1_21 Auf dem Fränkischen Dünenweg bei Altdorf

Quelle: DAV Sektion Altdorf, Autor: Helmuth Gatti

Dünenlandschaft
Dünenlandschaft
Dünenlandschaft
Ev. - Luth. Kirche in Weissenbrunn
Naturbad in Weissenbrunn
Beim Oberen Egelsee
Heidenloch Silbersandhöhle bei Weissenbrunn
Kleiner Egelsee
Weg zur Röthenbachklamm
Ortseingang von Röthenbach

Die Tour

Die Wanderung führt zunächst auf dem Wanderweg "1" vom Bahnhof Altdorf nach Röthenbach. Von dort auf dem Fränkischen Dünenweg an der Röthenbachklamm vorbei durch den Wald zu den großen Dünen aus der Urzeit bei Weissenbrunn. Der Rückweg erfolgt von Weissenbrunn am Unteren und Oberen Egelsee vorbei über Röthenbach und Ziegelhütte zum Ausgangspunkt Bahnhof in Altdorf.

Röthenbach b. Nbg.: In den Urkunden wird "Rötembach" bereits 1335 erwähnt. 1801 hatte der Weiler gerade mal 10 Einwohner. Heute ist Röthenbach der größte Vorort von Altdorf. Erwähnenswert sind die ca. 700 Jahre alte Röthenbacher Eiche in der Parkstraße und das am Südeingang von Röthenbach erstellte Sühnekreuz anlässlich eines tödlichen Streits zwischen zwei Bauern vor ungefähr 500 Jahren.  Reizvoll ist der Lauf des Röthenbachs durch die wildromantische Röthenbachklamm.

Röthenbachklamm: In der kleinen, aber wildromantisch anmutenden Schlucht fließt der Röthenbach auf einer Länge von etwa 300 Metern zum Teil zwischen stark verwitterten, bis fünf Meter hohen Felsformationen aus Sandstein. Am Eintritt in die Schlucht dicht am Ort Röthenbach hat der Bach einen kleinen Wasserfall geschaffen; das Flüsschen fällt hier über zwei kleine Stufen gleitend drei Meter ab. In den anschließenden Felspartien sind eindrucksvolle Auswaschungen, kleinere Höhlen und Auswitterungen zu finden, im weiteren Verlauf auch Reste früherer Felsstürze. An den Prallhängen und weiteren Aufschlüssen sind gut die Sandsteinbänke des oberen Keupers zu erkennen. Im breiten Kerbsohlental unterhalb der Schlucht mäandert der Bach dann in weiten Bögen.

Der Röthenbach mündet bei der Stadt Röthenbach in die Pegnitz. Auf seinem Verlauf trifft er bei Ungelstetten wieder auf eine Schlucht, die fälschlicherweise oft auch als „Röthenbachklamm“ genannt wird.

Fränkischer Dünenweg: Dünen in Franken? So paradox es klingen mag, es gibt sie. Wer aber bei Dünen an flirrende Hitze denkt, der irrt – schneidend kalte Winde und Stürme haben hier in Franken während der letzten beiden Eiszeiten mächtige Dünen aufgetürmt, die die Landschaft bis heute prägen. Flussläufe und Bäche waren ausgetrocknet oder gefroren. Inzwischen sind die Dünen fast überall bewaldet, und die Bäche und Flüsse haben sich einen neuen Lauf gebahnt.

Der Fränkische Dünenweg führt in eine wenig bekannte und stille, teils auch herbe Landschaft, die in der jüngsten erdgeschichtlichen Epoche entstanden ist. Es lohnt sich, sie kennen zu lernen, und unterwegs eröffnen sich immer wieder neue Ein- und Ausblicke. Aufgeteilt ist der Fränkische Dünenweg in 5 Etappen. Auf dieser Tour kommen wir durch ein Teilstück nördlich von Altdorf.

Weissenbrunn:
Neben einigen  als Baudenkmäler ausgewiesenen Häusern ist besonders erwähnenswert das Naturbad, dessen Wasserzulauf der östlich des Ortes entspringende Bach Berglesgraben ist. Das Bad wurde aufwendig saniert, naturnah gestaltet und 2012 wieder eröffnet. Im Umland befinden sich einige vorchristliche Fundstellen sowie zahlreiche Silbersandhöhlen. Die bekannteste davon ist das Heidenloch, etwa einen Kilometer östlich vom Ortskern, eine durch Sandsteinabbau entstandene Höhle.

Ziegelhütte: Ein Grund für das Entstehen einer Ziegelproduktion im Altdorfer Land mag bereits im Mittelalter der Vorteil des fließenden Gewässers durch den Ziegelbach = Röthenbach gewesen sein. Der benötigte tonige Lehm konnte vor Ort durch entsprechenden Tagebau gewonnen werden. Entsprechende Ortsnamen wie"Grub" oder "Lehmgrubenwiese" deuten heute noch daraufhin.
Der Standort dieser wohl ersten Ziegelmanufaktur hier in unserem Umland ist aber auch ein geschichtsträchtiger Boden, denn dort lagerten während des Landshuter Erbfolgekriegs am 23.06.1504 die 3500 Mann starke Heerschar derNürnberger, bereit zum Angriff auf Altdorf. Nach vier Tagen Beschuss und Belagerung ergaben sich die Altdorfer und waren ab diesem Tag für die nächsten 300 Jahre in den Händen des Nürnberger Territoriums.

Autorentipp

Besichtigung der Röthenbachklamm

Naturbad Weissenbrunn  Badstr.6  Tel. 09187 80568

Info

Schwierigkeit
leicht
Aufstieg
60 hm
Abstieg
60 hm
Tiefster Punkt 398 m
Höchster Punkt 443 m
Dauer
4:00 h
Strecke
15,9 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Wegbeschreibung

Start

Bahnhof Altdorf

Ziel

Bahnhof Altdorf

Weg

Vom Bahnhof Altdorf (Wanderwegtafel) aus folgen wir der Markierung "1" parallel zu den Gleisen der S-Bahn stadtauswärts zur Äußeren Hersbrucker Straße. Weiter bis zur Brücke unter der S-Bahn. Nach der Unterführung links am Bahndamm entlang. Dieser Pfad kann bei Nässe für Rollstuhlfahrer schwierig werden. Nach ca. 200 m geht es rechts ab in den Röthenbacher Wald und über die Brücke der Umgehungsstraße. Weiter geradeaus durch den Wald. Beim Verlassen des Waldes erblicken wir die ersten Häuser von Röthenbach. Der Weg führt durch die Wiesen entlang einer Pferdekoppel.

Am Ortseingang führt uns die Straße "Zur Röthenbachklamm" geradeaus bis zum Wald am Ortsausgang. Beim letzten Haus biegen wir links auf den Weg mit der Markierung des Fränkischen Dünenwegs,, der uns weiter vorne auf der Freifläche ca. 100 m westlich versetzt an der Sandsteinschlucht, der Röthenbachklamm, vorbeiführt. Wenn wir aber einen Blick in die Schlucht werfen wollen, dürfen wir am letzten Haus nicht in den Fränkischen Dünenweg abbiegen, sondern geradeaus an dem Grundstück entlang weiter zu dem fließenden Röthenbach mit dem Wasserfall und den bizarren Felsenformationen gehen. Der schmale Pfad ist mit besonderer Vorsicht zu begehen, da er stellenweise durch den Sand leicht abschüssig ist. Die Röthenbachklamm selbst ist zurzeit aus Sicherheitsgründen nicht begehbar. Der Pfad führt von der Schlucht weg leicht bergan hoch zur Freifläche mit der Hochspannungsleitung, wo wir wieder auf den Fränkischen Dünenweg stoßen, der uns jetzt weiter zur Unterführung der BAB A6 führt.

Nach der Unterführung gehen wir nach rechts leicht bergan. Die Markierung des Fränkischen Dünenwegs weist zwar nach links, wir gehen jedoch  rechts auf einem schmalen Pfad nach oben (eine kleine Abkürzung) und gelangen auf einen breiten Forstweg, der ostwärts parallel zur Autobahn verläuft.

Da wir zur großen Düne wollen, verlassen wir nach ca. 250 m den Fränkischen Dünenweg und gehen links auf dem breiten Forstweg in nördlicher Richtung. Nach ca. 1200 m gehen 2 Wege nach rechts zu den Dünen. Der rechte bringt uns zunächst vor zum Dünenrand, wo wir einen herrlichen Ausblick auf die Landschaft haben. Von hier kann absteigen, wir gehen jetzt jedoch links am oberern Dünenrand weiter und geniesen den Ausblick. Der Weg führt nach einer Schleife nordwärts bis wir rechts auf einen Pfad treffen (links ein Schild), auf dem wir von der Düne absteigen. Unten am breiten Forstweg angekommen, gehen wir echts ca. 200 m südwärts. Hier ist links ein Wiesenweg, der uns durch den lichten Wald ostwärts zur Kreisstraße führt.

Zwei Wege führen nach rechts. Der linke führt oberhalb der Düne durch den Wald. Wir nehmen den rechten und kommen nach ca. 400 m aus dem Wald und stehen auf der Düne. Von hier haben wir einen grandiosen Ausblick über den Dünenverlauf. Ein schmaler Sandweg führt uns jetzt die Düne hinunter. Nach einem kurzen u.U. etwas morastigen Wegstück  kommen wir an eine Wegekreuzung. Der breite Forstweg führt geradeaus zum Fränkischen Dünenweg, der aus südlicher Richtung kommt und nach rechts nach Ernhofen abbiegt. Wir gehen jedoch hier links auf dem Forstweg in nördlicher Richtung weiter. Nach ca. 700 m müssen wir aufpassen, weil hier rechts ein Pfad durch den lichten Wald ostwärts zur Kreisstraße führt.

Wir überqueren diese und kommen dann auf einem schmalen Weg am Friedhof und an der ev.-luth. Kirche vorbei zur Ernhofener Straße. Hier besteht bei zwei Gasthöfen die Möglichkeit zur Einkehr.

Auf der Ernhofener Straße gehen wir südwärts bis rechts zu den Häusern 10, 12, 14 und 16 und dann links einem schmalen Weg, der uns bei dem Strommasten zum "Eppeleinweg" (rotes Kreuz auf weißem Grund) führt. Wir folgen diesem bis zur Kreisstraße nach Ernhofen. Nach der Straßenüberquerung kommen wir an eine Weggabelung. Rechts sehen wir bereits wieder die Markierung des Fränkischen Dünenwegs. Auf ihm kommen wir zunächst am "Unteren Egelsee"  und dann am "Oberen Egelsee" vorbei. Vor der BAB A6-Unterführung verlässt uns der Fränkische Dünenweg nach links. Wir bleiben auf dem Frankenweg und biegen nach der Autobahnunterführung rechts ab. Auf dem gegenüberliegenden Pendlerparkplatz führt uns der Weg nach einer Linkskurve im Bogen nach Röthenbach. Über den Akazienweg und die Parkstraße (hier steht die uralte Eiche) kommen wir zur Röthenbacher Hauptstraße. Wir biegen zunächst rechts und gleich danach in den "Ziegelholz"-Weg, der uns an einem Weiher und den Sportgeländen des Fußballverein und Tennisclub Röthenbach in den Ortsteil Ziegelhütte führt. Nach Überquerung der Hauptstraße geht es nach ca. 200 m rechts auf dem gut ausgebauten "Ziegelweg" zum Stadtrand von Altdorf. Nach Erreichen der ersten Häuser im Gebiet "Am Berglein" leitet und uns die "1" zurück zum Ausgangspunkt am Bahnhof Altdorf.

Charakter der Wegstrecke: überwiegend ebene Flur- und Waldwege, auch für Kinderwagen geeignet. Ausgenommen die Röthenbachklamm.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

S-Bahn von Nürnberg bis Bahnhof Altdorf

Anfahrt

BAB A3 Abfahrt Altdorf / Burgthann

BAB A6 Abfahrt Altdorf / Leinburg

Parken

Parkplatz am Bahnhof Altdorf

Weitere Informationen

Einkehrmöglichkeiten: in Weissenbrunn:

"Schwarzer Adler" Ernhoferstr. 3   Tel. 09187 959873
"Zum Lindenhof"  Ernhoferstr. 1   Tel. 09187 901869

Sicherheitshinweise

Der Weg durch die Röthenbachklamm ist aus sicherheitstechnischen Gründen nicht begehbar und gesperrt.

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