Schwierigkeit |
mittel
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Aufstieg
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922 hm |
Abstieg
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152 hm |
Tiefster Punkt |
Schesaplanahütte 1908 m |
Höchster Punkt |
Punkt kurz vor Schaflochjoch 2753 m |
Dauer
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5:00 h |
Strecke
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5,8 km |
Schesaplanahütte, Schaflochsattel, Brandner Gletscher, Mannheimerhütte
Quelle: DAV Sektion Bonn, Autor: Renate Porr
Die Tour
Von der Schesaplanahütte steigen wir über den spannend gesicherten alpinen Steig hinauf zum Schaflochsattel und von dort über den Brandner Gletscher zur Mannheimer Hütte.
Aufgezeichnete Tour: Mittwoch, 01.08.2018
Niedrigster Punkt: 1908 m Schesaplanahütte, Höchster Punkt: 2679 m Mannheimer Hütte
Vierter und erlebnisreichster Tag der 5-tägigen Bergtour von Liechtenstein in die Schweiz, nach Österreich und zurück nach Liechtenstein: von der Schesaplanahütte über den Schaflochsattel zur Mannheimer Hütte. Nachmittags die Besteigungen von Panüelerkopf und Wildberg, siehe eigene Tourenbeschreibungen.
Über einen sehr schön angelegten Steig abwechslungsreich und etwas länger drahtseilversichert aufwärts, über zwei (jetzt trockene) Bachbette hinweg bis zur Abzweigung nach Chlei Furgga, 2503 m. Von hier in Serpentinen zum Grat (ggf. mit Abstecher zum Vorgipfel oder auch bis zum Gipfel Schafberg, 2730 m) und anschließend nach Osten zum schönsten Wegstück: in steile Felsen gehauene Sicherungen über ausgesetzte Stellen bis in den Schaflochsattel, 2713 m. Von dort in vorhandenen Spuren über den hier spaltenfreien Brandner Gletscher nach Nordosten und über den markierten Weg über das Felsgestein hinauf zur Mannheimer Hütte.
Autorentipp
Der relativ kurze Hüttenübergang kann sehr gut durch die leichten Besteigungen des Panüelerkopfes und / oder des Wildberges am gleichen Tag ergänzt werden.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Technik | |
Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Schesaplanahütte
Ziel
Mannheimer Hütte
Weg
Von der Schesaplanahütte mit dem Liechtensteiner Höhenweg über einen kleinen Holzsteg, ein Bachbett, ein Gatter und wieder einer Bachquerung zur Abzweigung, ca. 1975 hm, an der die weiß -blau-weiße Markierung unseres alpinen Steiges beginnt. Hier steigen wir auf Trittspuren rechts den Grashang empor. Von dort führen sie uns nach links (Westen). Das auf ca. 2065 hm befindliche Schneefeld in der Linksstrecke, umgehen wir - ebenfalls mit Trittspuren - sehr großzügig, da es zumindest morgens noch steinhart gefroren ist.
Über Grasschrofen mit vielen Lupinen steigen wir weiter bis wir das 1. Bachbett (2127 m) erreichen und nach dessen problemloser Überquerung in großzügigen Serpentinen weiter nach links (Westen) bis zum 2. Bachbett hinauf. Es liegt mitten im Kleingeröll, auf ca. 2230 hm. Die Querung erfolgt in der Waagerechten, die Wegmarkierungen befinden sich erst wieder an der Felswand nach der Querung und nicht wie bisher am Boden!
Da wir ab jetzt Felsen auch direkt über uns haben, macht die Verwendung eines Helmes Sinn. Das kommende Schneefeld können wir bereits vorsichtig überqueren. Den nächsten Felsaufschwung (ca. 2245 hm, 9:08 Uhr) sichern zwei Drahtketten. Da viele feste Tritte und Griffe vorhanden sind, gibt es zumindest bei Trockenheit keine Schwierigkeiten. Wieder leiten uns Grasschrofen ein kurzes Stück zur 3. Stahlkette, die uns weiter nach Westen in einer bequemen, allzu kurzen Querung, und nunmehr in der Sonne, zur Kette Nr. 4 führt, ca. 2275 hm. Der Blick in die Tiefe zeigt uns eine Alm mit rotem Dach. Von oben gesehen gibt es dort links davon ein ausgetrocknetes breites Bachbett, auf dessen Verlängerung nach oben wir uns jetzt befinden. Es folgt die 5. Kette, dann die 6. Kette mit deren Hilfe wir sehr stufig, dafür aber schnell an Höhe gewinnend bis auf ca. 2355 hm aufsteigen. Wir müssen noch weiter hinauf, um bei 2499 m am westlichsten Punkt unserer heutigen Tour auf die Abzweigung nach Chlei Furgga (Klein Furka) zum Liechtensteiner Höhenweg in Richtung Westen zu treffen. Wir befinden uns jetzt auf der Höhe des roten Almdaches der Alm unter uns und haben noch immer die Schesaplanahütte im Blick!
Gleich um die Ecke beginnen die 11 langgezogenen Serpentinen, die uns in kleinschiefrigem pflanzenlosem Gelände in einer leichten Rechtskurve ostwärts zum Grat hinauf leiten werden. Wer möchte, kann gut nach der 11. Serpentine im geraden Wegstück direkt zum Grat aufsteigen und von hier einen Abstecher zum Vorgipfel (leicht), die Könner auch bis zum Schafberggipfel auf 2727 m, machen. Zurück zum Grat wieder auf gleichem Weg.
Über den harmlosen Gratweg nähern wir uns einem tieferen Punkt, um dann leicht und bequem zu einem großen Blockgesteinsfeld aufzusteigen. Erst jetzt verlieren wir den Blickkontakt zur Schesaplanahütte. Wir steigen weiter hinauf, folgen den Markierungen an den Felsen in Richtung Schaflochsattel, queren ein weiches stark blendendes Schneefeld und kommen an einem Metallständer (ca. 2652 m) mit kunststoffummantelten Drahtseilresten vorbei. Nun folgt der spannendste Teil: über sehr ausgesetzte Felsbänder, steil abfallend - und überall bestens gesichert - zieht sich unser Steig leider viel zu schnell zum Sattel hin.
Am Schaflochsattel, 2713 m, stehen zwei Wegweiser, zusätzlich ein Hinweis auf die neue Wegführung der jetzt gut sichtbaren Mannheimer Hütte und außerdem ein Grenzschild mit gelbem Pfahl. Gleich hier oben beginnt für uns der Brandner Gletscher, den wir zu dieser Tageszeit bequem auf vorhandenen Spuren mit unseren Bergstiefeln überqueren werden. Zunächst am Rand der Felsen, immer im Schnee, halten wir direkt nordöstlich auf die Mannheimer Hütte zu. Mit etwas Aufmerksamkeit entgeht uns ein wirklich großer, runder, roter Punkt links im Felsen nicht, der von der Hütte kommend, auf die Richtung zum Sattel hinweist.
Nach dem Felskontakt beim Ausstieg aus dem Gletscher, ca. 2665 hm, zeigen uns Markierungen den Steig zur Terrasse der Mannheimer Hütte, 2679 m.
Anreise
Anfahrt
Anreise: zur Mannheimer Hütte zu Fuß über Brand bzw. Lünersee-Bergbahn (Talstation).
Parken
An der Talstation Lünersee-Bergbahn oder auf dem Parkplatz Palüd.
Weitere Informationen
- In Mannheimer Hütte nur Barzahlung!
Tourenbeschreibung Besteigung des Wildberges: ID 31342979
Tourenbeschreibung Besteigung des Panüelerkopfes: ID 31344009
Ausrüstung
Für die mehrtägige Bergtour unbedingt festes Schuhwerk, Regenzeug und ausreichend Getränke, sowie Rucksackverpflegung für tagsüber mitführen. Empfohlen werden außerdem: Teleskopstöcke, Helm, Erste-Hilfe-Set, Stirnlampe (Hütte, Notfall), Biwaksack. Ggf. Steigeisen / Grödeln, siehe Bemerkung unter Sicherheitshinweise.
Sicherheitshinweise
Die mehrtägige Tour, so insbesondere auch die heutigen Etappen Übergang über den Schaflochsattel, Panüelerkopf und Wildberg (siehe getrennte Tourenbeschreibungen) beinhaltet mit dem beschriebenen Verlauf auch alpine Wanderwege mit weiß-blau-weißer Markierung. Das bedeutet, sie führen teilweise durch wegloses Gelände, über Schneefelder, Geröllhalden, durch Steinschlagrunsen oder durch Fels mit kurzen Kletterstellen. Bauliche Vorkehrungen beschränken sich allenfalls auf Sicherungen von besonders exponierten Stellen.
Benutzer von Alpinwanderwegen müssen trittsicher, schwindelfrei und in guter körperlicher Verfassung sein. Sie müssen die Gefahren im Gebirge kennen.
Für den Brandner Gletscher sind nicht immer Steigeisen erforderlich. An dem beschriebenen Tag konnte die auf dem Eis liegende Schneeschicht problemlos mit Bergstiefeln begangen werden. Dies muss nicht immer so sein, daher erfolgt hier die Empfehlung, auf der Mannheimer Hütte die Verhältnisse zu erfragen.