Ruine Osterburg

Quelle: Rhön GmbH, Autor: Michelle Orth

Beschreibung

Die Osterburg, auf einer Basalthöhe westlich von Bischofsheim gelegen, hat ihren Namen vermutlich von der Himmelsrichtung Osten und geht der Volkssage nach auf ein Jagdschloss der Franken aus dem 6.Jahrhundert zurück. Andere Erzählungen bringen sie mit einem keltischen Herrensitz oder der germanischen Frühlingsgöttin Ostara in Verbindung. In Urkunden wird erstmals um 1200 ein Reinhold von Osterburg genannt. Im Jahr 1000 ging die Osterburg gemeinsam mit dem weitläufigen Salzforst und der Salzburg in den Besitz des Bistums Würzburg über, unter deren Herrschaft der gewaltige romanische Bau entstand. Im hohen Mittelalter diente die Burg den Würzburger Fürstbischöfen als Verwaltungszentrum und als Grenzfeste gegen das Kloster Fulda – in ihrem Schutz entstand Bischofsheim. 

Konflikt zwischen Ritterschaft und Bischöfen

Die Mauern der Osterburg umschlossen mehrere eigenständige Adelssitze, auf denen Lehnsleute der Würzburger ansässig waren – sie war eine Ganerbenburg. Wie große Teile des Rhöner Adels lagen die Ganerben auf der Osterburg im Streit mit den Fuldaer Bischöfen. Das Kloster stützte seine Besitzforderungen auf Urkunden, die nach Meinung der Ritterschaft gefälscht waren. Der Fuldaer Abt Bertho II. von Leibolz und seine Nachfolger brandmarkten die sich widersetzenden Adligen als Raubritter und hatten somit einen Vorwand zum Angriff. Die Osterburg ging im Zuge der Raubritterverfolgung unter – vermutlich durch den Einfluss Berthos II., der 1270 Bischofsheim niederbrennen ließ. Ob das Bauwerk dabei zerstört wurde oder ob man es aufgab und das Steinmaterial zum Ausbau Bischofsheims verwendete, ist nicht sicher. Fürstabt Bertho jedenfalls wurde kurze Zeit später ermordet.

Ein lang vergessenes Kulturdenkmal

Die Osterburg wurde nicht wieder aufgebaut und das Ruinenfeld erst 1897 bei Waldarbeiten „entdeckt“. Bei Ausgrabungen auf Initiative des Forstmeisters wurden Werkzeuge, Schmuck und Gebrauchsgegenstände wie z.B. Eselhufeisen gefunden. Kacheln in ihrer frühsten Form, Reste bemalter Glasfenster und kostbare Glasgegenstände sprechen dafür, dass die Burg eine hochherrschaftliche Wohnanlage war. Heute sind davon noch ein drei Meter hoher Wachturm und Mauerteile geblieben. Die geborgenen Gegenstände gelangten ins Mainfränkische Museum nach Würzburg, ins Rhönmuseum nach Fladungen und ins alte Rathaus von Bischofsheim. Der Verein „Freunde der Osterburg“ setzt sich für die Rekonstruktion weiterer Teile ein - unter anderem wird der Bergfried wieder errichtet, der mit seinen zehn Metern Durchmesser einen Eindruck von dem gigantischen Bauwerk vermittelt

Die Ruine befindet sich am Premiumwanderweg "DER HOCHRHÖNER"

Kontakt

97653 Bischofsheim a. d. Rhön, Deutschland
+49 09772 910150
+49 09772 910159
tourist-info@bischofsheim-rhoen.de
bischofsheim.info

Öffnungszeiten

24 h geöffnet

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Die Ruine ist mit dem Kreuzbergbus über die Haltestelle "Osterburg Wanderweg, Bischofsheim a. d. Rhön" erreichbar. Von hier müssen noch ca. 900 m zu Fuß gegangen werden (Dauer 14 Minuten).

Hier ist eine direkte Verbindungsabfrage von einem beliebigen Startpunkt möglich. 

Anfahrt

Von der A71 kommend die Abfahrt 27 (Maßbach) nehmen und der B279 bis Frankenheim folgen. Über die Gersfelder Str. und Birkigweg wird das Ziel erreicht. 

Von der A66 kommend die Abfahrt 53 (Fulda-Süd) nehmen, der B27 bis Döllbach und anschließend der B279 bis Frankenheim folgen. Über die Gersfelder Str. und Birkigweg wird das Ziel erreicht. 

Die Ruine befindet sich westlich von Bischofsheim a. d. Rhön.

Parken

Auf dem Parkplatz "Osterburg" befinden sich Parkmöglichkeiten (Google-NAV-Punkt). Von hier müssen noch ca. 900 m zu Fuß gegangen werden (Dauer 13 Minuten).

Weitere Informationen

Preise

kostenfrei

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