Ering Tour 13v – Von Münchham, Mönchen und St. Mauritius

Quelle: Wandern zwischen Rott und Inn, Autor: Kurverwaltung Bad Birnbach

Pfarrkirche Münchham
Votivgabe Münchham

Die Tour

Los geht es im Ortsteil Münchham, das im Jahre 1094 erstmals urkundlich erwähnt wird. Es war Bestandteil des großen Krongutes von Ering. Der Name Münchham leitet sich vermutlich von den dort lebenden Mönchen ab, die einst vom Kloster Niederalteich kamen und hier eine Zelle gründeten. Aus “Munichaim” wurde im Lauf der Zeit der heute geläufige Name. Die Mönche bauten eine Kirche und weihten sie dem heiligen Mauritius, Patron von Niederalteich. Kirche und umliegende Höfe wechselten mehrmals ihre Besitzer. Die Grafen von Formbach und das Kloster Vornbach tauchten ebenso als Grundeigentümer auf wie das Kloster Asbach. Im Jahre 1806 wurde Münchham zur eigenen Pfarrei. Die Kirche ist ein schöner spätgotischer Bau, der dem Burghausener Baumeister Hans Wechselberger zugeschrieben wird. Die Inneneinrichtung erlebte verschiedene Stile, von Barock, Rokoko bis hin zur Renaissance. Ein Blick in die Kirche empfiehlt sich. Nachdem wir diese verlassen haben, biegen wir nach rechts und nach ein paar Metern nach links in die Pfarrhofstraße ein und folgen der Beschilderung, bis wir den ersten Einödhof in Kaufreut erreichen. Früher gab es viele solcher Höfe. Die Bauern zahlten Abgaben an die Herren von Ering. Dabei war ihr Leben sehr hart. Die Grundherren konnten zuweilen mit ihnen tun und lassen, was sie wollten. Berichte aus diesen Zeiten erzählen von grausigen Foltermethoden. Die Tage unserer Vorfahren waren nicht immer so düster. Im 14. und 15. Jahrhundert herrschte in Ering großer Reichtum. Essen und Trinken war wohl im Überfluss vorhanden. Darum erließ Albrecht der IV. im Jahr 1500 eine Verordnung, die das Verschwenden von Lebensmitteln verbot. Übermäßiger Konsum von Alkohol und Lebensmitteln, die zur Schwächung des Leibes führten, wurden mit einer dreitägigen Gefängnisstrafe bei Wasser und Brot bestraft. Man gewinnt den Eindruck, als hätte Albrecht der IV. eine Gesundheitsreform erlassen. Schmunzelnd ziehen wir weiter. Auch wir lassen jetzt das ein oder andere Gramm purzeln, denn unsere Tour gewinnt an Höhenmetern. Wir kommen am Funkturm vorbei. Danach geht es rechts auf einem befahrenen Weg weiter Richtung Bründl. Hier biegen wir nochmals rechts ab und erreichen Frank, wo eine Rast alleine wegen des Rundumblicks auf das Inntal und die Alpen Pflicht ist. Ins Auge sticht uns wieder die Kirche in Münchham. Sie ist dem Heiligen Mauritius geweiht. Er gilt heute als Schutzheiliger des Heeres, der Infanterie, der Messer- und Waffenschmiede. Nun treten wir den Rückweg an, ab hier geht es immer der Nase nach zurück nach Münchham und zum Ausgangspunkt.

DIE CHRISTIANISIERUNG VON ERING

Zur Zeit Christi Geburt herrschten die Römer über das gesamte Gebiet. Auch dort, wo später die Burg Erneck gebaut wurde, vermutet man einen römischen Wachturm. Unter den römischen Soldaten waren auch Anhänger des Christentums. Sie waren die ersten, die in unserer Region diesen Glauben verbreiteten. Im Jahr 64 n. Chr. wurden große Teile der Stadt Rom durch einen Brand zerstört. Kaiser Nero machte die Christen dafür verantwortlich. Eine über Jahrhunderte andauernde Christenverfolgung entbrannte. Im Jahr 312 n. Chr. wurde Kaiser Konstantin zum Herrscher des gesamten römischen Reiches. Seine Mutter Helena war eine Anhängerin Jesu und hatte sicher einen Einfluss auf das Ende der Christenverfolgung, welche Kaiser Konstantin im “Edikt von Mailand” aussprach. Später wurde Helena heiliggesprochen. Der Kaiser selbst ließ sich erst am Ende seines Lebens taufen und war so der erste christliche Kaiser. Im Jahre 324 kam die christliche Religion zur allgemeinen Geltung. Sagen und Legenden ranken sich um die Christianisierung von Ering. Geschichten erzählen von pilgernden Missionaren wie den Heiligen Valentin oder den Heiligen Severin. Im benachbarten Haselbach entstand eine viel besuchte Wallfahrt zum Heiligen Valentin. Die „Missionierung“ von Ering kam erst durch die Taufe des merowingischen Königs Chlodwig I. (geboren 466, Taufe im Jahr 492 oder 494), der die Katholikin Chlodhilde heiratete. Seine Untertanen ließen sich aus Gefolgschaftstreue ebenso taufen.

Autorentipp

Pfarrkirche Münchham

Aussichtspunkt bei Frank

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
149 hm
Abstieg
149 hm
Tiefster Punkt 387 m
Höchster Punkt 536 m
Dauer
1:58 h
Strecke
7,1 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Pfarrkirche Münchham

Ziel

Ortszentrum Münchham

Anreise

Parken

Parkmöglichkeiten befinden sich im Ortskern von Münchham.

Weitere Informationen

Ausrüstung

Festes Schuhwerk ist unbedingt erforderlich.

Sicherheitshinweise

Die Wege sind bei Unwetter, Regen und Schnee nicht begehbar.

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