Rosenau 1, 96472 Rödental, Deutschland
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schloesser-coburg.de |
Schloss Rosenau - Rödental
Quelle: Thüringen-entdecken.de, Autor: Paul Hentschel
Beschreibung
Zwischen Unterwohlsbach im Norden und Rödental im Süden liegt die Rosenau. Inmitten der weitläufigen Parkanlage steht das hgleichnamige Schloss.
Erstmals erwähnt wurde es 1439 als Burg Rosenau in einer Urkunde als Besitz der Edelherren von Rosenawe. Aber es bestand sicherlich schon lange vorher. Die Ritter von Rosenawe sind bereits in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts nachweisbar.
Vor allem landwirtschaftliche Güter machten den Reichtum derer von Rosenau aus. Sie besaßen weiter Anwesen in Coburg, Gauerstadt, sowie die Schlösser in Eichhof, Mitwitz und Ahorn. Als allerdings der um 1600 aufkommende Frühkapitalismus mit Fernhandel und industriellem Verlegertum das wirtschaftliche Geschehen zu beeinflussen begann gingen die Erträge merklich zurück.
Somit häuften sich Schulden und die Objekte wurden veräußert. So kam es, dass auch Schloss Rosenau, welches von Silvester von Rosenau, einem Freund von Martin Luther und Philipp Melanchton, an seinen Sohn schon hoch verschuldet vererbt wurde, schließlich von dessen Nachfolger verkauft wurde. Allerdings konnte der Kauf 1637 wieder rückgängig gemacht werden.
1704 wurde das Anwesen aber final an den österreichischen Freiherr Ferdinand Adam von Pernau veräußert. Damals glich das Schloss noch eher einer Burg mit Palas, Rundtumr und der Ringmauer mit Wehrturmruinen. Auch der Park war in einem eher wildnissgleichen Zustand. Das Schloss wurde in dieser Zeit als Sommersitz genutzt.
Als von Pernau im Jahr 1731 verstarb ging das Schloss an den Gothaer Herzog Friedrich II., jedoch kaufte Herzog Franz Friedrich Anton von Sachen-Coburg-Saalfeld bereits 1805 die Immobile wieder zurück und vermachte sie seinem Sohn und Nachfolger Ernst I. als Sommerwohnsitz.
Der ließ das Anwesen grundlegend nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel umbauen. So wurden Schloss und Park zu dem, was sie heute sind. Die neogotischen Umbauten gingen aber Hand in Hand mit dem romanischen Stil der Gebäude und so ist Schloss Rosenau heute ein bedeutendes Beispiel das Mittelalter in seiner idealisierten Form aufleben zu lassen.
So bekam die Südseite des Schlosses einen spätgotischen Treppengiebelaufsatz, der Turm verlor seine Haube und schloss ab sofort mit einem Zinnenkranz ab, das mächtige Satteldach des Haupthauses wurde mit verschiedenen Dachgauben aufgelockert und der verfallene Turm an der Südwestseite blieb Ruine; ganz im Stil der Romantik.
Der nordöstliche Turm hinter dem Schloss wurde wieder aufgebaut und zur "Prinzessinnenküche", einem Spielzimmer für die jungen fürstlichen Nachkommen, ausgebaut. Die im Norden gelegene Vorburg wurd abgetragen und durch Wirtschaftsgebäude und Gesindewohnungen ersetzt.
Im Zuge der großen Umgestaltung wurde auch das Innere des Schlosses nach Plänen von Schinkel verändert. Im Erdgeschoss findet sich neben dem Marmorsaal, welcher in drei Gewölbeschiffe durch goldberankte Säulenfelder geteilt ist, und die elfeckige Bibliothek, welche zwischenzeitlich in eine Kapelle umgewandelt wurde.
Auf Schloss Rosenau wurde 1819 Prinz Albert geboren, der später einmal der Ehemann der britischen Königin Victoria werden sollte. Die Queen selber verbrachte viel Zeit auf Schloss Rosenau. Hier konnte sie sich ohne die große höfische Etikette in England von den Staatsgeschäften erholen. So schrieb sie einst in ihr Tagebuch:
"Wäre ich nicht, was ich bin, so wäre hier mein wahres Zuhause."
Nachdem Prinz Alfred seinen Platz am englischen Hofe angenommen hatte, blieb Ernst II. im Coburger Raum zurück. Seine Vorliebe galt aber eher Schloss Callenberg nordwestlich der Residenzstadt und so überließ er die Rosenau seinem Neffen Alfred, dem Sohn Prinz Alberts und Queen Vicorias. Er lebte mit seiner Frau Maria Alexandrowna (Tochter des russichen Zaren Alexander II.) bis zu seinem Tod auf Schloss Rosenau.
1920 ging das Schloss an die Coburger Landesstiftung. Verpachtet blieb es bis 1938 an die Töchter von Herzog Alfred. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde 1941 der weibliche, nationalsozialistische Arbeitsdienst einquartiert. Nach Kriegsende wurden erst amerikanische Dienststellen und später ein Erholungsheim für Heimatvertriebene eingerichtet. Ab 1948 wurde das Schloss als Coburger Altenheim genutzt.
1972, das Schloss befindet sich mitlerweile in einem desolaten Zustand, kauft der Freistadt Bayern die Anlage und lässt Schloss Rosenau mit seinen vielen Nebengelassen aufwendig restaurieren.
Seit 1990 ist das vorbildlich wieder hergerichtete Anwesen wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Das Schloss kann im Rahmen einer Museumsführung besichtigt werden. Im Bereich der ehemaligen Vorburg findet sich ein Museumsshop und ein kleines Bistro. Die Orangerie war bis 2008 Glasmuseum. Das Teehaus ist schon seit 1970 ein beliebtes Ausflugslokal und Restaurant. Desweitern gibt es auf dem Gelände eine ausgedehnte Reitanlage mit Halle und Turnierplatz.
Jeden Sommer veranstaltet die Stadt Rödental auf den Wiesen unterhalb des Schlosses ein großes Volksfest. Darüberhinaus gibt es regelmäßig Konzerte und ein Museumsfest.
Kontakt
Karte
Öffnungszeiten
April-September: 9-18 Uhr
Oktober-März: 10-16 Uhr
Montags geschlossen
Geschlossen am: 1.1., Faschingsdienstag, 24.12., 25.12., 31.12.
Führungen
stündliche Führungen
letzte Führung: April-September: 17 Uhr | Oktober-März: 15 Uhr
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Weitere Informationen
Preise
4,50 Euro regulär
3,50 Euro ermäßigt