Schwierigkeit |
mittel
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Aufstieg
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1950 hm |
Abstieg
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1950 hm |
Tiefster Punkt |
Scharnitz 1000 m |
Höchster Punkt |
Breitgrießkarspitze 2500 m |
Dauer
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12:00 h |
Strecke
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35,2 km |
Toni-Gaugg-Höhenweg
Quelle: Alpenverein Hall in Tirol, Autor: Michael Larcher
Die Tour
Der anspruchsvolle Toni-Gaugg-Höhenweg verbindet die Pleisenhütte mit dem Karwendelhaus - ein Karwendel-Highlight.
Einsame Kare, schroffe Felswände, bizarre Felstürme, großartige Ausblicke auf die Gletscherberge am Alpenhauptkamm - dieser sehr anspruchsvolle Bergweg ermöglicht eine tiefe Erfahrung des Karwendels. Die Tour wird hier als 2-Tagestour mit einer Übernachtung auf der heimeligen Pleisenhütte beschreiben. Wer diesen Höhenweg in umgekehrter Richtung geht, wird am ersten Tag zum Karwendelhaus aufsteigen und dort nächtigen. In jedem Fall wird man Stille und Einsamkeit in einer ursprünglichen Landschaft erleben.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Gefahrenpotential
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Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Scharnitz bzw. Pleisenhütte
Ziel
Scharnitz bzw. Karwendelhaus
Weg
Tag 1 - von Scharnitz auf die Pleisenhütte (800 Hm, ca. 2 h)
Vom gebührenpflichtigen Parkplatz in Scharnitz zuerst entlang der asphaltierten Straße hinein ins Hinterautal. Nach einer knappen halben Stunde beim Gasthaus Wiesenhof links abbiegen (Wegweiser) und über einen Forstweg bergauf. Nach ca. 20 Minuten abermals eine Abzweigung (Wegweiser), wir halten uns rechts. Gut 30 Minuten später kommen wir im Wald zu einer Abzweigung und wählen diesmal den linken Weg. Nach gut 2 Stunden Gehzeit erreichen wir die Pleisenhütte (1757 m). Der gesamte Aufstieg ist leicht, ohne absturzgefährdete Passagen und auch für Kinder geeignet.
Tag 2 - Toni-Gaugg-Höhenweg (ca. 7 h)
Von der Pleisenhütte ca. 20 min dem Weg Richtung Pleisenspitze folgen, dann abzweigen nach rechts (Wegweiser) auf den Toni-Gaugg-Höhenweg. Durch den Latschengürtel weiter aufwärts und gegen Osten, vorbei am Fuße mächtiger Kalkplatten (Gedenktafel) ins Mitterkar. Der Weg führt nun - wieder durch Latschen - an den Fuß des langen Südgrates der Larchetkarspitze. Über den Rücken auf die Ostseite des Grates unter überhängende, gelbgraue Felswände. Nach einer Querung ein Stück abwärts, dann links um einen Rücken herum und auf eine Schotterrinne zu (Drahtseilsicherung - in sehr schlechtem Zustand!). In dieser Rinne ca. 60 m weglos abwärts, dann links auf dem wieder sichtbaren Weg weiter ins Hinterkar.
Duch das Hinterkar - der Latschengürtel liegt nun endgültig hinter uns - queren wir leicht ansteigend in Richtung des Fußes des Südgrates von der Gr. Riedlkar-Spitze. Er trennt das riesige Kar in einen westlichen und einen östlichen Teil. Unterhalb des Gratansatzes vorbei in den östlichen Teil des Hinterkars - eine von Erosionskratern durchsetzte Mondlandschaft.
Ziemlich geradlinig über Grasmatten führt der Weg auf den Nordgrat der Beitgrießkar-Spitze zu. Von hier waagrecht in die Westflanke der Beitgrießkar-Spitze. Nun steil durch Schrofengelände ca. 50 Hm aufwärts (versichert - nicht vertrauenswürdig!) zu einem Schotterband, das hinaus auf den Südgrat führt, dem höchsten Punkt der Tour.
Am Grat (Markierungsstange) gleich auf die andere Seite wechseln und steil durch grasdurchsetztes Schrofengelände abwärts. Unter den senkrechten Abstürzen der Beitgrießkar-Spitze quert man zu einem Schotterrücken, der dann in die Breitgrießkarscharte und zur Biwakschachtel abwärts führt. Von der Biwakschachtel wieder ansteigend durch eine Schotterhalde hinauf zur Seekarscharte (2455 m).
Nun nach Norden hinab ins Seekarl und weiter, rechts haltend, ins Marxenkar, das durch Mulden und über Grashänge gequert wird. Ein markanter Stein, rot beschriftet, wir halten uns rechts ("KWH" steht hier für Karwendelahus) - direkt auf den Rücken zu, der das Marxenkar und das Schlauchkar trennt. Zwischen zwei Steinmännern hindurch, ein steiles Schotterfeld hinauf, dann kurz nach links in das steile Schrofengelände zu einem weithin sichtbaren roten Markierungspunkt. Über steiles Felsgelände (Drahtseilsicherung; es handelt sich um die schwierigste Passage) ca. 40 Hm hinauf, wo unser Weg in den Brendelsteig einmündet (Wegweiser).
Nun über den teilweise versicherten Brendelsteig steil hinab und in einem weiten Linksbogen durch das Schlauchkar auf die andere Talseite zur Einmündung in den Steig zur Birkkarspitze (Wegweiser). In wenigen Minuten hinab zum Karwendelhaus.
Rückweg ( ca. 3 h): Auf der Schotterstraße durch das Karwendeltal zurück nach Scharnitz.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Von Innsbruck Hbf mit der Mittenwaldbahn (auch "Karwendelbahn") in ca. 50 Min nach Scharnitz. Vom Bahnhof in wenigen Minuten zum Karwendeleingang. Fahrplan
Von München Hbf in ca. 2 h nach Scharnitz (86 km). Fahrplan
Anfahrt
Aus dem Inntal
Von Osten (Innsbruck): Auf der A12 Inntalautobahn bis Ausfahrt Zirl. Über den Zirlerberg nach Seefeld und weiter nach Scharnitz. Im Dorfzentrum rechts zu den Parkplätzen am Eingang der Karwendeltäler.
Von Westen (Landeck, Vorarlberg, Schweiz): Auf der A12 Inntalautobahn bis Ausfahrt Telfs Ost. Weiter über die Möserer Landesstraße nach Seefeld und Scharnitz.
Von München über die A95 und B2: Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen, Mittenwald, Scharnitz.
Parken
Mehrere kostenpflichtige Parkplätze am Eingang der Karwendeltäler.
Parkgebühren (2019):
3 Stunden: 2,00 € (ohne Bon)
1/2 Tag: 3,00 € (ohne Bon)
1 Tag: 4,00 €
bis 3 Tage: 7,00 €
bis 9 Tage: 12,00 €
Weitere Informationen
Ausrüstung
Stabile Wanderschuhe (keine Turnschuhe!), Wind- und Regenjacke, Sonnenschutz, Trinken (!) und Jause, Mobiltelefon (über lange Strecken keine Netzverbindung), Erste-Hilfe-Paket, Biwaksack.
Sicherheitshinweise
- Dieser Höhenweg erfordert gute Kondition, vor allem aber Trittsicherheit. Es gibt zahlreiche Passagen, in denen ein Sturz zum Absturz führen kann. Nichts für Menschen mit Höhenangst, nichts für Kinder.
- Die Drahtseile und Verankerungen in einigen versicherten Passagen sind in einem sehr schlechten Zustand!
- Gute Sichtverhältnisse und Orientierungsvermögen sind trotz der Markierungen (Farbpunkte, Steinmänner, Stangen) notwendig, zumal es auch kurze weglose Passagen gibt und der Steig auch nicht immer breit ausgetreten ist.