Salzburger Almenweg - Etappe 19: Südwiener Hütte – Obertauern – Oberhütte

Quelle: Salzburger Almenweg, Autor: Tourismusverband Obertauern

Die Tour

Karstwanderung auf den Spuren des Silberabbaus 

Gestartet wird heute im berühmte Wintersportort Obertauern, wo schon 1965 die Beatles das Video zu ihrem Hit „Help!“ drehten. Von hier geht es weiter hinauf und durch das weitläufige Skigebiet, vorbei an interessanten Karstformationen und Bergseen über Sättel und Scharten, die bereits von den Kelten und Römern genutzt wurden. Die beeindruckende Hochgebirgslandschaft ist geschichtsträchtig: An den Silber- und Kupferbergbau erinnert das Knappenhaus als steinerner Zeitzeuge. Heute können mit ein wenig Glück Gämsen, Murmeltiere und Zirbenhäher beobachtet werden. Bevor wir zum heutigen Ziel absteigen erwartet uns noch eine kühlende Erfrischung bei der Oberhütte und im gleichnamigen Oberhüttensee. Etappenziel ist nach einem kurzen Abstieg dann die idyllisch gelegene Vögeialm in Forstau, die für ihre Almschmankerl wie Wildsalami, Bio-Jause und Fischgerichte bekannt ist. Nach der Überschreitung des Radstädter Tauerns werden Sie hier bestens regenerieren.

Abseits des Weges

Am heutigen Tag erhalten Sie einen wunderbaren Eindruck davon, wie wichtig Pässe und Übergänge in den Alpen waren: Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die ersten großen Alpentunnel erbaut. Der Weg über den Radstädter Tauern wurde schon im vierten Jahrhundert vor Christus von den Kelten genutzt, später von den Römern. Die Alpen stellten über Jahrhunderte ein riskantes und lebensgefährliches Hindernis dar: Wettereinbrüche, Lawinen oder Schneestürme waren unberechenbar. Ab der Mitte des 16. Jahrhunderts gab es über den Radstädter Tauern einen wöchentlichen Botendienst von der Residenzstadt Salzburg in den Lungau. Das erste Automobil fuhr 1899 über die Tauernstraße.

 

Am Wegesrand

Aus dem Jahr 1515 stammt die erste Erwähnung des Kupfer- und Silberbergbaus im Seekar in Obertauern: Allerdings wird vermutet, dass bereits die Römer hier nach Kupfer gegraben haben. Etwa 70 Knappen sollen Mitte des 17. Jahrhunderts die Erze unter schwierigsten Bedingungen abgebaut haben, die dann bei Radstadt verhüttet wurden. Steinerne Zeitzeugen sind das Knappenhaus, aber auch das Seekarhaus, das ebenfalls einst ein Bergbau- und Knappenhaus war. Der Abbau der Erze wurde kurz vor dem Ersten Weltkrieg beendet.

Almenweg Stärkung 

Gulasch, Gamsragout, Knödel und Kasnocken werden auf der Oberhütte, einer zertifizierten Almsommerhütte, serviert. Die Zutaten für die gute Hausmannskost stammen von der eigenen Landwirtschaft von Familie Oberkofler. Ein regionales Frühstücksbuffet garantiert den perfekten Start in den Tag.

Autorentipp

Bei Schönwetter sollte unbedingt ein Sprung in den Krummschnabelsee, ungefähr bei der Hälfte der Etappe, gewagt werden: Dieser hat in den Sommermonaten eine Wassertemperatur von bis zu 20 Grad.

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
618 hm
Abstieg
900 hm
Tiefster Punkt 1381 m
Höchster Punkt 2096 m
Dauer
5:00 h
Strecke
11,5 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Südwiener Hütte (1.802 m), Untertauern

Ziel

Vögeialm (1.356m), Forstau

Weg

Nach dem Frühstück im Wintersportort Obertauern geht es wieder zurück zur Talstation der Grünwaldkopfbahn. Von dort hinauf zur Bundesstraße, wo auf der anderen Seite ein Wanderweg startet, der entlang der Bergbahn hinauf zu einem Güterweg leitet. Diesem nach rechts folgend unter der Grünewaldkopfbahn hindurch und nach links hinauf drehend bis zum Grünwaldsee auf 1.954 Meter Seehöhe.

Von hier geht es kurz rechts am Ostufer entlang und weiter rechts noch ein kleines Stück bergauf, wo an warmen Tagen der Krummschnabelsee zu einer Abkühlung einlädt. Nun weiter durch das Skigebiet zum etwas tiefer gelegenen Seekarhaus (1.797 m).

Bei der benachbarten bewirtschafteten Dikt’n Alm geht es links entlang der Almstraße und vorbei an der Kapelle im Felsen. In der Kurve vor dem Knappenhaus zweigt der Almenweg rechterhand in den Wanderweg ab, der zur Bergstation des Sessellifts führt, von wo der Weg links weggeht und es nur noch wenige Schritte bis zur Seekarscharte (2.022 m) sind.

Hier gabeln sich die Wanderwege: der Almenweg folgt dem rechten Weg (Tauernhöhenweg Nr. 702; bei der nächsten Weggabelung den rechts abzweigenden Weg ignorierend) vorbei an kleinen Bergseen nochmal kurz hinauf auf eine Scharte und von dort aus immer absteigend in den Oberhüttensattel (1.866 m).

An der Weggabelung wird der linke Weg gewählt, der am Westufer des Oberhüttensees zur nahen Oberhütte (1.869 m) führt. Weiter über den Wanderweg Nr. 36 im Talgrund entlang des Oberhüttenbaches (zuerst kurz Güterweg, dann Steig und zum Schluss wieder Güterweg) zum Etappenziel bei der Vögeialm (eine Stunde von der Oberhütte).

Variante 19a mit Aufstieg per Bergbahn:

Wer möchte kann die Etappe auch etwas abkürzen und eine kleine Teilstrecke auch per Bergbahn zurückgelegen. Vom Ortszentrum Obertauern geht es mit der Grünwaldkopfbahn bis zur 1.970 Meter hohen Bergstation, wo sich unweit davon der idyllische Grünwaldsee befindet: Damit hat man sich rund 300 Höhenmeter im Aufstieg gespart. Die Bergbahnen verkehren von Anfang Juli bis Mitte September bei Schönwetter täglich von jeweils 9 bis 17 Uhr.

 

Einkehr- (E) und Übernachtungsmöglichkeit (Ü)

Zahlreiche Einkehr- und Unterkunftsmöglichkeiten in Obertauern , www.obertauern.com E/Ü

Hochalm (1.954 m) (nach ca. 2 Stunden), Anfang Juli bis Mitte September, T. +43 6456 7318 522 E

Dikt’n Alm (1.816 m) (nach ca. 2,5 Stunden), Mitte Juni bis Ende September, T. +43 6456 7580 E

Oberhütte (1.860 m) (nach ca. 4 Stunden), Mitte Juni bis  Ende September, T. +43 664 9169 728 E/Ü/Almsommerhütte

Vögeialm (1356m) (nach ca. 5 Stunden) Pfingsten bis Ende September, T. +43 664 31 17 495, E / Ü /  Logispartner Salzburger Almenweg Info- und Buchungscenter by Trail Angels

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Die Gnadenalm bzw. das etwas höher gelegene Obertauern sind gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Der nächstgelegene Bahnhof ist Radstadt, von wo man mit dem Postbus (Linie 280) direkt bis zur Gnadenalm bzw. nach Obertauern kommt.

Parken

Wer mit dem eigenen Auto anreist, dem stehen direkt an der B99 sowohl bei der Gnadenalm als auch in Obertauern auf der Passhöhe limitierte öffentliche und kostenlose Parkplätze zur Verfügung. Bitte vergessen Sie nicht, die „Salzburger Almenweg“-Parkscheibe aus der Broschüre im Auto zu hinterlegen.

Weitere Informationen

Alle weiteren Informationen rund um den Salzburger Almenweg finden Sie hier.

Ausrüstung

Hier finden Sie alles rund um den passenden Wanderschuh, die perfekte Ausrüstung und die richtige Geh-Technik.

Sicherheitshinweise

Damit Ihr Tag in den Bergen auch wirklich zu einem unvergesslichen Erlebnis wird, geben wir Ihnen einige Tipps, damit Sie sicher in den Bergen unterwegs sind.

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