1_23 Über Hagenhausen zum geschichtsträchtigen Gnadenberg

Quelle: DAV Sektion Altdorf, Autor: Helmuth Gatti

Kath. Kirche Hagenhausen
Gasthaus "Zur Linde" in Hagenhausen
Gnadenberg
Gnadenberg
Gasthof zum Kloster in Gnadenberg
Gnadenberg
Kloster Gnadenberg
Kloster Gnadenberg
Klostermühle
Michaelskirche in Rasch
Michaelskirche in Rasch
Schwarzachbrücke bei Rasch

Die Tour

Die Rundwanderung führt vom Bhf Altdorf über Hagenhausen mit der Marienkirche Maria Dolorosa zum geschichtsträchtigen Gnadenberg mit der Ruine des Birgittenklosters und der Klostermühle. Der Rückweg zum Ausgangspunkt Bahnhof Altdorf erfolgt über Rasch mit St. Michaelskirche und Lenzenberg.

Hagenhausen: Noch bevor Altdorf 1129 in den schriftlichen Quellen festgestellt wird, besitzt "Hagenhausen" bereits seit 1072 den Nachweis der 950 Jahre alten Marienkirche. Es gab auch einen stattlichen Herrensitz (vermutlich das "Öde Schloss"), der aber schon 1560 verfallen ist. Lange Zeit stand in Hagenhausen auch eine Papier- und Mahlmühle, die vorhandene Wasserkraft des Raschbachs nutzte. Der Raschbach trennte ab dem 16. Jhdt. Hagenhausen geopolitisch und konfessionell. Der westliche Ortsteil  war im Herrschaftsbereich des ev. Pflegeamtes Altdorf; der östliche im kath. kurbayerisch-pfälzischen Gebiet.

Marienkirche "Santa Maria Dolorosa": Die sogenannte Chorturmkirche gehört zu den ältesten des Altdorfer Landes. Sie wurde 1072 durch Bischof Gundekar II. von Eichstätt geweiht. Das Wappen von Kaspar Schweppermann zu Grünsberg mit den 5 Eicheln auf dem Schild ist nicht zu übersehen, wenn man die Stufenhinauf zum Kircheneingang geht. Sehenswert ist die Innenausstattung: Die Pieta am Hauptaltar stammt aus dem 14. Jhdt. die Madonna mit dem Kind, das eine silberne Taube hält, im linken Seitenaltar ist ca. 500 Jahre alt. Franz Xaver Roth schuf die hinter Glas gemalten 14 Kreuzwegstationen.

Gnadenberg und das Birgittenkloster

Das Kloster wurde auf Bitten der Pfalzgräfin Katharina von Pommern gestiftet. Sie war in Vadstena/Schweden im Birgittenkloster erzogen worden. Ihr Ehemann Pfalzgraf Johann von Neumarkt kaufte den Eichelberg (das heutige Gnadenberg) an der Grenze zum Nürnberger Land.

Gnadenberg war 1426 die erste Klostergründung des Birgittenordens in Süddeutschland und darüber hinaus Mutterkloster. Am 15.6.1438 weihte Bischof Albert von Eichstätt das Kloster und legte den Grundstein zum Bau der Kirche.

Während des 30-jhr. Krieges steckten 1635 schwedische Truppen die Kirche und das Kloster in Brand. Tragisch war, dass ausgerechnet die Landsleute der hl. Birgitta den völligen Ruin verursachten. Von der Klosterkirche (früher 70 m lang und 37 m breit) sind heute nur Mauerreste zu sehen, die von dem eindrucksvollen Bauwerk zeugen.

Am Friedhof vorbei führt ein Sträßchen nach Unterölsbach. Etwa 100 m vor der Autobahnunterführung liegt links im hinteren Teil des Grundstücks die ehemalige Klostermühle.

Klostermühle Gnadenberg

Die Klostermühle war die wichtigste Versorgungseinrichtung des Klosters, denn sie lieferte Mehl für die ca. 80 Personen im Kloster. Sie wurde 1435 erstmals erwähnt und war ein Geschenk des Neumarkter  Pfalzgrafen Johann an das Kloster.

Die Klostermühle wurde wie das Kloster während des 30-jhr. Krieges zerstört und 17001 an einer anderen Stelle neu errichtet. Zu Beginn des 20.Jhdt. wurde das Sägewerk noch betrieben und mit dem eingebauten Generator die nähere Umgebung mit Strom versorgt. 1964 zerstörte ein Hochwasser das Wehr, sodass der Mühlenbetrieb eingestellt werden musste.

Am Ende des 20. Jhdt. stand die Klostermühle vor dem endgültigen Verfall.  Dank großzügiger Unterstützung wurde sie ab 1999 in Stand gesetzt und zu einem Heimat- und Mühlenmuseum umgebaut.           Anm.:  Zur Zeit nicht geöffnet.

Rasch: Wahrscheinlich bereits im 7./8. Jhdt. als eine frühe Flussufersiedlung mit erster Missionskirche in der Region entstanden; vermutlich der Vorläufer der heutigen St. Michaelskirche. Das Areal um Kirche und die Schäferkapelle wurde zu einer Kirchenburg mit Gräben, Mauern und Torturm ausgebaut. Zusammen mit dem heutigen Pfarrhaus, das ehemals als Herrensitz adliger Geschlechter diente, befinden wir uns auf einem der geschichtsträchtigsten Böden des Altdorfer Landes.

Die St. Michaelskirche war die Mutterkirche  Altdorfs und als Urpfarrei für Feucht, Kornburg, Mögeldorf und Leinburg zuständig. Der Bau stammt aus dem 11./12. Jhdt. Neben einigen Bronze-Epitaphien aus dem 16. Jhdt. und einem großen Fresko des Hl. Michael sind die Altarflügel besonders bemerkenswert. Die dargestellten Heiligen stammen sehr wahrscheinlich aus der Werkstatt von Michael Wohlgemuth, wo auch Albrecht Dürer gelernt hatte. Auch die Anbetung des Kindes durch die drei Weisen, die Verkündigung Mariens und das Pfingstwunder auf der Rückseite der Flügel sollte man nicht übersehen. Der Charakter der Wehrkirche ist heute nur noch an der Lage und den mächtigen Friedhofsmauern erkennbar.

Autorentipp

Marienkirche "Maria Dolorosa" in Hagenhausen

Ruine des Birgittenklosters / Klostermühle in Gnadenberg

St. Michaelskirche in Rasch

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
145 hm
Abstieg
145 hm
Tiefster Punkt 373 m
Höchster Punkt 459 m
Dauer
4:00 h
Strecke
14,8 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Bahnhof Altdorf

Ziel

Bahnhof Altdorf

Weg

Vom Bahnhof Altdorf (Wanderwegetafel) aus folgen wirder Markierung "6" parallel zu dem Parkplatz des Bahnhofs. Links durch den Kappelgraben gehen wir nach ca. 200 m über den Fußgängerüberweg und weiter zwischen Kulturtreff, Stadtbibliothek und Lederersmühle vorbei zur Schießhausstraße. Wir folgen der Straße und biegen nach ca. 200 m links ab in die Hagenhausener Straße. Vorbei an der neuen Sporthalle bis zum Altdorfer Freibad. Hier teilt sich der Rundweg. Wir biegen hier links ab in die Meergasse und nach ca.50 m rechts in die Zöllerstraße. Nach wenigen Metern links ab in die Hessenstraße, entlang der Häuser bis zum Heizwerk. Am Heizwerk links abbiegen in den Wald. Wir gehen durch die Senke und vorbei an einem kleinen Weiher. Weiter führt der Weg durch Mischwald und teils am Waldrand entlang (hier bietet sich einschöner Blick ins Tal und nach Hagenhausen). Es geht steil bergab und ein kurzes Wegstück dem Bach entlang. Wir erreichen die Marienkirche "Santa Maria Dolorosa".

Wir gehen vom Parkplatz (Wandertafel) jetzt auf dem "6a" über die Brücke Richtung Ortsmitte. Bei dem Gasthaus "Zur Linde" biegt der Weiterweg in einer großen Rechtskurve  auf die wenig befahrene Straße nach Gnadenberg  Nach ca. 200 m (Schild "Gnadenberg"beachten) führt links der "Frankenweg" über den Klosterberg direkt nach Gnadenberg.

Der Weiterweg führt auf dem Fußweg unterhalb von Gnadenberg Richtung Rasch. Wir überqueren die Schwarzach, unterqueren die BAB A3 und kommen nach Rasch zum "Am Finkenbühl". Über die Kreuzung und über "Am Kirchenbühl" kommen wir zur Michaelskirche.

Unser Weiterweg führt in Rasch unterhalb der Kirche über die Holzbrücke der Schwarzach durch den Wiesengrund zum Mühlwiesenweg. Wir gehen den Mühlwiesenweg bergauf und biegen nach ca. 50 m links ab. Über den Feldweg geht es bergauf Richtung Wald "Roter Baum". Hier hat man eine schöne Aussicht in das Schwarzachtal, nach Rasch und zum Dillberg. Weiter durch den Wald und über die Felder Richtung Lenzenberg. Rechts durch die Autobahnunterführung, dann geradeaus nach Altdorf, über die Umgehungsstraße, den „Grasigen Weg“ bis zur Rascher Straße. Jetzt links bis zur Neumarkter Straße, wieder links über den Kreisverkehr, an der Magdalenenkirche vorbei bis vor das Untere Tor. Hier rechts durch den Baudergraben am neuen Stadtpark, der Stadtbücherei und Lederersmühle vorbei zum Kappelgraben, dem wir rechts zum Bahnhof Altdorf folgen.

Charakter der Wegstrecke:   Abwechslungsreiche Wanderung durch Wald und Flur mit stellenweise  Steigungen

 

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

S-Bahn Hbf Nürnberg nach Altdorf

Anfahrt

BAB A6 Abfahrt Leinburg / Altdorf

BAB A3 Abfahrt Altdorf / Burgthann

Weitere Informationen

Einkehrmöglichkeiten:

"Gasthof zum Kloster" Gnadenberger Str. 16 in Gnadenberg
Tel. 09187 5510

Gasthaus Zur Linde: Im Roten Stein 1 in Hagenhausen Tel.: 09187 5603   Ruhetag: Mo  (Gruppen bitte anmelden)

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