Aufstieg
|
2071 hm |
Abstieg
|
2252 hm |
Tiefster Punkt | 227 m |
Höchster Punkt | 510 m |
Dauer
|
36:03 h |
Strecke
|
135,1 km |
Jakobsweg von Rothenburg ob der Tauber bis Esslingen am Neckar
Quelle: Hohenlohe + Schwäbisch Hall Tourismus e.V., Autor: Silke Rüdinger - HS-Tourismus / Heinz Obinger - GPSconcept
Die Tour
Pilgern auf dem Jakobsweg liegt spätestens seit Hape Kerkelings Bucherfolg "Ich bin dann mal weg" voll im Trend. Zu Recht, denn wer Ruhe, eine Auszeit vom Alltag sowie einzigartige Eindrücke in herrlicher Landschaft sucht, ist auf dem Jakobsweg genau richtig. In 6 Tagesetappen führt er von Rothenburg ob der Tauber durch den Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald bis nach Esslingen am Neckar.
Info
Karte
Beste Jahreszeit
Auf dem Weg entdecken
Weiter stöbern
Wegbeschreibung
Start
Rothenburg ob der Tauber
Ziel
Esslingen am Neckar
Weg
Die ersten vier Wegabschnitte der Route von Rothenburg ob der Tauber bis nach Esslingen am Neckar führen durch das Hohenloher Land. Diese vier Etappen sind landschaftlich sehr schön und laden durch die Bahnanbindung in Rothenburg ob der Tauber, Schwäbisch Hall und Murrhardt zu einer schönen Kurzwanderung ein.
1. Etappe: Rothenburg ob der Tauber – Schrozberg (19 km)
Die erste Etappe der Pilgerreise führt über das Taubertal und die Hohenloher Ebene nach Schrozberg. Gleich zu Beginn der Etappe bietet das mittelalterliche Rothenburg ob der Tauber viele Sehenswürdigkeiten, wie z. B. die St.-Jakobs-Kirche. Sie liegt nördlich des Rathauses am Schnittpunkt von Klingengasse und Klostergasse beim Kirchplatz. Schon von ihrer Südfassade grüßt ein lebensgroßer Jakobus. Innerhalb der Stadtmauern sind Markierungen nicht erlaubt, und so müssen Pilger selbst zu recht finden. In westlicher Richtung geht es zum Stadttor und bis zum Garten der alten Burg, der ein grandioses Panorama auf das historische Rothenburg mit seinen Türmen und der Stadtmauer bietet. Zu Füßen der alten Burg liegt das Taubertal mit dem Topplerschlösschen. Bei der Blasiuskapelle beginnen dann die Wegmarkierungen. Es geht hinab ins Taubertal, von dort bietet sich nochmal ein schöner Blick zurück. Weiter auf schattigen, weichen Waldpfad aufwärts. Der Jakobsweg verläuft hier auf dem Frankenweg, dem HW8 des Schwäbischen Albvereins. Kilometerweit dehnt sich nun die Hohenloher Ebene vor dem Wanderer aus, während im Rücken die imposante Rothenburger Jakobuskirche immer noch zu sehen ist. Vorbei an Brundorf und Leuzenbronn nähert sich der Weg nun der bayrisch-baden-württembergischen Landesgrenze kurz vor Enzenweiler. Hier verlockt ein verwittertes altes Steinkreuz mit einer Sitzbank zur Pause. Hinter Enzenweiler findet sich aber auch ein schöner Rastplatz mit Tischen und Bänken. An Spindelbach vorbei gelant man nun zum Waldrand und durch den Wald nach Schöngras, das am selbst gemalten Ortsschild zu erkennen ist. Nun sind es noch sechs Kilometer - meist durch den Wald - bis nach Schrozberg. Wer möchte kann kurz vorher bei der Schorrenhütte eine letzte Pause machen.
Einen Pilgerstempel gibt es in der St.-Jakobs-Kirche in Rothenburg ob der Tauber und in der Kirche sowie im "Gästehaus im Tal" und dem Rathaus in Schrozberg.
2. Etappe: Schrozberg – Langenburg (18 km)
In Schrozberg lohnt sich zu Beginn auf jeden Fall ein kurzer Blick auf das Wasserschloss (Sitz des Rathauses), das eingebettet im Ortskern liegt. Entlang der Bahnlinie geht es aus Schrozberg hinaus, auf Feldern, Wiesen und durch kleine Wälder über das Dörfchen Erpfersweiler nach Billingsbach. Dann hinein in den Brüchlinger Wald - ein ausgedehntes Waldgebiet, in dem man den Weg überwiegend auf weichen, schattigen Pfaden genießen kann. Der Wald erstreckt sich bis kurz vor dem Etappenziel. Durch den Weiler Atzenrod gelangt der Wanderer nach Langenburg, das wunderbar auf einem Bergrücken hoch über dem Jagsttal gelegen ist.
Einen Pilgerstempel gibt es in der Kirche in Langenburg.
3. Etappe: Langenburg – Schwäbisch Hall (26 km)
Die dritte Etappe bringt Auf- und Abstiege, doch zunächst lohnt ein Rundgang durch Langenburg. Die evangelische Stadtkirche zeigt wertvolle Nürnberger Glasmalerein, Stifterfiguren, eine Kreuzigungsgruppe und Heiligenbilder mit einem Jakobus inder Reihe der zwölf Apostel. Sehr sehenswert ist das Schloss (es ist nur mit Führung zu besichtigen), der Schlossgarten und das Deutsche Automuseum. Gezeigt werden rund 80 Fahrzeuge, wobei der Schwerpunkt auf den zwanziger und dreißiger Jahren liegt. Von der Stadt aus geht es zunächst aussichtsreich hinab nach Bächlingen. Dort steht eine schöne Pfarrkirche, die man nach Anmeldung besichtigen kann (Tel. 07905/230). Über Nesselbach und Orlach führt der Weg nach Braunsbach, das einen faszinierenden Blick über das Kochertal bietet. Entlang des Kochers geht es nun auf dem Kocher-Jagst-Radweg unter der mächtigen Kochertalbrücke hindurch nach Geislingen. Die 1979 erbaute Stahlbetonbrücke ist die höchste Talbrücke Deutschlands. Sie ragt 185 Meter hoch über dem Kocher und ist 1200 Meter lang. Das kleine Museum für Brückenbau und Urlurchfunde in der Ortsmitte von Geislingen beherbergt die damals zur Diskussion stehenden Brückenmodelle und Bohrproben. Aber auch die bei Bauarbeiten gefundenen Dinosaurierknochen und Schädel. Am Waldrand entlang und durch den Wald führt der Pilgerweg nun nach Eltershofen, einem Stadtteil von Schwäbisch Hall. Ab hier sind es nur noch vier Kilometer bis nach Schwäbisch Hall. Ein kurzes Stück geht es an der B19 entlang, dann mündet der Weg in die Gelbinger Gasse. Am Josenturm steht ein Hinweis auf die ehemalige Kappel St. Jodokus (um 1250). Weiter geht es auf der Marktstraße zum Marktplatz. Die alte Salzsiederstadt bietet in ihrer historischen Altstadt eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten. Die Tourist-Information der Stadt erteilt gerne Auskünfte und vermittelt Unterkünfte.
Einen Pilgerstempel gibt es in der St. Michaelskirche in Schwäbisch Hall.
4. Etappe: Schwäbisch Hall - Murrhardt (25 km)
Von der historischen Altstadt Schwäbisch Hall aus, beginnt die vierte Etappe, mit Ziel Murrhardt. Zunächst geht es kocheraufwärts in Richtung Tullau. Über dem Steilufer des Kochers bietet sich eine schöne Aussicht nach Schwäbisch Hall und hinüber zur Comburg. Weiter geht es steil hinab ins Kochertal. Durch Wiesen und Felder führt der Weg drei Kilometer weiter bis nach Uttenhofen. Zwei Kilometer weiter wird Rieden erreicht. Dort steht die ehemalige Wallfahrtskirche, die 1436 erbaute Marienkirche. Sie ist nach Voranmeldung zu besichtigen (Tel. 0791 54681). Weiter geht es ein langes Stück durch den Wald. Als guter Platz für eine Rast bietet sich kurz nach Rieden der Grill- und Spielplatz Kelterbuckel an. Dann aber: Ab durch den Wald. Unterwegs finden sich Ruhebänke, jede mit einem Sinnspruch versehen. Es empfiehlt sich, die Wasserflasche gut zu füllen, denn es sind tatsächlich 8,5 Kilometer bis zur Ebersberger Sägemühle. Hier gibt es nur bedingt Übernachtungsmöglichkeiten. Über Flinsberg weiter bis zum Steinbühl. Hier trifft die Straße von Mannenweiler auf die von Wolfenbrück. Über Mannenweiler kann zum Wacholderhof (Tel. 07192 7710) gewandert werden (3 km). Hier sind Pilger willkommen. Bis Murrhardt ist es aber nicht mehr weit. Fünf Kilometer gilt es noch zu bewältigen. In Siegelsberg, das auf der Strecke nach Murrhardt liegt, schneidet die Strecke das Welterbe Limes. Das malerische Dorf Siegelsberg wurde mehrfach als eines der schönsten Dörfer in Baden-Württemberg ausgezeichnet. Ein Abstecher zum ehemaligen Wachturm Römerschanze im naheliegenden Wald, ca. 1 km nordwestlich von Siegelsberg, bietet sich an. Der Turm wurde bis zu vier Meter hoch konstruiert. Auf der Siegelsberger Straße geht es nun an der sehr schön gelegenen Eugen-Nägele-Jugendherberge vorbei nach Murrhardt. Für einen schönen Abschluss des Pilgertages sorgen zahlreiche Sehenswürdigkeiten in der historischen Altstadt.
Einen Pilgerstempel gibt es im Naturparkzentrum (Tourist-Info) und im Carl-Schweizer-Museum.
5. Etappe: Murrhardt - Winnenden (31 km)
Zweimal steil aufwärts geht es bei dieser Etappe des Jakobsweges. Sie führt zunächst in den Westen Murrhardts. Abseits der Pilgerroute hat man hier die Möglichkeit für einen Abstecher zum Naturdenkmal "Hörschbachwasserfälle. Der Start der Etappe beginnt zunächst mit einem relativ steilen Anstieg aus dem Tal. Allerdings geht es auf schattigen Waldwegen auf die Höhe. Vorbei am Hasenhof sind es sieben Kilometer durch den Wald bis zum Sulzbacher Teilort Eschelhof. Das ehemalige Forsthaus mit Nebengebäuden wurde vom Schwäbischen Albverein gepachtet und in Eigenarbeit vieler Ortsgruppen des Rems-Murr-Gaues ausgebaut. Das Wanderheim Eschelhof liegt auf einer Waldlichtung mit Spielwiese und Grillstelle. Hier bietet sich die erste Rast an. Über das Wochenende und an Feiertagen ist es bewirtschaftet. Auf Anfrage können Gruppen auch im Wanderheim übernachten (Tel. 07193 8485). Von hier aus geht es weiter Richtung Oppenweiler. Die Gemeinde hat ein besonders schönes Rathaus, ein achteckiges Wasserschloss mit Park, das 1782 von den Freiherren von Sturmfeder erbaut wurde. Der naturnah angelegte Schlosspark wurde - wie der Englische Garten - von Friedrich Ludwig von Sckell gestaltet. Und es gibt in Oppenweiler auch eine Pilgerstation: die evangelische Jakobuskirche. Für sie lohnt sich ein Abstecher vom Bahnhof in den Ort. Von Oppenweiler geht es weiter nach Aichelbach und Zell. Am Rande von Backnang streift man den Plattenwald. Direkt am Jakobsweg befindet sich eine Station des Backnanger Walderlebnispfades: das Weidenlabyrinth. Nur ein kurzes Stück vom Weg entfernt liegen die anderen Stationen des Pfades im Wald, wie etwa der Summstein, das "Dendrophon", ein Xylophon aus Baumstämmen, oder die Poesiestation. Hier werden wechselnd poetische Texte mit Bezug zu Wald und Natur angeboten, die gelesen und auch mitgenommen werden können. Weiter geht es über Steinbach und die Dresselhöfe nach Unterweissach. Bedeutende Gebäude erklärt die Gemeinde in ihrem "kulturhistorischen Rundgang", wie etwa die St. Agatha-Kirche. Von Unterweissach aus führt der Weg nun nach Allmersbach im Tal und dann aus der "Backnanger Bucht" hinaus, steil hinauf auf die Höhen der Gemeinde Berglen. Vom Stöckenhof bis zum Ort Bürg hat man eine hervorragende Fernsicht bis zum Stuttgarter Fernsehturm. Weiter geht es nach Winnenden. Die Stadt bietet eine Vielzahl historischer Gebäude, Kultur- und Baudenkmäler, wie z. B. der Diebsturm beim Rathaus oder die Obere Marktstraße mit Marktplatz, altem Rathaus und dem Schwaikheimer Torturm. Zwischen Torhaus und Hauptgebäude des Schlosses Winnental kommt man am bekannten Tierdenkmal Mops vorbei.
Einen Pilgerstempel gibt es in der Schlosskirche in Winnenden.
6. Etappe: Winnenden - Esslingen am Neckar (21 km)
Durch das Remstal führt die sechste Etappe des Jakobsweges aus dem Rems-Murr-Kreis wieder hinaus. Bei Weinstadt-Endersbach teilt sich der Weg - der Hauptweg führt über Esslingen, die Variante über Plochingen. Der Hauptweg führt über Stetten nach Esslingen und weiter nach Tübingen und Rottenburg am Neckar. Die Variante geht ab Endersbach über Strümpfelbach nach Plochingen. Dieser Weg trifft Neckartailfingen wieder auf den Hauptweg. Zunächst wird jedoch erst einmal von Winnenden über Hanweiler weiter nach Endersbach gewandert. Für Kunstinteressiert lohnt sich unterwegs ein Abstecher in die Weinberge nach Korb. Hier gibt es den Skulpturen-Rundweg "Köpfe am Korber Kopf" zu sehen. Die Remstalgemeinde hat aber noch mehr Interessantes zu bieten. Bei der evangelischen Kirche gibt es den Bibelgarten zu sehen. Weiter geht es durch Kleinheppach nach Weinstadt-Endersbach. Es liegt umgeben von Reben, die oftmals prämierte Tropfen hervorrufen. Die Gastronomie im Remstal steht den hochwertigen Weinen in nichts nach. Typisch für die Region sind gutbürgerliche Gaststätten, ausgezeichnete Landgasthöfe und Restaurants der Sterneklasse. Nicht zu vergessen die Vielzahl an gemütlichen Besenwirtschaften (Informationen unter www.remstal-route.de). In Endersbach teilt sich der Jakobsweg.
Auf dem Hauptweg nach Esslingen
Der Hauptweg führt zunächst nach Kernen-Stetten. Im ehemaligen Stettener Schloss ist heute eine Heil- und Pflegeanstalt untergebracht. Die Gemeinde kann noch mit einer Ruine und zwei Museen aufwarten. Das "Kirchturm-Museum" wurde anlässlich des "Tags des offenen Denkmals" im Jahr 2002 eröffnet. Hier kann der Besucher nicht nur den Turm mit der heutigen Technik, sondern auch verschiedene historische Bauteile und Ausstellungsstücke besichtigen. Wer möchte kann sich bei der ev. Kirchengemeinde unter Tel. 07151 44256 zu einer Gruppenführung anmelden. Das zweite Museum befindet sich in einem historischen Gebäude unterhalb der Y-Burg. Durch den Schurwald führt der Weg nun von Stetten aus knappe acht Kilometer bis Esslingen.
Einen Pilgerstempel gibt es in der evangelischen Kirche in Kernen-Stetten.
Variante Endersbach-Plochingen
Die östliche Variante macht einen Abstecher über Strümpfelbach nach Plochingen. Bei Neckartailfingen trifft sie wieder auf den Hauptweg. Wer diese zehn Kilometer längere Variante wählt, kommti n den Weinbergen von Endersbach an den Resten der spätgotischen Wallfahrtskirche "Käpple" vorbei. Auch hier dienen die Weinberge als Ort für künsterlisches Schaffen. Skulpturen säumen den Weg in den Weinbergen von Schnait und Strümpfelbach. Im malerischen Weinstadter Ortsteil Strümpfelbach findet sich dann die Jodokus-Kirche. Diese Wegvariante führt schließlich über Aichwald zum Etappenende nach Plochingen.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Bahnhöfe gibt es in Rothenburg ob der Tauber, Schrozberg, Schwäbisch Hall, Murrhardt und Esslingen am Neckar