Natura 2000-Tour: Am Grünen Band von Hof nach Bad Steben

Quelle: LIFE Living Natura 2000, Autor: LIFE living Natura 2000 ANL

Fischotter
Die Saale liegt abschnittsweise im Grünen Band.
Ein Metallzaun erinnert an die ehemalige deutsch-deutsche Grenze.
Die Selbitz grub sich bis zu 170 m in das Höllental ein.

Die Tour

Als lebendes Denkmal und Zeichen der Wiedervereinigung liegt das Grüne Band an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze. Hier lagen einst Minenfelder vor Grenzzäunen und Mauern. Heute verbindet ein 1.393 km langer Biotopverbund die damals voneinander abgeschirmten Länder und ist ein wertvoller Korridor für viele Tier- und Pflanzenarten in der stark zerstückelten Landschaft. Die Radroute schlängelt sich entlang am Grünen Band zwischen der bayerischen und thüringischen Landesgrenze.

Natura 2000

Um die Artenvielfalt zu schützen, wurden die Natura 2000-Gebiete „Saaletal von Joditz bis Blankenstein und NSG Tannbach bei Mödlareuth“ sowie „Selbitz, Muschwitz und Höllental“ ausgewiesen. Die Hangmischwälder im Höllental sind ein echtes Natura 2000-Highlight.

 

Geschützte Arten im Natura 2000-Gebiet

Die Fischotter leben an der Grenze zwischen Wasser und Land, vor allem an naturnahen und natürlichen Ufern von Seen oder an mäandrierenden Flüssen. Hier finden sie Nahrung und Verstecke. Der Fischotter kam früher in Gesamteuropa vor. Die Bestände gingen jedoch stark zurück. Erst wurde die größte heimische Marderart gejagt. Dann waren die Gewässer zu sehr mit giftigen Industrieabwässern verschmutzt und schließlich wurden die Lebensräume zerschnitten oder sogar zerstört. Langsam erholen sich die Bestände.

 

Gibt es Besonderheiten im Natura 2000-Gebiet?

Das Höllental liegt am Rande des Naturparks Frankenwald, wurde als Naturschutzgebiet ausgewiesen und ist Teil des Natura 2000-Gebiets „Selbitz, Muschwitz und Höllental“. Der Fluss Selbitz hat sich über Jahrmillionen durch das harte vulkanische Diabasgestein, den alten Basalt des Frankenwaldes, in eine bis zu 170 m tiefe Schlucht eingegraben. Die Artenvielfalt im Höllental ist außergewöhnlich groß. An die Auenwälder im Tal grenzen naturnahe Laubmischwaldgesellschaften an den Talhängen, wo stellenweise sogenannte Blockmeere liegen. Diese Felsenlandschaften aus groben Blöcken zeigen Spuren der Verwitterung.

Das „wildromantische“ Höllental hat auch der Mensch vor langer Zeit geprägt. Bergbau, Hüttenwesen und Nutzung der Wasserkraft geschahen mit größtmöglicher Rücksicht auf die Natur.

Autorentipp

  • Gaststätten in Mödlareuth, Bad Steben und Blechschmidtenhammer
  • Gasthof Friedrich-Wilhelm-Stollen in Lichtenberg

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
668 hm
Abstieg
598 hm
Tiefster Punkt 414 m
Höchster Punkt 589 m
Dauer
6:00 h
Strecke
42,7 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Hauptbahnhof Hof oder für verkürzte Radtouren die Bahnstationen Feilitzsch, Gutenfürst oder Grobau an der Bahnstrecke Hof-Plauen

Ziel

Bad Steben

Weg

Die Tour beginnt am Hauptbahnhof in Hof. Hier kamen 1989 die ersten DDR-Flüchtlinge aus der Prager Botschaft im Westen an. Ein Denkmal erinnert an die friedlich erzwungene Grenzöffnung. Am Saaleradweg entlang geht es zunächst ins Saaletal nach Mödlareuth. Wie Berlin wurde dieser Ort durch Mauer und Stacheldraht zerschnitten, die teilweise unverändert erhalten blieben. Vorbei am deutsch-deutschen Museum geht es weiter geradeaus über Juchhöh nach Hirschberg. Hier trifft die Tour erneut auf die Saale, die hier die Landesgrenze zwischen Thüringen und Bayern ist. Nach der Brücke rechts abbiegen und entlang der Saale dem Saale-Radweg über Rudolphstein, Eisenbühl nach Blechschmidtenhammer folgen. In Hölle rechts nach Bad Steben abbiegen.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Hauptbahnhof Hof (stündlich mit Regionalezügen aus allen Richtungen erreichbar) oder für verkürzte Radtouren die (alle zwei Stunden erreichbaren) Bahnstationen Feilitzsch, Gutenfürst oder Grobau an der Bahnstrecke Hof-Plauen.

Anfahrt

Anfahrt über die B173 bzw. B2  oder B15  nach Hof zum Hauptbahnhof.

Weitere Informationen

Die Touren werden unter dem Motto "Ganz meine Natur" im Rahmen des Projekts LIFE living Natura 2000 vom Bund Naturschutz in Bayern empfohlen:

Ganz meine Natur

Bund Naturschutz in Bayern

Steckbriefe der Natura 2000-Gebiete:

5536-371 Saaletal v. Joditz bis Blankenstein u. NSG Tannbach b. Mödlareuth (FFH-Gebiet)

5636-371 Selbitz, Muschwitz und Höllental (FFH-Gebiet)

Weitere Links: 

Frankenwald Tourismus

Ausrüstung

Fahrradtaugliche Bekleidung, Wechselkleidung, wind- und wasserdichte Jacke, Rucksack, Handy, Helm, Flickzeug und Luftpumpe, Licht, Sonnencreme und Lippenschutz, Taschentücher, Taschenmesser, Erste-Hilfe-Set, ausreichend Wasser (mindestens 1 l pro Person), Brotzeit, Geld

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