Jörgentor Münnerstadt

Beschreibung

Das Jörgen-, Jürgen- oder auch Georgstor wurde nach der früheren St. Georgs-Kapelle am heutigen Friedhof benannt. Bauliches und Geschichtliches: Das Tor hat fünf Geschosse, von denen das oberste ein Fachwerkbau ist, der im frühen 16. Jahrhundert vollendet wurde. 1595 ließ Julius Echter einen Renaissancevorbau mit rundem Torbogen vor dem Tor errichten. Darin wurde ein Lorbeerzweig eingemeißelt. Dies soll eine Anspielung auf das nahegelegene Flüßchen "Lauer" sein. Lorbeer heißt im lateinischen "laurus". Wie beim Oberen Tor ist auch hier eine Madonnenfigur über dem Torbogen angebracht. Diese wurde ca. 1380 erschaffen. Neben der Figur befindet sich das Wappen von Julius Echter sowie das Münnerstädter Wappen. Im dreißigjährigen Krieg wurde Münnerstadt von den Schweden von der Ostseite angegriffen. Im Jörgentor, das Osttor der Stadt, wurden, vermutlich als Erinnerung an diesen Krieg, zwei Kanonenkugeln in der Wand eingemauert. Der Schwedenkrieg ist auch Thema des jährlich stattfindenden Münnerstädter Heimatspiels: "Die Schutzfrau von Münnerstadt". Im vierten Geschoss des Tores befand sich die Abortanlage für den Türmer. Der schräge Ausfluss dieser Anlage ist auf der Seite der "Zehntscheune" noch deutlich erkennbar. 2022 und 2023 wurde das Fachwerk des Jörgentores restauriert. Direkt an das Tor schließt der "Jörgentorpark" mit dem "Jörgentorspielplatz" an.

Kontakt

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