Petersenspitze (3484 m) - Nordflanke vom Taschachhaus

Quelle: Alpenverein Hall in Tirol, Autor: Michael Larcher

Aufbruch vom Taschachhaus, 04:45 Uhr.
Am Weg zum Taschachferner, rechts oben die Petersenspitze. Ein Großteil des Anstiegs ist von hier bereits sichtbar.
Querung des Gletscherbachs, der vom Urkundsattel abfließt.
Das Gamsköpfle - die schwarze Felspyramide in Bildmitte - und die Schneerinne rechts, über die wir den Gletscherbalkon erreichen.
Aufstieg aufs Gamsköpfle durch steile Firnrinne - bequem und schnell.
Auch ein Übungsleiter-Kurs des ÖAV ist unterwegs. Unten der Taschachferner.
Das Gamsköpfle ist erreicht. Die ÖAV-Gruppe begeht den Rimml Steig, wir wenden uns nach Süden der Petersenspitze zu.
Der Gletscherbalkon der Taschachwand führt uns direkt auf die Petersenspitze zu.
Eine Steilstufe am Gletscher wird rechts erstiegen - in sicherer Entfernung zu den losen Felsen.
In der Steilstufe. Unten der Taschachferner und - hinten links - das Taschachhaus.
Blick zum Hinteren Brunnenkogel (3440 m) mit der Gipfelstation der Pitztaler Gletscherbahn.
Die Nordflanke der Petersenspitze, rechts das Taschach Hochjoch (3355 m).
Knapp unterhalb des Bergschrundes werden aus der Gletscherseilschaft zwei 3er-Kletter-Seilschaften.
Sulzschnee im unteren Teil. Zum Blankeis, um Eisschrauben zu setzen, sind es nur ca. 20 cm.
In der Wandmitte ist es teilweise blank, teilweise ist noch eine dünne Firnschicht über dem Eis.
Die beiden 3er-Seilschaften verwenden je ...
... ein Einfachseil. Der Mittelmann ist mittels Führerknoten und Seilweiche eingebunden.
Den Vorsteiger sichern wir mit HMS im Zentralpunkt des Standplatzes, die Nachsteiger mittels Plate (Reverso 4).
Die Steilheit der Flanke liegt zwischen 40 und max. 50°, 5 Seillängen sind es vom Bergschrund bis zum Gipfelgrat.
Am Gipfel der Petersenspitze (3484 m), hinten Wildspitze (3770 m) und Hinterer Brochkogel (3648 m).
Abstieg über den Firngrat ...
... zum Taschach Hochjoch.
Blick vom Taschach Hochjoch zurück auf unsere Aufstiegsroute. Die schmale Firnrinne und das Gamsköpfle sind gut sichtbar. Hinten der Brunnenkogel.
Abstieg auf den Vernagtferner und ...
... als Gletscherseilschaft weiter Richtung Taschachjoch.
Der Felssattel rechts ist das Taschachjoch, links davon die Hochvernagtwand.
Der kurze und leichte Felsteil (2+) zum Taschachjoch (3241 m).
Abstieg zum Urkundsattel.
Am Weg zum Urkundsattel, hinten das Taschachjoch.
Der Pitztaler Urkund (3201 m), vorne der Urkundsattel. Rechts die Abstiegsvariante zum Taschachferner, links ins Sexegertental.
Abstieg vom Urkundsattel in das Sexegertental.
Entlang des Sexegertenbachs zurück zum Taschachhaus.
Die kürzere Abstiegsvariante vom Urkundsattel zum Taschachhaus führt nach Norden, Richtung Taschachferner
Die Rinne wird zuletzt sehr steil. Kein Problem bei Sulzschnee, schwieriger bei Blankeis.
Auf ca. 2740 m quert man nach links zum ...
... markierten Steig.
Der obere Teil des Abstiegs vom Urkundsattel Richtung Taschachferner. Rechts der Pitztaler Urkund (3201 m).
Die letzten Meter zum Taschachhaus.

Die Tour

Großartige Hochtour mit Westalpenflair

Abwechslungsreicher Anstieg mit Ausblick auf Wildpitze, Brochkogel und Weißkugel. Die noch relativ steinschlagsichere Nordflanke der Petersenspitze ist ein Leckerbissen für Liebhaber klassischer Eistouren.

Info

Schwierigkeit
II
50°
D
mittel
Aufstieg
1200 hm
Abstieg
1200 hm
Tiefster Punkt 2434 m
Höchster Punkt Petersenspitze
3484 m
Dauer
8:00 h
Strecke
10,9 km

Details

Seillänge 1 x 50 m
Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Taschachhaus

Ziel

Taschachhaus

Weg

Vom Taschachhaus über den gut markierten und an wenigen Stellen versicherten Bergweg Richtung Taschachferner. Dort, wo dieser auf den Gletscher hinunter führt, bleiben wir rechts und halten direkt auf das Gamsköpfle zu. Zuerst weisen noch Steinmännchen und wenige Holzstangen den Weg und wir überqueren den Gletscherbach, der vom Urkundsattel herunterfließt.

Dann verliert sich der Steig und wir gehen weglos weiter - im Idealfall über harte Schneefelder, die ein rasches und kraftsparendes Gehen ermöglichen. Rechts (südlich) vom Gamsköpfle führt eine 30-35° steile Rinne auf den balkonartigen Gletscher der Taschachwand. Direkt durch diese Rinne empor ist dann ideal, wenn sie noch mit Schnee gefüllt ist (Steigeisen können hier notwendig sein). Bei aperen Verhältnissen hält man links nach Steigspuren Ausschau und verlässt die Rinne auf ca. 2820 m nach links hinaus auf den Westgrat des Gamsköpfles.

Nun steigen wir über den nach Süden verlaufenden Gletscher weiter - zuerst noch steil, dann rasch flacher werdend. Eine Steilstufe auf ca. 3200 m wird im rechten Teil überwunden, anschließend halten wir direkt auf die nun gut sichtbare Eisflanke der Petersenspitze zu. Unterhalb des Bergschrundes lösen wir die Gletscherseilschaft auf und bilden eine Kletterseilschaft. In der Flanke selbst halten wir uns eher im rechten Teil, um möglichst steinschlagsicher empor zu klettern. Nach 5 Seillängen, zwischen 45 und maximal 50° steil, erreichen wir den Grat knapp westlich des Gipfels. Über diesen unschwierig zum Gipfel.

Abstieg: Über den ausgesetzten Firngrat hinunter ins Taschach-Hochjoch (3355 m), dann südlich absteigend auf den Vernagtferner. In südwestlicher Richtung leicht fallend abwärts (die Felswände rechts sind eine gute Orientierungshilfe bei schlechter Sicht) bis unter das Taschachjoch. Zuerst über den Firnhang, zuletzt ca. 30 Hm über Felsen (UIAA 2+) ins Taschachjoch (3241 m). Von hier kurz über Felsen, dann über den rasch flacher werdenden Gletscher in nordwestlicher Richtung in den Urkundsattel (3060 m).

Hier stehen uns zwei Alternativen für der weiteren Abstieg zum Taschachhaus zur Auswahl: (1) Abstieg westlich ins Sexegertental (siehe Trackaufzeichnung) über den zunächst mäßig steilen Gletscher bis auf ca. 2800 m eine Steilstufe beginnt, die aufgrund des Gletscherrückgangs in den letzten Jahren immer problematischer wurde (Blankeis, Steinschlag). Im Juli 2015 wurde ein versicherter Steig eingerichtet, der diesen Abstieg wesentlich erleichtern soll. Der neue, mit Klettersteig-Materialien versicherte Weg, verläuft rechts (im Sinne des Abstiegs) an den Felsen. Anschließend auf markiertem Steig unschwierig zurück zur Hütte.

(2) Abstieg nördlich zum Taschachferner - parallel zum Südgrat des Pitztaler Urkunds - in der nach unten hin immer steiler werdenden Gletscherrinne (bis ca. 35°). An deren Ende nach links (im Sinne des Abstiegs) über loses Block- und Moränengelände queren, bis man auf den markierten Steig kommt, der dann in den bereits am Morgen begangenen Weg einmündet.

Hinweis: In der Bildergalerie sind beide Abstiege dokumentiert.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Bahnhof Imst-Pitztal, weiter mit Regionalbus 4204 bis Mandarfen Rifflseebahn (ca. 1 h).

Fahrplanauskunft

Anfahrt

Auf der A12 Inntalautobahn bis Ausfahrt Imst/Pitztal, weiter auf die B171 in Richtung Imst / Reutte / Pitztal / Fernpaß fahren. Auf der Pitztaler Landesstraße bis Mandarfen Rifflseebahn (ca. 40 km).

Parken

Parkplatz in Mandarfen oder in Mittelberg (Parkplatz Gletscherbahn).

Weitere Informationen

Ausrüstung

Ausrüstung für Gletschertouren, inkl. Seil und Steigeisen plus Ausrüstung für Eisflanken: Eisschrauben, zusätzlich zum klettertauglichen Gletscherpickel ein Steileisgerät.

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