Stubaier Grenzrunde - Etappe 4: Nürnberger Hütte - Becherhaus

Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Stefan Herbke

Ablauf des Freiger Sees
Traumhaft schön: Der Freiger See
Abstieg von der Rotgratscharte mit Blick auf Übeltalferner
Abstieg von der Rotgratscharte
Anstieg zum Becherhaus
Anstieg zum Becherhaus
Ausblick vom Becherhaus

Die Tour

Schöne Stellen gibt es auf der Stubaier Grenzrunde am laufenden Band, doch der Anstieg über den Freigersee zur Rotgratscharte ragt heraus. Wer Ursprünglichkeit sucht, der ist hier im nahezu weglosen Gelände bestens aufgehoben. Grandios auch der Abstieg über schier endlose, vom Gletscher einst rundgehobelte Felsrücken mit Blick auf den immer noch eindrucksvollen Übeltalferner.

Einzelne „Eisberge“ treiben auf dem türkisfarbenen Wasser, Schneezungen reichen bis an den Rand des eiskalten Freigersees, daneben versucht die Vegetation Fuß zu fassen, wie erste zarte Blüten auf einer ehemaligen Seitenmoräne verraten. Bis zum See ist der Steig gut markiert, doch dann wechselt man in eine komplett ursprüngliche Landschaft, die Jahrhunderte unter Schnee lag. Nur vereinzelte Trittspuren zeigen, dass man doch nicht der erste ist, der hier unterwegs ist. Über kleine Moränen, Felsplatten, Geröll und Schneeflecken sucht man sich seinen Weg, immer auf der Suche nach der nächsten Markierung oder einem Steinmann. Doch die verstecken sich früh im Jahr noch unter einer dicken Schneedecke. Und so folgt man einfach seinem Gespür – und dem Schnee, auf dem läuft es sich leichter als im Blockgelände. Unter der Freigerscharte hält man sich links und steigt steil hinauf in die Rotgratscharte, die einen mit einem grandiosen Ausblick nach Südtirol belohnt.

Der Abstieg über Geröll, Schnee und endlose, einst vom mittlerweile weitgehend verschwundenen Gaiswandferner glattgeschliffene Felsen ist grandios. Einzelne Markierungen geben grob die Richtung vor, doch die rauen Felsrücken laden geradezu ein, sich selbst einen Weg zu suchen – und dabei die großartige Kulisse mit dem Übeltalferner und den in den letzten Jahren freigelegten Flächen mit Moränen und Seen, die in unterschiedlichen Farben heraufleuchten, zu bewundern. Ein eindrucksvoller Abstieg durch eine faszinierende Hochgebirgslandschaft mit einem Nachteil: Man muss sich jeden verlorenen Höhenmeter beim Anstieg zum Becherhaus wieder hart erarbeiten. Die Hütte thront auf dem Gipfel des Bechers hoch über den ausgedehnten Gletscherfeldern des Übeltalferners und der Weg dorthin ist lang und mühsam. Vor allem das Finale von dem Gletscherbecken unter dem Wilden Freiger hat es in sich. Rund 400 anstrengende Höhenmeter sind zu bewältigen, bis man endlich einen der schönsten Hüttenstandorte der Alpen erreicht – und oben auf der Sonnenterrasse glücklich seinen Durst stillt.

Autorentipp

Seit dem Juli 2017 steht in der Rotgratscharte eine Stange mit zwei auffallenden Wegweisern. Der Abstieg von der Rotgratscharte wurde ebenfalls im Juli 2017 neu markiert.,

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
1340 hm
Abstieg
425 hm
Tiefster Punkt Nürnberger Hütte
2278 m
Höchster Punkt Becherhaus
3191 m
Dauer
5:30 h
Strecke
8,8 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Nürnberger Hütte

Ziel

Becherhaus

Weg

Bei der Nürnberger Hütte (2278 m) folgt man anfangs dem Anstieg zum Wilden Freiger, bis einen ein roter, auf einen großen Felsblock gepinselter Schriftzug (F.See) mit Pfeil hinüber leitet zum traumhaft gelegenen Freigersee. An diesem rechts vorbei und über einen schwach ausgeprägten Moränenrücken hinauf. Weiter auf einer ehemaligen Mittelmöräne gut markiert in das Tälchen unter der Freigerscharte. Über Schneefelder taleinwärts und unter der Scharte links haltend hinauf in die mit einer großen Stange markierten Rotgratscharte (3012 m), die sich östlich des Gipfels "Roter Grat" (3098 m) befindet. Auf der anderen Seite über leichte Felsen Richtung Hangender Ferner, dann die Gaiswandspitze westseitg queren und den Markierungen folgend über die Felsrücken hinunter auf den von der Teplitzer Hütte kommenden Weg zum Becherhaus. Auf diesem teilweise gesicherten Steig ohne Orientierungsprobleme zu der traumhaft gelegenen Hütte (3191 m).

Weitere Informationen

Übernachtung: Nürnberger Hütte, Becherhaus

Informationen zur Region:

Tourismusverband Stubai, Tel. 0043/5018810, www.stubai.at

Eisacktal Marketing, Tel. 0039/0472/802232, www.eisacktal.com

Ausrüstung

Festes Schuhwerk, evtl. Steigeisen oder zumindest Grödel für den Anstieg in die Rotgratscharte

Sicherheitshinweise

Die Route über die Rotgratscharte ist zwar logisch und ausreichend markiert, doch bei viel Schnee muss man gut auf Markierungen und Steinmänner achten, so dass gutes Orientierungsvermögen hilfreich ist.

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