Als völlig intaktes Schlossgebäude aus dem 16. Jahrhundert ist Gessenberg bei Waging erhalten geblieben. Allerdings gab es ein Edelgeschlecht derer von Gozenperc bereits im 12. Jahrhundert. Die letzte Adelsfamilie, die das Schloss bewohnte, waren die Auer von Winkl bei Grabenstätt, deren letzter Spross 1836 in Salzburg starb. Seit 1853 war es dann kein Adelssitz mehr.
Das Renaissance-Schloss ist noch so erhalten, wie es die Auer umgestaltet haben. Der drei- bis viergeschossige viereckige Bau ist breit angelegt mit vier Ecktürmchen, die Zwiebelhauben tragen. Der Eingang mit seinem Rundportal liegt auf der Südseite. Ein umlaufender Wassergraben, dessen Wasser von einer Quelle gespeist wird, umschließt das Gebäude. Bis ins 17. Jahrhundert war das Wasserschloss nur über eine Zugbrücke zu erreichen.
Diesseits des Wassergrabens steht eine im Jahre 1664 errichtete Kapelle, ein Rundbau, der exakt der Altöttinger Gnadenkapelle nachgebildet ist und in der ursprünglich auch eine Kopie der viel verehrten „Schwarzen Madonna von Altötting“ aufgestellt war. Die private Stiftung des damaligen Schlossherrn Hans Jakob II. Auer zu Winkl war lange Zeit Ziel einer Wallfahrt, die aber 1790 durch ein Dekret des Salzburger Konsistoriums verboten wurde.
Privatbesitz. Autor/in: Hans Roth