Schwierigkeit |
schwer
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Aufstieg
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2500 hm |
Abstieg
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2500 hm |
Tiefster Punkt |
Trattberg Panoramastraße 1080 m |
Höchster Punkt |
Egelseehörndl 1782 m |
Dauer
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12:00 h |
Strecke
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23,2 km |
1-Tag-6-Gipfel Skidurchquerung der Osterhorngruppe
Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Stefan Stadler
Die Tour
Eine herrliche Landschaft mit tollen Ausblicken, steile Abfahrten und exponiere Grate sind die Markenzeichen der Osterhorngruppe im Winter.
Jetzt am späten Nachmittag, sind unsere Schatten auf dem Schnee schon fast wieder so lang, als wir am frühen Morgen auf den Trattberg gestiegen sind. Aussichtsreich über einen unschwierigen Grat erreichen wir mit dem Egelseehörndl unseren letzten Gipfel und blicken zurück: Erster, zweiter, dritter, vierter, fünfter, schon auf dem sechsten Gipfel stehen wir heute! Ein zufriedenstellendes, sehr großartiges Gefühl! Wir schwingen die schönen Hänge hinab und mit einem letzten Gegenanstieg erreichen wir unser Ziel die Postalm. Ohne uns abzusprechen, gehen schnurgerade in eines der Lokale. Eins, zwei, Nein Stopp: Zwei Bier reichen, auch um eine so einzigartige Tour abzuschließen!
Einzige Möglichkeit die Tour abzubrechen ist, von der Genneralm nördlich nach Hintersee hinunterzufahren.
Nach der Schweizer Skitourenskala ist die Tour als schwierig - S ab 40 Grad einzustufen. Zusätzlich sind exponierte Grate zu bewältigen.
Noch mehr Skitouren mit hohem Ausgangspunkt findet ihr in dieser Liste.
Autorentipp
Am meisten Spaß machen die schönen Hänge auf der Durchquerung der Osterhorngruppe bei frischem Pulverschnee. Da dann leider häufig die Lawinenlage die Tour nicht zulässt, muss man für diese lange Durchquerung oft lange warten bis die Verhältnisse wirklich passen!
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Gefahrenpotential
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Technik | |
Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Trattberg Panoramastraße (Mautstation)
Ziel
Postalm (Abtenau)
Weg
Aufstieg Trattberg: Los geht es von der Mautstelle auf der Forststraße (Abkürzungen möglich) zur seit kurzem auch im Winter geöffneten Enzianhütte. Nun den breiten Rücken in östlicher Richtung bis auf den Trattberg. Berg Heil!
Übergang Dürlstein: Vom Gipfel entlang der Abbrüche ein Stück nach Norden (links) bis man in einer Lücke der Wechte in den Osthang (rechts) einfahren kann. Auf diesem sehr steil hinab und dann nach Nordosten (links) zur Hintertrattbergalm. Hier die Felle aufziehen und in einer Mulde Richtung Frunstberg aufsteigen. Diesen lässt man aber links liegen und rutscht mit Fellen immer in nordöstlicher Richtung bis an den Fuß des Hohen First. Diesen erklimmt man in logischer Linie am markant nach oben hin spitz zulaufenden Hang. Jetzt am Grat entlang mit genügend Abstand zu den Wechten flach rüber zum Dürlstein, der mit einem sehr kleinen Kreuz geschmückt ist. Berg Heil!
Übergang Gruberhorn: Der Grat wird jetzt sehr exponiert, dreht nach Norden und führt leicht bergab. Hier sehr vorsichtig, dass man keinesfalls zu schnell wird, arbeitet man sich zuletzt gehend bis zur Leiter vor und klettert diese hinab. Besonders bei sehr viel Schnee, wenn die Leiter eingeschneit ist, kann es geschickter sein, auf der extrem steilen Westseite (links) ein kurzes Stück abzufahren und dann wieder auf dem Grat zurückzukommen. Jetzt geht es wieder deutlich entspannter, aber immer noch auf Wechten achtend weiter bis an den Fuß des Gipfelaufbaus Gruberhorn. Dieses wird zu Fuß in wenigen Minuten erreicht. Berg Heil!
Übergang Gennerhorn: Zurück zu den Ski und dann gleich unterhalb der Felsen nach Nordosten (links) queren. Jetzt den schönen und sehr steilen Hang links haltend hinunter und vorsichtig die Lücke im Felsband suchen. Diese befindet sich direkt an der Kante zu den Nordabbrüchen. Dann wieder im Genussgelände bis an den Fuß des Gennerhorn. Dieses wird im lichtem Bewuchs am Westrücken erklommen. Berg Heil!
Übergang Hoher Zinken: Das Gennerhorn verlässt man am schmalen Rücken nach Süden und dann dreht dieser nach Osten (links). Auf ca. 1.600 m kann man sich kaum mehr vorstellen, wo es weitergehen soll, doch dann eröffnet sich nach Nordwesten (scharf links) die Einfahrt mit einer Querung in den Nordosthang. Nun den hindernislosen Hang hinunter auf das Almgelände der Genneralm (Hütten im Winter geschlossen), wo man wieder die Felle aufzieht. Jetzt zuerst flach nach Osten und dann steiler im lichten Wald auf fast immer vorhandener Spur auf den Hohen Zinken. Berg Heil!
Übergang Egelseehörndl: Vom Gipfel oberhalb, oder knapp unterhalb der Wechte nach Osten (links) in den Sattel zwischen Hohem Zinken und Großes Radl. Nun nur noch ein kurzes Stück nach Osten hinunter und dann die Querung nach Süden (rechts) ansetzen, so dass man möglichst weit noch gleiten kann. Jetzt mit Fellen immer in südlicher Richtung meist auf der Gratkante (Achtung Wechten) auf des Egelseehörndl. Berg Heil!
Übergang Postalm: Man folgt den Grat wieder zurück nach Norden und kann, nachdem man ein kurzes Stück hochgetreten ist, in die schönen Osthänge einfahren. Spätestens auf ca. 1.300 m muss man das sehr steile Bachbett nach Süden (rechts) queren und schwingt die letzten Meter bis zum tief eingeschnittenen Zinkenbach hinunter. Diesen überquert man hoffentlich trockenen Fußes an einer Furt und steigt jenseits an einer Forsthütte vorbei auf dem Sommerweg im dichten Wald auf. Im freien, flachen Gelände hält man sich nach Osten und trifft hier meist auf eine Spur. Dieser folgt man und erreicht die Langlaufloipe und dann auf der Piste das Ziel die Postalm!
Variante 1: Vom Dürlstein fährt man nach Osten ab und durch eine von oben nicht zu erkennende Einbuchtung im Felsband (Schaflucken) im extrem steilen Gelände bis oberhalb des Schneidhofgraben (ca. 1.250 m). Nun quert man nach Osten und erreicht so die Genneralm. Auf dieser Variante "spart" man sich die exponierte Stelle mit der Leiter auf dem Dürlstein Nordgrat und kürzt Gruberhorn und Gennerhorn ab.
Variante 2: Vom Hohen Zinken am Grat entlang einen Abstecher nach Osten auf das Osterhorn.
Variante 3: Vom Hohen Zinken oder Osterhorn nicht auf das Egelseehörndl, sondern über den Pitscherberg (1.720 m) zur Postalm.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Die Anreise mit dem ÖPNV ist leider ungünstig: Man kommt mit den Öffis (im Winter) nur bis zur Ortschaft St. Koloman und außerdem sollte man auf die lange Tour früher starten, als der erste Bus dort ankommt.
Rückfahrt: Gegen 16 Uhr (Stand: 2020) fährt der letzte Bus (Nr. 159) von der Postalm nach Voglau bei Abtenau und dann kommt man mit dem Bus Nr. 470 weiter bis nach Golling. Von dort wird man ein Taxi benötigen, um zurück zum Auto an der Trattberg Panoramastraße zu gelangen.
Anfahrt
Anreise: Von Osten/Norden (Bayern) kommend verlässt man die mautpflichtige Tauernautobahn A10 in Hallein und fährt über Bad Vigaun auf der L210 nach St. Koloman. Von Süden kommend verlässt man die Autobahn in Golling und fährt nach dem Ort rechts und dann ebenfalls auf der L210 nach St. Koloman. Kurz vor dem Ortseingang biegt man rechts in die Trattberg Panoramastraße ein. Nach circa 2 km geht es links in eine abwärts führende Straße. Auf dieser erreicht man nach einer Rechtskurve die Mautstelle.
Rückfahrt: Man kann am frühen Morgen ein zweites Auto an der Postalm abstellen, doch ist es ein wenig mühsam die lange Passstraße hoch und runterzufahren und zusätzlich sind je Auto 10,- Euro (Stand: 2020) Maut fällig. Bequem ist es nach der Tour mit dem Taxi zurück nach St. Koloman zu fahren. Dafür muss allerdings circa 150,- Euro einkalkuliert werden.
Parken
Man bezahlt am Münzautomaten der Mautstelle 4,- Euro (Stand: 2020) Parkgebühr und kann dann entlang der breit ausgeräumten Straße bis zur Gernschranke das Auto abstellen.
Weitere Informationen
Touristinfo St. Koloman ; Touristinfo Tennengau ; Touristinfo Abtenau ; Skilifte Postalm (Webcam) ; Mehr vom Autor findet ihr auf seiner Homepage und laufend aktuelles von ihm auf FB.
Ausrüstung
Da die Felle sehr oft aufgezogen werden müssen, ist es unabdingbar, dass diese in einem Top Zustand sind. Tendenziell leichte Skitouren- und Lawinennotfallausrüstung vorteilhaft.
Sicherheitshinweise
Die Osterhorngruppe darf keinesfalls unterschätzt werden! Die Hänge sind oft sehr steil und werden typisch für die Osterhorngruppe immer wieder durch senkrechte Felsabbrüche unterbrochen. Um die von oben schwer erkennbaren Durchfahrten zu finden, hilft nur ein guter Blick für das Gelände und eine zurückhaltende Fahrweise!