Pfarrkirche | Nüziders

Nur wenige Pfarren der Diözese Feldkirch können auf eine ähnlich lange Geschichte zurückblicken wie Nüziders, wo bereits im Frühmittelalter Spuren des Christentums nachweisbar waren.

Es gibt mehrere Hinweise darauf, dass schon im Frühmittelalter zwei Kirchen im Bereich von Nüziders existierten – einerseits das Gotteshaus, dessen Lehensinhaber ein gewisser Adam war und das im Churrätischen Reichsurbar genannt wird, und andererseits die durch archäologische Ausgrabungen nachgewiesene Kirche St. Viner als königliche Eigenkirche. Die Erwähnung einer Pfarrkirche erfolgt erstmals 881, als ein Tauschhandel zwischen dem Bistum Chur (zu dessen Einflussgebiet bis Anfang des 19. Jahrhunderts das südliche Vorarlberg zählte) und Bischof Liutwart als Kanzler des Frankenkaisers Karl III. (der Dicke) aktenkundig wurde. In diesem Zusammenhang ging die Pfarrkirche an das Bistum Chur über, was die diözesane Zugehörigkeit des Ortes für fast 950 Jahre regelte. Im Falle der Kirche von St. Viner verweist bereits das seltene Patrozinium auf ein hohes Alter. Als sogenannte Eigenkirche bildete dieser Sakralbau sehr wahrscheinlich gewissermaßen den „Privatbesitz“ des Königshofs. Die Pfarrkirche, welche den seelsorglichen Bedürfnissen der allgemeinen Bevölkerung entgegenkam, war hingegen schon im Mittelalter dem Evangelisten Markus und dem hl. Viktor, einem Märtyrer der Römerzeit, geweiht. Die heutige Pfarrkirche, die markant das Ortsbild prägt, ist im Wesentlichen in den 1820er-Jahren entstanden. Sie befindet sich jedoch auf älteren Fundamenten, die zumindest in die Zeit der Gotik zurückreichen. 1824 wurde eine Sakristei angebaut. 1826 musste der Turm, der erst 1803 errichtet worden war, abgetragen und durch einen Neubau ersetzt werden. Durch die Verlängerung des Langhauses und die Neugestaltung der Fassade erhielt die Kirche 1827 ihr Aussehen. Zuletzt wurde der Turm 2013 saniert, dabei erhielt die Kirche auch fünf neue Glocken.