Selbhorn 2642m über neuen "Herzogsteig"

Quelle: Alpenverein Braunau, Autor: Wolfgang Lauschensky

Infotafel am Parkplatz und beim Einstieg
Lechneralm
Selbhorn vom Braggstein
Rücken zum Selbhorn
Einstieg
Rampen
erstes Band mit Blick zur Schönfeldspitze
steile Platten
Roter Meissel Aufschwung
Keilpromenade
Herzogkamin
großes Geröllband
am Grat
Örgeischnackel
ausgesetzte Gratschneide
Schlüsselstelle Gipfelpfeiler
Gipfelstock
Rote Rinne
Selbhorn Südgipfel mit Blick zum Hauptgipfel
Hauptgipfelstock
Selbhorn Haupt- oder Nordgipfel
Abstiegsband
vor der Luegscharte, dahinter Mandlköpfe und Schönfeldspitze
Selbhorn Westwand mit Abstiegsband aus der Luegscharte

Die Tour

sehr lange, mittelschwere bis schwere Klettersteigrunde über einen markanten Felsgipfel an den Südabbrüchen des Steinernen Meeres.

Die alte klassische Kletterroute "Herzogsteig" durch die Südwestwand des Selbhorns bis III° (Beschreibung von Karl Linecker) wurde 2014 in einen veritablen Klettersteig umgebaut. Die felsigen Kletterpartien sind mit einem straffen Stahlseil gesichert, Geröllbänder und Schotterrinnen sind mit einem flexiblen Einfachseil versehen.

1300 HM Zustieg, ein langer Klettersteig der Kategorie CD und 1750 HM Abstieg fordern Ausdauer mit entspechender Zeit- und Proviantkalkulation, worauf die Einstiegstafel schon hinweist. Die Westwand liegt bis zum späten Vormittag im Schatten. Im Frühsommer muss auch mit Schneefeldern gerechnet werden.

Es steht ein etwas längerer, aber leichterer Abstieg über die Buchauerscharte oder ein anspruchsvollerer Rückweg über die Luegscharte zurück zum Einstieg und weiter am Anstiegsweg über den Braggstein hinab zur Lechneralm zur Auswahl.

Info

Schwierigkeit
C/D
schwer
Aufstieg
1850 hm
Abstieg
1850 hm
Tiefster Punkt Krallerwinkl
890 m
Höchster Punkt Selbhorn Nordgipfel
2655 m
Dauer
9:30 h
Strecke
14,3 km

Details

Zustieg 1300 m
Wandhöhe 400 m
Kletterlänge 770 m
Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Gasthaus Rohrmoos Krallerwinkl bei Maria Alm

Ziel

Gasthaus Rohrmoos Krallerwinkl bei Maria Alm

Weg

Zustieg: vom Parkplatz den Wegweisern "Lechneralm" folgen. Bald verlässt man die Forststraße nach links und steigt über einen wurzeligen und steilen Pfad zur Lechneralm hinauf. Auf der Almstraße unterhalb der Gebäude vorbei bis zum Viehgatter. Jenseits zurück zu einer Jagdhütte, dann rechts über die Weideflächen hinauf bis zum Wegweiser "Braggstein" am Waldrand. Jetzt im Wald auf wurzelig-erdigem Pfad steil in mehreren Kehren bis zur Latschenregion des Braggsteins. Am Kamm bis zur Jagdhütte unter dem Doppelkreuz des Braggsteins. Nun geht es entlang des latschenbewachsenen Rückens gerade zur Weggabelung unter dem Südgrat des Selbhorns hinauf. Wir wandern links im steilen Geröll bis zum Fuß der Selbhorn Westwand hinauf. Nordwärts ansteigend erreichen wir bald einen Steinmann und die Hinweistafel zum Klettersteig. Gerade führt der Weg zur Luegscharte hinauf. Wir folgen den Pfadspuren nach rechts und erreichen bei einer kleinen Grasterrasse mit Sitzbank den Einstieg des Klettersteigs.

Herzogsteig: Hinter der Bank führt eine steile, glatte Rampe (C) zuletzt etwas griffiger (B) zu einem Felsband (A), das nach rechts verfolgt wird. Eine breite Rinne wird an ihrem linken Rand auf Wasserrillenplatten (BC) und Kurzaufschwüngen (C) (einer mit einem roten Meissel als Griff) bis zur "Straubinger Ruhe" vor der ersten Schlüsselstelle hinaufgeklettert. Die Keilpromenade (BC) ist ein schmales Band, das um eine Felsnase herum zum Boden des Herzogkamins führt. Der leicht überhängende kurze Kamin (C) wird an Klammern überwunden. Darüber führt ein mit einem Textilseil gesichertes langes Fels- und Geröllband (A) nach rechts. Eine kurze Steilstufe (C) leitet linkerhand eine Serie von schönen Felsstufen (A-B) ein. Ein Geröllfeld darüber ist mit einem Textilseil gesichert. Ein einfacher Felsblock (B), dann eine Rinne (AB) nach rechts und über mehrere kurze Felsstufen (B) gerade zum großen Schuttband hinauf. An einer Biwakstelle vorbei wandern wir auf diesem Geröllband bis zu seinem Ende bei einer kleinen Terrasse im Südgrat hinauf. Gut gestufter Fels (B) bringt uns zuletzt sehr steil "Örgeischnackel" (BC) zur scharfen, fast waagrechten Gratkante (B) hinauf, die zur Gipfelwand hin überschritten wird. Eine Schrofenquerung (Textilseil) leitet zu einem steilen Pfeiler der Gipfelwand. Schlüsselstelle! In Steilplatten (C) und zwei kurzen, teils überhängenden Aufschwüngen (CD) wird dieser Pfeiler (C) hinaufgeklettert. Eine Gratabflachung (AB) führt in einen Sattel vor dem Gipfelaufbau. Durch die bröselige, steile und steinschlaggefährdete, kaminartige "Rote Rinne" und einen Kurzaufschwung (B) darüber gelangen wir auf den nun abflachenden Gipfelgrat. Über Blöcke (A) ist nun unschwer das große Kreuz des Südgipfels (2642m) mit Buch und Sitzbalken erreicht.

Abstieg: Über Geröll und Platten steigen wir in den Gipfelsattel ab. Eine kurze Felsstufe (B) wird seilgesichert hinaufgeklettert, danach wieder Gehgelände. Schon etwas in der Westflanke des Hauptgipfels zweigen wir vom Abstiegsweg rechts ab und klettern über kurze Blöcke zum schönen Gipfelkreuz des Hauptgipfels (2655m) hinauf. Wieder hinab zum Abstiegsweg. Ein langes, geröllbedecktes Felsband in der Westwand des Nordgipfels führt teilweise am Stahlseil in die Karstfläche des Steinernen Meeres hinab. Über griffige Karrenplatten und Geröll geht es in die Luegscharte. Hier teilen sich die möglichen Abstiegswege:

Die offizielle Abstiegsempfehlung führt rechts um die Mandlköpfe herum in typischem Hochkarst mit ein wenig Gegenanstieg auf die Buchauerscharte. Über den steilen, aber einfachen Wanderweg geht es an der Freithofalm vorbei und darunter auf einem Karrenweg mit Abkürzungsmöglichkeit hinab in den Krallerwinkl. Ein Besuch der Kasereggkapelle lohnt.

Die etwas anspuchsvollere Variante führt von der Luegscharte im Schuttkessel und den Geröllhängen unter der Selbhornwestwand etwas mühsam und ausgesetzt zum Klettersteigeinstieg hinab. Nun entlang des Anstiegs zurück zum Braggstein und hinab zur urigen Lechneralm, die zur Einkehr lädt.

Anreise

Anfahrt

Aus dem Westen von Saalfelden, aus dem Osten von Bischofshofen über den Dientner Sattel nach Maria Alm. Durch das Ortszentrum nordostwärts in den Krallerwinkl bis zur Brücke beim Gasthof Rohrmoos.

Parken

Im hintersten Krallerwinkl vor der Brücke beim Gasthaus Rohrmoos.

Weitere Informationen

Keine Einkehrmöglichkeit auf der gesamten Runde, ausser man steigt den etwas schwierigeren Anstiegsweg via Luegscharte ab, hier ist die urige Lechneralm die einzige Labstelle.

Ausrüstung

komplette Klettersteigausrüstung, im Frühsommer evtl. Steigeisen.

Sicherheitshinweise

Die Länge der Gesamttour beachten, ausreichend Flüssigkeit mitnehmen.

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