327 m, steile Nordwand) zusätzlich ca. 60 Minuten;

3) von der Klinserscharte auf Weg Nr. 264 über den Maisenbergsattel zur Spitzmauer (2442 m, zusätzlich ca. 2 Stunden)

5. Etappe: Prielschutzhaus, 1420 m – Polsterlucke/Johannishof (Hinterstoder) 618 m

Gehzeit : 2 Std.

Abstieg vom Prielschutzhaus ins Tal zum Polstergut (618 m) und vorbei am Schiederweiher zum Johannishof (Hinterstoder) mit Bushaltestelle.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit der Salzkammergutbahn von Attnang-Puchheim oder Stainach Irdning bis Bad Ischl und mit Taxi ins Rettenbachtal (oder 2 Std. zu Fuß quer durch Ort und entlang Schotterstraße). Von Hinterstoder mit dem Bus zur Pyhrnbahn.

Anfahrt

Von der A1 Westautobahn aus Norden bei der Abfahrt Regau auf die Salzkammergut Bundesstraße und nach Bad Ischl. Von Süden über Pötschenpass oder Koppenpass von Bad Aussee nach Bad Ischl. Vom südlichen Ortsrand in Bad Ischl zur Rettenbachmühle und weiter auf einer langen Schotterstraße ins Rettenbachtal bis zum Schranken bei der Rettenbachalm.

Hinsichltich der Heimreise ist es empfehlenswert das Auto beim Bahnhof in Bad Ischl zu parken oder die Tour als Rundtour mit Rückweg von Hinterstoder über das Salzsteigjoch und die Tauplitz nach Bad Aussee zu führen.

Parken

Großer Parkplatz bei der Rettenbachalm (im Winter Langlaufgelände).

Weitere Informationen

Alpenvereinskarte Totes Gebirge West und Mitte (Nr. 15/1 und Nr. 15/2)

Ausrüstung

Standardausrüstung für Bergtouren (inkl. Biwaksack, Taschenlampe, warme Kleidung).

Sicherheitshinweise

Die Route führt großteils über einfache, markierte Wanderwege. Nur am Schönberg Ostgrat gibt es ein kurzes Steilstück (z. T. mit Drahtseil). Insbesondere im Karstgelände am Plateau sind Trittsicherheit und Ausdauer erforderlich. Bei Schlechtwetter ist die Orientierung schwierig – die 2. und die 4. Etappe sind nur bei guter Sicht empfehlenswert.

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