Schwierigkeit |
mittel
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Aufstieg
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2050 hm |
Abstieg
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1500 hm |
Tiefster Punkt | 1376 m |
Höchster Punkt |
Geier 2857 m |
Dauer
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12:00 h |
Strecke
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23,1 km |
Bergseen und ein Aussichtsgipfel der Extraklasse - Geier
Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen
Die Tour
1. Tag: Juns - Stoankasern - Geier - Lizumer Hütte
2. Tag: Lizumer Hütte - Torjoch - Ramsjoch - Grüblspitze - Lanersbach
Insgesamt unschwierige 2-Tagestour durch einen landschaftlich grandiosen Teil der Tuxer Alpen. Es sind jedoch einige Steilstücke und ein kurzes Stück mit Drahtseilversicherung am Absatz zum Junssee zu bewältigen. Die Aussicht vom Geier ist ebenso überwältigend wie eine Rast an den malerischen Gebirgsseen.
Autorentipp
Diese Tour führt an der letzte Bergkäserei des Zillertals vorbei.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Technik |
Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Bushaltestelle Juns/Tuxer Mühle
Ziel
Bergstation Eggalmbahn
Weg
1. Tag:
Von der Bushaltestelle geht es in wenigen Minuten zur Tuxer Mühle, einem faszinierenden bäuerlichen Kulturgut aus dem Jahr 1839. Von dort können wir die Fahrstraße zunächst noch durch den Wald abkürzen, bevor der Wanderweg schließlich auf den Forstweg mündet, auf dem wir gemütlich zuerst den Niederleger und dann Hochleger der Junsbergalm erreichen. Dort befindet sich mit der Bergkäserei Stoankasern die letzte Bergkäserei des Zillertales. Sie ist ideal für eine Einkehr, bei der man unbedingt eine der Käsespezialitäten kosten sollte! Gestärkt setzen wir unsere Tour in Richtung Junssee/Geier fort und werden dabei bereits kurz hinter der Alm von zahlreichen Murmeltieren beobachtet. Über einige kleinere Geländestufen führt uns der Weg Nr. 35 im Angesicht des mächtigen Massivs der Kalkwand und Torwand den Toten Böden, einem herrlichen Aussichtsplateau. Bei der Weggabelung halten wir uns rechts und sehen bald eine steile, grasige Geländestufe, die wir in einigen Kehren überwinden. Dort angekommen erwartet uns die eine Tafel des Truppenübungsplatzes Wattener Lizum, das uns darauf hinweist, die markierten Wege nicht zu verlassen. Nun wartet noch ein kleiner felsiger Anstieg mit einer kurzen Seilversicherung und dann haben wir ihn erreicht, den malerischen Junssee. Bevor wir dem Weg zum Geier folgen, ist ein kurzer Abstecher zum Ufer fast schon Pflicht (Achtung: Seebad nur für Kaltwasserfans geeignet…).
Auf dem Weg zum Gipfel erreichen wir erst ein Joch, bei dem wir links abzweigen und nach wenigen Minuten der Geier erreichen (2.857 m). Hier öffnet sich ein traumhafter Blick auf die umliegenden Gebirgsgruppen wie die Zillertaler und Tuxer Alpen, das Karwendel oder die Stubaier Alpen. Wer sich wieder dem Wandern widmen will, steigt ein kurzes Stück Richtung Joch ab und hält sich dann links (Weg Nr. 02A) Richtung Lizumer Hütte. Zuerst steiler, dann zunehmend angenehmer nähern wir uns der schon bald in den Lizumer Böden sichtbaren Schutzhütte (2.019 m). Dort haben wir unser Tagesziel erreicht und dürfen guten Gewissens alle Annehmlichkeiten dieser Schutzhütte der ÖAV-Sektion Hall genießen!
Tipp: Wer etwas abkürzen möchte, kann in Tux ein Wandertaxi nach Stoankasern buchen. An einem Tag pro Woche gibt es von Juni bis September sogar einen reduzierten Preis. Infos und Anmeldung (bis 18 h des Vortags) im Büro des TVB Tux-Finkenberg unter www.tux.at bzw. +43/(0)5287/ 8506.
2. Tag:
Von der Hütte setzen wir die Tour Richtung Torjoch fort (Nr. 321). Ein kurzes Stück sind wir dabei auf einem etwas breiteren Weg, bevor dann der Wanderweg bei einer beschilderten Gabelung nach links abzweigt. Auf der ersten Anhöhe, einem buckeligen Almboden, halten wir uns rechts und folgen nicht den diversen Steigspuren nach links. Nach einem kurzweiligen Anstieg erreichen wir zuerst einen Boden, in dem zeitweilig eine kleine Lacke zu finden ist und danach auch das Torjoch (2.386 m) – links von uns erhebt sich die Graue Wand (2.594 m). Vom Joch wandern wir über ein fast skandinavisch anmutendes Plateau (Nr. 45) weiter in Richtung Torsee. Der bietet sich nur für eine ausgiebige Pause an und vor allem im Hochsommer ein großartiges Naturschauspiel, dann sind weite Teile seines Ostufers mit Wollgras überzogen.
Vom See halten wir uns rechts in Richtung Ramsjoch und Grüblspitze. Zuerst angenehm durch Almgelände und schließlich steiler durch Stein und Geröll geht es zum aussichtsreichen Ramsjoch (2.508 m). Dort steht das sog. Stammgästekreuz, mit dem Hintertuxer Gletscher im Hintergrund ein sehr beliebtes Fotomotiv. Vom Ramsjoch schlängeln wir uns über einen steilen Grashang hinab zum Zilljöchl. Speziell bei Nässe ist auf diesem Stück Vorsicht geboten! Vom Zilljöchl geht es dann in wenigen Minuten zur Grüblspitze (2.395 m), die wie eine Pyramide über dem Tuxer Tal thront. Nach rechts ginge es wieder hinunter nach Stoankasern. Wenn wir die Aussicht genug genossen haben, geht es auf dem Weg Nr. 35 auf das letzte Teilstück zur Bergstation der Eggalmbahn. Zuerst geht es ein gutes Stück am Kamm entlang, bevor wir auf einer Forststraße die letzten Serpentinen zur Eggalmbahn hinter uns bringen. Diese bringt uns dann knieschonend, gemütlich und relativ günstig hinab nach Lanersbach ins Tuxer Tal (letzte Talfahrt 16.30 h, Betriebszeit von Mitte Juni bis Mitte Oktober, Details unter www.eggalm.com).
Variante: Wer will, kann von der Bergstation der Eggalmbahn auch zu Fuß nach Lanersbach absteigen. Dazu folgen wir dem Güterweg, halten uns bei der ersten Gabelung rechts (Nr. 39) und erreichen bald den Niederleger der Eggalm. Vor der langen Almhütte biegen wir nach rechts ab (Nr. 23), und kommen bald in den Wald, durch den uns der Steig etwas steiler hinab nach Lanersbach führt.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
An- und Rückreise ab Mayrhofen:
Die Linie 4104 Mayrhofen - Finkenberg - Lanersbach - Hintertux verkehrt von Anfang Juni bis Anfang Oktober in beide Richtungen zwischen 8 und 19 Uhr im Halbstundentakt, im Frühjahr und Herbst im Stundentakt. Das bietet perfekte Voraussetzungen für diese Tour!
Anfahrt
Auf der Inntalautobahn bis Anschlussstelle Wiesing. Danach bis Juns.
Parken
Beschränkte Parkmöglichkeiten
Weitere Informationen
Am Rande… Das Murmeltier, ein pfiffiges Kerlchen
Jeder Bergbegeisterte kennt diesen kleinen Nager. Meist hört man zuerst seine Pfiffe (eigentlich Schreie), mit dem das Murmeltier seine Artgenossen vor Revierfremden warnt. Zu diesen kleinen Erdmännchen gibt es einige spannende und kuriose Sachen zu berichten. Was man ahnt, Murmeltiere buddeln gerne, schließlich wohnen und überwintern sie in ihren Erdhöhlen. Man hat einmal einen Bau gefunden, den die Tiere mit ihren langen Krallen sage und schreibe 113 m lang und 7 m tief in die Erde gegraben haben! Ihre unterirdischen Bauwerke sind ausgeklügelt, haben viele Gänge und Verzweigungen und werden sehr reinlich gehalten. Im Winterhalbjahr schlafen die Nager fast durchgehend und fahren Stoffwechsel und Herzfrequenz stark herab. Um diese Zeit zu überstehen, haben sie sich im Sommer und Herbst ein großes Speckpolster angefuttert – überwiegend mit „vegetarischer Kost“, gelegentlich verzehren sie aber auch Insekten oder einen Regenwurm. Sensationell ist, dass Murmeltiere ein Leben lang nichts trinken müssen, da in ihrer Nahrung bereits genügend Flüssigkeit steckt. Ebenso bemerkenswert sind die Zähne der Nager, sie erneuern sich ein Leben lang! Ihr Leben verbringen sie übrigens in einer Kolonie, diese kann bis zu 200 Erdmännchen umfassen, es gibt aber nur einen Boss, der das Revier markiert und auf den alles hört.
Für Statistikfreunde noch Folgendes – Länge: bis zu 65 cm (inkl. Schwanz); Gewicht: bis zu 8 kg; Lebensraum 1.000 - 3.000 m; Lebenserwartung: 15 Jahre; Hobbys: Schlafen, Spielen, Buddeln, Sonnen, Fressen.
Ausrüstung
Wanderschuhe sehr empfehlenswert
Sicherheitshinweise
Kurzes seilversichertes Stück vor dem Junssee