Die Große Kinigat - ein Felsgipfel in den Karnischen Alpen

Der I. Weltkrieg ist allgegenwärtig (verfallene Baracke unterhalb des Gipfels der Gr. Kinigat).
Ausgangspunkt ist Leiten mit der intakten Prünstermühle.
Bei der Wanderung ins Leitnertal lässt sich die Sonne noch nicht blicken.
Beim Alessandrakreuz wechseln wir die Bachseite und blicken erstmals auf den Talschluss.
Kurz unterhalb der Trogstufe münden wir in den Steig ein.
Schöne Herbststimmung während des Aufstieges über die felsdurchsetzte Trogstufe.
Nach der Trogstufe gelangen wir zu den Hochmähdern mit den Heuschupfen.
Haben wir eine kurze Talenge passiert stehen wir oberhalb des wunderschönen Unteren Stuckensee.
Kurz nach dem U. Stuckensee erreichen wir die sanft geneigten Stuckenwiesen mit den Schupfen.
Die Stuckenwiesen - eine Bilderbuchlandschaft. Hinten ragt bereits die Königswand empor.
Der Obere Stuckensee am Fuße der Cresta della Pitturina.
Blick zurück zum Oberen Stuckensee und die Stuckenwiesen.
Etwas steiler geht es hinauf zum Filmoor.
Wunder der Natur - ein "Gesicht" ragt aus dem Boden.
Das Filmoor ist erreicht und die Standschützenhütte bereits in Sichtweite. Dahinter die gewaltige Königswand.
Die kleine und gemütliche Standschützenhütte ist erreicht.
Beim Anstieg zum Filmoorsattel blicken wir nochmals zur Schutzhütte zurück.
Am Filmoorsattel auf italienischem Gebiet.
Mäßig ansteigend folgen wir dem Steig auf der Südseite zur Großen Kinigat.
Das weite Schotterkar unterhalb des Gipfels ist nach einem kurzen versicherten Anstieg erreicht.
Das große Kreuz am 2689 m hohen Kinigat symbolisiert den Frieden.
Über das weite Schotterkar steuern wir den westseitigen Abstieg ab. Hinten ragt die Kl. Kinigat empor.
Seilversichert erfolgt der steile Abstieg über die Westseite.
Der ca. 400 HM steile Abstieg durch die Nordrinne hinunter in die Tscharre.
Wir folgen dem Steig nochmals ca. 270 HM hinauf zum Mittersattel.
Vom Mittersattel wandern wir hinüber zum Weitenstall und gelangen damit ins Schöntal.
Blick über das Schöntal.
Den kleinen Bergsee erreichen wir nach ca. 45 Min. Abstieg.
Blick talauswärts über das Schöntal. Die Forststraße ist gleich erreicht.
Wir wechseln nochmals vom Schöntal ins Leitnertal, um zum Ausgangspunkt zurückzukehren.

Die Tour

Der Karnische Kamm ist weithin bekannt für seine landschaftliche Vielfalt: tiefeingeschnittene Täler, steil aufragende Felsgipfel, vielfältige Flora, interessante geologische Formationen, herrliche Gebirgsseen und steile Bergmähder an den Bergflanken. Über den gesamten Karnischen Kamm verläuft auch der beliebte und ungemein aussichtsreiche Karnische Höhenweg, der zahlreiche alpine Schutzhütten verbindet. Der Karnische Kamm birgt aber auch mit dem I. Weltkrieg eine dunkle Geschichte in sich. Auf dem Höhenrücken und den Berggipfeln verlief die Frontlinie und noch heute zeugen Schützengräben, verfallene Baracken, Kavernen, Schießscharten und kleine Hochgebirgsfriedhöfe aus dieser Zeit.

Direkt beim Eingang in das Leitental folgen wir anfänglich der Forststraße ohne viel Höhengewinn in südlicher Richtung durch den schattigen Fichtenwald. Auf 1484 m wechseln wir die Bachseite und folgen abermals der Forststraße leicht ansteigend bis zum Talschluss. Die Straße geht nun in einen Steig über, der sich nun gut 200 Höhenmeter durch die steile Trogstufe emporzieht. Nach der Steilstufe geht es sanft entlang des Baches hinauf zum Unt. Stuckensee und weiter über Bergmähder und vorbei an kleinen Heustadln zum Oberen Stuckensee. In einem großen Rechtsbogen steigt der Steig nun ein kurzes Stück etwas steiler zu den Böden des Filmoors an. Wenige Minuten später ist die Filmoor-Standschützenhütte erreicht. Von der Schutzhütte steigen wir westlich zum Filmoorsattel auf, wo bereits die Spuren des I. Weltkrieges sichtbar sind. Unter der gewaltigen Königswand vorbei, folgen wir dem Steig durch Schotter- und Gerölhalden immer steiler werdend unter die Südwestwand. Kurze Seilversicherungen erleichtern den Anstieg bis zum Großen Gipfelkar. Zuletzt über Stufen hinauf zum großen Gipfelkreuz.

Der Abstieg erfolgt über die steile und seilversicherte Westseite (klettersteigähnlicher Charakter). Über das steile Schotterkar steigen wir nach Norden in Richtung Erschbaumertal ab. Auf dem Steig 403 steigen wir zum Mittersattel auf, queren zur Weitenalm und wandern über einen schönen Steig das Schöntal talwärts. Nach einem kleinen See erreichen wir schon bald die Forststraße, der wir nach Norden folgen. Bei einem Kreuzungspunkt zweigen wir rechterhand ab und folgen der Straße bis wir wieder in die Forststraße im Leitental einmünden. Schon bald erreichen wir talauswärts unseren Ausgangspunkt Leiten.

Autorentipp

Im Frühherbst (ca. Mitte September), wenn es am Karnischen Kamm ruhiger wird und sich die Landschaft in ein buntes Farbenmeer verwandelt, sind die Wanderungen und Bergtouren ein wahrer Genuss.

Hat man Zeit, sollte man unbedingt mehrere Tage am Karnischen Kamm verweilen und eine Hüttenwanderung inmitten einer eindrucksvollen Landschaft ins Auge fassen.

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
1550 hm
Abstieg
1550 hm
Tiefster Punkt Leiten/Prünstermühle
1440 m
Höchster Punkt Große Kinigat
2689 m
Dauer
7:15 h
Strecke
20,1 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Leiten/Prünstermühle (1440 m)

Ziel

Leiten/Prünstermühle (1440 m)

Weg

Wir starten direkt am Beginn der Forststraße (Weg Nr. 463) ins Leitental. Vorbei an der Prünstermühle, geht es leicht ansteigend zu den Wiesen und Heustadeln, bevor in den schattigen Fichtenwald eintreten. Auf der Forststraße taleinwärts, bis wir auf 1484 m beim Alessandrakreuz die Bachseite wechseln. Mit Blick auf den Talschluss und der steilen Trogstufe, folgen wir der Forststraße sanft ansteigend, bis wir schließlich in den Steig einmünden. In einigen Kehren und am Rand von zwei schönen Wasserfällen, geht es zügig bergan und nach gut 200 Höhenmetern haben wir die felsige Trogstufe überwunden. Eine kleine Hochfläche, die südlich von zwei alten Heuschupfen begrenzt wird lassen wir rechterhand liegen. Wir folgen dem glasklaren Bächlein hinauf zu einer Talenge, wo sich plötzlich eine Hochebene mit nach wie vor bewirtschafteten Bergmähdern sowie zahlreichen Heuschupfn öffnet. Die Heuschupfn wurden zum Teil ausgebaut und dort verbringen die Bauern während der Mahdzeit ihre Sommermonate. Linkerhand liegt der wunderschöne Stuckensee (1928 m). Wir wandern über die Stuckenwiesen, die von zahlreichen Berggipfeln umrahmt wird bis zum Oberen Stuckensee (2032 m). Hier teilen sich auch die Wege. Linkerhand führt der Steig in Richtung Porzehütte. Wir folgen dem Steig nun rechterhand unterhalb der Felswände der Cresta della Piturina hinauf zum Filmoor auf ca. 2300 m. Kleine Tümpel und Rinnsale, eine vielfältige Blumenpracht verzieren diese ursprüngliche Landschaft. Die Filmoor-Standschützenhütte mit der darüber thronenden Königswand ist bereits in Sichtweite und schon nach wenigen Minuten stehen wir vor dieser kleinen Schutzhütte, deren Schlafplätze im Nebengebäude untergebracht sind. Eine Einkehr sollte Pflicht sein, denn die Speisekarte verspricht wahre Köstlichkeiten aus der Steiermark. Das hängt wohl damit zusammen, dass die Hüttenwirtin Steirerin ist. Nach einer ausgiebigen Rast, steigen wir anschließend in wenigen Minuten zum Filmoorsattel auf, wo wir bereits einen grandiosen Blcik auf die Dolomiten genießen können. Am Filmoorsattel treffen wir auch auf die ehemaligen Schützengräben aus dem I. Weltkrieg. Die Wegtafeln sind etwas verwirrend, denn die Tafeln der OeAV-Sektion Austria stehen nur wenige Meter von den Tafeln des CAI entfernt. Jedenfalls folgen wir dem Steig rechterhand leicht ansteigend durch das große Schotterkar. Mit Fortdauer steilt sich der Steig auf und schmiegt sich immer mehr an die Südwestwand an. Seilsicherungen helfen nun den Anstieg bis zum großen Schotterkar unterhalb des Gipfels zu erleichtern. Am Beginn des weit ausladenden Kares passieren wir eine kleine Gedenkstätte, bevor wir die letzten Meter über Stufen zum Gipfel der Großen Kinigat mit ihrem schönen Kreuz gelangen. Die Aussicht ist grandios und reicht von den Dolomiten über die Zillertaler Alpen, Hohe Tauern, Villgrater Berger und Lienzer Dolomiten. Der Abstieg führt uns nun wieder hinunter in das Kar, wo wir eine verfallene Baracke aus dem I. Weltkrieg passieren. Nach einem kurzen Abstieg gelangen wir zur Wegtafel, die uns zur Westseite führt. Ein steiler versicherter klettersteigähnlicher Steig, der Trittsicherheit verlangt, führt uns hinunter zum Sattel, wo ebenfalls noch Reste aus dem I. Weltkrieg zu sehen sind. Der folgende Abstieg zwischen Kl. Kinigat und Gr. Kinigat über das gewaltige Schotterkar gestaltet sich aufgrund des weichen Schotters recht flott. Knapp 400 Höhenmeter weiter unten können wir den Steig Nr. 403/03 gut ausmachen. Am Steig angelangt, folgt nochmals ein letzter Anstieg von gut 270 Höhenmeter zum Mittersattel auf 2329 m. Noch einmal blicken wir zurück auf die gewaltige Felswand der Großen Kinigat, wo auch ein sehr schwieriger Klettersteig verläuft. Nach einer kurzen Rast, queren  wir unterhalb des Tscharrknollen hinüber zum Weitenstall und blicken dabei bereits hinunter in das landschaftlich reizvolle Schöntal. Vom Weitenstall nun immer in nördlicher Richtung über schön kupiertes Gelände talwärts. Auf 1812 m erreichen wir einen kleinen von Holzstämmen aufgestauten Bergsee. Nach dem See wechseln wir die Talseite, folgen noch ein Stück dem Steig, bevor wir in die Forststraße einmünden. Dieser folgend bis zu einem Kreuzungspunkt. Wir halten uns rechts, überqueren den Bach und zweigen entweder bei der ersten Forststraße rechterhand ab oder etwas später bei der ersten Kehre. Beide Varianten führen uns hinüber ins Leitnertal. Nach gut 15-20 Minuten erreichen wir wieder unseren heutigen Ausgangspunkt bei der Prünstermühle.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit dem Postbus "Innsbruck - Lienz (Nr. 4420)" bis Tassenbach/Gh Aigner. Umsteigen und mit dem Postbus Nr. 4416 bis Obertilliach/Leiten.

Von Klagenfurt mit der Bahn bis Villach. Umsteigen und mit der Bahn bis Tassenbach/Gh Aigner. Umsteigen und mit dem Postbus Nr. 4416 bis Obertilliach/Leiten

Von Wien Meidling mit der Bahn bis Lienz (RJ 531). Weiter mit dem Regionalzug 4612 bis Tassenbach. Umsteigen und mit dem Postbus 4416 bis Obertilliach/Leiten.

Weitere Infos: www.oebb.at, www.postbus.at, www.sii.bz.it oder siehe Anfahrtsplaner (unterhalb von Service)

Anfahrt

Von Westen:

Auf der A22 Brennerautobahn von Süden oder Norden kommend bis zur Ausfahrt "Pustertal". Weiter auf der Staatsstraße SS49 bis zur ehemaligen Staatsgrenze. Weiter auf Drautalbundesstraße 100 nach Sillian und schließlich bis Tassenbach.  Hier zweigen wir rechterhand ab und fahren auf der B111 hinauf ins Tiroler Gailtal. Wir passieren das Bergsteigerdorf Kartitsch und gelangen zum Kartitscher Sattel. Anschließend ein kurzes Stück auf der B111 hinunter in Richtung Obertilliach. Wenigen Minuten zuvor erreichen wir den Ortsteil Leiten.

Von Osten:

Von Lienz auf der B 100 kommend in Richtung Sillian bis zur Abzweigung Tassenbach. Weiter siehe oben.

Von Süden:

Von Cortina d' Ampezzo auf der Staatstraße SS51 bis Toblach. Nun rechterhand auf der Staatsstraße SS49 bis zur ehemaligen Staatsgrenze. Nun auf der Drautalbundesstraße 100 nach Sillian und weiter nach Tassenbach. Weiter siehe oben.

Weitere Infos: siehe Anfahrtsplaner (unterhalb von Service)

Parken

Direkt beim Wegschild nach der Einfahrt von der Bundesstraße sehr begrenzte Parkmöglichkeiten (gebührenfrei).

Weitere Informationen

Filmoor Standschützenhütte (2350 m, OeAV): Tel. +43/(0)664/1127153 (erreichbar nur per SMS), E-mail: filmoorhuette@gmx.at, geöffnet von Ende Juni bis Anfang/Mitte Oktober

Ausrüstung

Normale Bergausrüstung: knöchelhohe Bergschuhe mit gutem Profil, Regenschutz, Sonnenschutz, warme Jacke, usw. Die Mitnahme von Stöcken kann in Erwähgung gezogen werden.

Sicherheitshinweise

Der Anstieg auf die Große Kinigat verlangt Trittsicherheit. Ebenso der Abstieg über den Westgrat, der auch als Klettersteig ausgewiesen ist. Der Abstieg über das steile nach Norden ausgerichtete Schotterkar ist durchaus steil und weist nur Wegspuren auf. 

Ist man nicht gänzlich trittsicher und schwindelfrei, dann sollte der Westabstieg über den Klettersteig mit einem Klettersteigset erfolgen oder man steigt wieder über den Aufstiegsweg nach Süden ab.

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